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Kognitive Störungen

Ein trauriger Blick auf ein menschliches Gehirnmodell mit einem Puzzlestück, das herausfällt - eine metaphorische Darstellung der Multiplen Sklerose und kognitiver Störungen.

Multiple Sklerose kann zu einem schmerzhaften Verlust kognitiver Funktionen und der allgemeinen Gehirngesundheit führen. Das Bild zeigt ein Gehirnmodell mit einem herausfallenden Puzzlestück, das die Herausforderungen und Schwierigkeiten dieser Erkrankung, insbesondere im Bereich der kognitiven Störungen, symbolisiert.

Kognitive Störungen sind keine Seltenheit bei Menschen mit MS. Laut www.msges.at betrifft es bis zu zwei Drittel aller Betroffenen während ihrer MS-Erkrankung. Das Gehirn übernimmt die Steuerung der Motorik sowie des vegetativen Nervensystems und ist maßgeblich an geistigen und emotionalen Prozessen beteiligt. Kognitiv spielen die fünf Sinne (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen) eine bedeutende Rolle. Zusätzlich beeinflusst es den Schlaf-Wach-Rhythmus und verantwortet höhere Hirnleistungen, die in fünf Domänen (Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Sprache, Exekutivfunktionen und Wahrnehmung) unterteilt werden. Mehr zum Thema kannst du übrigens der vorherigen Verlinkung zur ‚Multiple Sklerose Gesellschaft Wien‘ entnehmen.

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Kognition und MS

Kognitive Störungen äußern sich laut Informationen der DMSG (Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft) individuell. Die Ausprägungen variieren von Person zu Person und es besteht kein direkter Zusammenhang mit der Krankheitsdauer oder dem EDSS-Grad der Behinderung. Diese Information habe ich übrigens auf der Website der Multiple Sklerose Gesellschaft Wien gefunden. Zu den gängigsten kognitiven Störungen bei Menschen mit MS zählen:


 

  1. Störungen der Aufmerksamkeit: Bei Menschen mit MS können Störungen der Aufmerksamkeit auftreten. Diese beeinflussen die Fähigkeit, sich auf bestimmte Aufgaben zu konzentrieren, und können sich in vermindertem Fokus, Ablenkbarkeit oder Schwierigkeiten beim Wechseln zwischen verschiedenen Aufgaben äußern. Die Bandbreite der Aufmerksamkeitsstörungen bei MS kann von leicht bis schwer variieren und hat Auswirkungen auf den alltäglichen Lebensablauf der Betroffenen. Der Umgang mit diesen Herausforderungen erfordert oft individuelle Anpassungen und Unterstützung.
  2. Verminderte Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit: Eine mögliche auftretende kognitive Beeinträchtigung stellt auch die verminderte Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit dar. Dies bedeutet, dass Menschen mit MS möglicherweise länger benötigen, um Informationen aufzunehmen, zu verarbeiten und zu reagieren. Diese verlangsamte Verarbeitungsgeschwindigkeit kann sich auf verschiedene Aspekte des täglichen Lebens auswirken, von der Kommunikation bis zu alltäglichen Aufgaben. Die Bewältigung erfordert oft Anpassungen und Verständnis im persönlichen und beruflichen Umfeld.
  3. Störungen des Gedächtnisses Bei Multipler Sklerose können Störungen des Gedächtnisses auftreten. Diese Beeinträchtigungen können sich in Vergesslichkeit, Schwierigkeiten beim Abrufen von Informationen oder Problemen mit der Konzentration manifestieren. Die Bandbreite der Gedächtnisstörungen kann von leichten Unannehmlichkeiten bis zu ernsthafteren Einschränkungen reichen. Betroffene können Strategien erlernen, um mit diesen Herausforderungen umzugehen, und Unterstützung im täglichen Leben finden, um die Auswirkungen auf die Lebensqualität zu minimieren.
  4. Räumliche Wahrnehmungsstörungen: Menschen, die an MS erkrankt sind, können mit räumlichen Wahrnehmungsstörungen konfrontiert werden, welche die korrekte Interpretation von räumlichen Beziehungen zwischen Objekten oder die Orientierung im Raum beeinträchtigen. Diese Störungen können sich in Herausforderungen beim Greifen nach Gegenständen, unsicherem Gehen oder Schwierigkeiten bei der Raumplanung äußern. Zusätzlich dazu können visuelle Wahrnehmungsstörungen auftreten, welche die visuelle Informationsverarbeitung beeinflussen und zu Doppelsehen, verändertem Farbempfinden oder Schwierigkeiten beim Erkennen von Kontrasten führen können. Das Verständnis und die gezielte Bewältigung dieser Wahrnehmungsstörungen spielen eine wichtige Rolle in der Anpassung an den Alltag von Menschen, die mit MS leben.
  5. Schwierigkeiten beim Planen und Handeln: Betroffene können Schwierigkeiten beim Planen und gezielten Handeln bekommen. Diese Beeinträchtigungen können sich in Herausforderungen bei der Organisation von Aufgaben, dem Festlegen von Prioritäten und dem Ausführen von Handlungen manifestieren. Betroffene können Schwierigkeiten beim koordinierten und zielgerichteten Handeln erfahren, was sich auf verschiedene Aspekte ihres täglichen Lebens auswirken kann. Das Verständnis und die Anpassung an diese Herausforderungen sind wichtig, um den Alltag für Menschen mit MS zu erleichtern.

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Behandlungsansätze, Therapien & Tipps bei kognitiven Störungen

Wie ich den beiden Quellen msundich.de sowie amsel.de entnommen habe, gibt es je nach vorhandener kognitiver Störung unterschiedliche Trainingsmethoden. Damit eine Therapie Erfolg verspricht, ist es allerdings entscheidend, die gestörte Komponente genau zu verstehen und sie beispielsweise klar von Depression und Fatigue abzugrenzen. Aus diesem Grund ist eine neuropsychologische Diagnose für Betroffene unerlässlich.

Es können unter anderem spezielle Computerprogramme genutzt werden, um den kognitiven Beeinträchtigungen entgegenzuwirken. Des Weiteren wurde mir von Birgit aus der MS-Community gesagt, dass man sich wohl auch die Neuronation-App digital verschreiben lassen kann. Ihr selbst wurde es laut eigener Aussage damals übrigens während einer Reha empfohlen. Die besagte App wurde von Ärzten entwickelt für Menschen mit kognitiven Schwierigkeiten. Dort kann man spielen und trainieren. Die App fordert laut Birgit heraus und macht Spaß. Einfach den Neurologen darauf ansprechen.

 
Um den Herausforderungen kognitiver Störungen entgegenzuwirken, sind einige praktische Tipps hilfreich, die ich besagter Quellen entnommen habe:

  1. Zeitmanagement: Es wird empfohlen, regelmäßige Pausen einzuplanen und sich ausreichend Zeit für die Erledigung von Aufgaben zu nehmen.
  2. Anpassung der Umwelt: In Fällen, in denen gestörte Funktionen nicht wiederhergestellt werden können, kann eine Verbesserung der Lebensqualität durch die Anpassung der Umgebung mithilfe von Hilfsmitteln erreicht werden. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, den Alltag besser an die individuellen Bedürfnisse anzupassen und trotz beeinträchtigter Funktionen ein möglichst selbstständiges und komfortables Leben zu ermöglichen.
  3. Integrative Therapie: Die integrative Therapie verfolgt das Ziel, das höchstmögliche Maß an Lebensqualität zu erreichen, indem sie unterschiedliche Therapieansätze mit Coaching und unterstützenden Entspannungstherapien kombiniert. Diese umfassende Herangehensweise berücksichtigt individuelle Bedürfnisse und fördert nicht nur die körperliche, sondern auch die psychische Gesundheit, um das Wohlbefinden ganzheitlich zu verbessern.
  4. Vermeidung von Störquellen: Die Vermeidung von Störquellen und Ablenkungen erleichtert eine konzentrierte Ausführung von Aufgaben.
  5. Optimierung des Arbeitsplatzes: Günstige Bedingungen lassen sich schaffen, indem der Arbeitsplatz optimal auf die eigenen Bedürfnisse ausgerichtet wird.
  6. Nutzung von Erinnerungshilfen: Für die Förderung der Erinnerung können diverse Hilfsmittel eingesetzt werden. Hierzu gehören Notizbücher und Kalender, in denen wichtige Informationen festgehalten werden können. Zusätzlich können technische Unterstützungsmittel wie Wecker oder Armbanduhren genutzt werden, um an Termine oder Aufgaben zu erinnern. Diese Hilfsmittel verbessern die tägliche Organisation und ermöglichen eine effizientere Zeitplanung.

Nach dem aktuellen Forschungsstand zeigt sich, dass medikamentöse Therapien bei der Behandlung kognitiver Störungen offenbar wenig effektiv sind. Diese Information wurde zumindest der AMSEL entnommen. Trotz umfassender Forschungsbemühungen im Bereich pharmazeutischer Ansätze konnten bisher keine überzeugenden Ergebnisse zur Verbesserung kognitiver Funktionen erzielt werden. In Anbetracht dieser Erkenntnisse konzentrieren sich aktuelle Behandlungsansätze verstärkt auf nicht-pharmakologische Methoden, wie beispielsweise kognitive Rehabilitation und andere interventionelle Strategien.

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Erfahrungsberichte von Betroffenen lesen

Hier findest du Erfahrungswerte von Menschen mit MS, die über das Thema „Kognitive Störungen“ berichten:

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