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Depressionen bei MS

Frau mit Depressionen aufgrund der Multiplen Sklerose

Zwei Frauen, von denen eine die andere tröstet. Möglicherweise leidet die getröstete Frau aufgrund ihrer Multiplen Sklerose an Depressionen.

Laut der Seite www.msundich.de leiden mehr als 30 Prozent aller Menschen mit MS an Depressionen. Dabei handelt es sich um eine ernsthafte Erkrankung und keine vorrübergehende Trauerstimmung. Es wird vermutet, dass dafür Botenstoffe im Gehirn verantwortlich sind. Mögliche Symptome einer Depression können zum Beispiel Schlafstörungen, Lustlosigkeit, Schmerzen, Reizbarkeit und Ängste sein.

Auch ich bin im Laufe meiner Erkrankung mit Depressionen konfrontiert worden, aber dazu später mehr. Falls Du Dich für *medizinische Fachliteratur interessieren solltest, findest Du so einige Bücher bei Amazon. Auf meiner Seite soll es jedoch um Erfahrungsberichte mit Depressionen gehen. Falls auch Du solche Erfahrungen beisteuern kannst, darfst Du diese gerne mit uns teilen. Am Ende dieser Seite findest Du ein entsprechendes Formular.

MS-Themen aus dem Inhalt:

Mögliche MS-Symptome

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems, die vor allem junge Erwachsene betrifft. Bei MS greift das ...

MS-Diagnose erhalten?

Du hast eine MS-Diagnose erhalten und fühlst dich überfordert? Lass mich dir zunächst sagen: Du bist nicht alleine. Es gab ...

Unterstützung bei MS

Menschen mit Multiple Sklerose können auf verschiedene Weise Unterstützung finden. Auf meiner MS-Domain gibt es dazu hilfreiche Themenseiten, wie beispielsweise ...

Depressionen in meinem Fall

Bereits acht Jahre vor der MS-Diagnose wurden in meinem Fall Depressionen und Angststörungen vermutet. Kein Mediziner konnte sich meine Dauerkopfschmerzen erklären, die plötzlich einfach da waren. Sie waren zeitweise so intensiv, dass ich Symptome einer Panikattacke zeigte. Zu Beginn standen Untersuchungen wie MRT und EEG an, die aber alle unauffällig verliefen. Des Weiteren wurde mein Blut so oft getestet, dass ich aufgehört hatte zu zählen. Alles erschien hoffnungslos.

Die kommenden Jahre waren vor allem durch Medikamente und Rehas geprägt. Ich schluckte ein Antidepressivum nach dem anderen und durfte Rehas in ganz Deutschland kennenlernen. Insgesamt waren es übrigens drei vollstationäre und eine teilstationäre Reha in vier Jahren. Meine körperlichen Symptome änderten sich leider zu keinem Zeitpunkt. Dafür nahm ich aber kräftig zu, was definitiv an meinem Selbstbewußtsein nagte.

 
Diese Gewichtszunahme in Kombination mit der Meinung einiger Freunde, dass ich eventuell nur simulieren könnte, war für mich wie ein Schlag ins Gesicht. Ich würde rückblickend sogar sagen, dass in dieser Zeit meine Lebensfreude gen 0 tendierte. Allerdings hatte ich zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Suizidgedanken. Mein damaliges Hauptproblem waren aber weiterhin die Kopfschmerzen und Panikattacken. Mehr zu meiner Person kannst Du übrigens auch hier lesen.

Ich hatte quasi mehrere Baustellen, die ich für mich persönlich priorisierte. Mein Hauptaugenmerk galt den Schmerzen. Zunächst einmal wollte ich diese in den Griff bekommen, bevor ich über weitere Schritte nachdenken würde. So lautete zumindest mein damaliger Plan. Mir war durchaus bewußt, dass ich mittlerweile erste Anzeichen einer Depression zeigte. Meiner Meinung nach war das zuvor zu keinem Zeitpunkt der Fall gewesen.

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Der Tod war mir egal

Als zu meinen Kopfschmerzen noch viele weitere Symptome hinzukamen, wäre mir der Tod zeitweise egal gewesen. So hatte ich mich damals auch geäußert, wenn danach gefragt wurde, was nur selten der Fall war. Solche Gespräche kamen immer nur unter Gleichgesinnten zustande. Alle anderen Personen schienen sich nicht für meine MS-Erkrankung zu interessieren oder gingen ihr einfach aus dem Weg. So zumindest meine Vermutung bis heute.

Auf der anderen Seite möchte ich meine Multiple Sklerose aber auch nicht ständig thematisieren und möglichst Normalität im Alltag haben. Ein schwieriger Spagat zwischen dem Wunsch nach Normalität und Anteilnahme meiner MS-Erkrankung. Ich möchte nochmals erwähnen, dass ich zu keinem Zeitpunkt über Selbstmord nachgedacht hatte. Es wäre mir lediglich egal gewesen, wenn es mich tatsächlich zum damaligen Zeitpunkt erwischt hätte.

Meine Aussagen begründete ich übrigens immer damit, dass ich ja nichts im Leben verpasst hätte. Ich hatte eine glückliche Kindheit, eine aufregende Jugendzeit und auch sonst ging es nahezu perfekt weiter. Ich hatte einen guten Draht zu meinem Bruder, viele Freunde und Bekannte, kam fast immer gut an und hatte auch schöne Erfahrungen mit Frauen sammeln dürfen. Als Stubenhocker war ich definitiv nicht bekannt und für jeden Spaß zu haben. So sah mein Leben vor der MS aus.

Doch dann lief plötzlich alles aus dem Ruder. Zunächst verlor ich meine Arbeit und konnte keinen Sport mehr machen. Immer diese unerträglichen Schmerzen. Ich nahm zu. Freunde unterstellten mir alles mögliche. Das Seltbewußtsein ging flöten. Von Frauen konnte ich zeitweise nur träumen. Körperfunktionen setzten aus. Kontakte brachen ab. Mein Leben war nur noch ein Scherbenhaufen. Leider kann ich bis heute vieles nicht vergessen.

MS-Themen aus dem Inhalt:

Freundschaften mit MS

Im Laufe meiner MS-Erkrankung bin ich des Öfteren über das Thema "Freundschaften mit MS" gestolpert. Es war beispielsweise bei meinen ...

Kinderwunsch mit MS

In MS-Gruppen taucht immer wieder das Thema Kinderwunsch auf, insbesondere die Frage, ob es möglich ist, trotz der Diagnose Multiple ...

Saunabesuche mit MS

Im Laufe der Jahre bin ich immer wieder über die Frage gestolpert, ob man mit Multipler Sklerose in die Sauna ...

Psychosomatische Rehabilitationen

Jahre vor meiner MS-Diagnose waren die Fachärzte ratlos und vermuteten hinter meinen Beschwerden psychosomatische Ursachen. Aus dieser Zeit kann ich von meinen Reha-Erfahrungen berichten. Ein entsprechender Antrag wurde immer von meinem Neurologen gestellt, der zugleich auch noch Psychiater ist. In meinem Fall wurde jede Reha problemlos genehmigt. Nur wenige Monate vergingen jeweils vom Antrag bis zur Reha-Aufnahme.

Am Tag meiner Ankunft standen immer erste Gespräche und Untersuchungen an. Dazu zählte auch stets eine Blutkontrolle. Weiterhin wurden alle neuen Patienten durch die Reha-Einrichtung geführt. Am zweiten Tag wurde mir dann in der Regel ein Therapieplan ausgehändigt. Ach ja, ich hatte übrigens stets ein Einzelzimmer. Die Therapien variierten nur minimal von Reha zu Reha. So gab es beispielsweise Einzel- und Gruppentherapien, viel Sport, Ernährungsberatungen und Kochkurse, Sozialberatungen, Ergotherapie, Vorträge, Massagen, Krankengymnastik und mehr.

 
In Zeiten psychosomatischer Rehas hatte ich übrigens „nur“ Dauerkopfschmerzen, Panikattacken und leichte neurologische Symptome. Motorisch konnte ich damals also überall teilnehmen. Zwischen den Therapien gab es oftmals einige Stunden Pause. Diese nutze ich nahezu täglich für lange Spaziergänge oder auch Gespräche unter Patienten. Letzteres war mir später aufgrund extremer Schmerzen nicht mehr möglich und ich zog mich dann zurück.

Meine Rehas habe ich immer als eine Art therapeutischen Urlaub empfunden. Dort musste ich keinen Haushalt führen, das Essen wurde mir serviert, ich konnte die jeweilige Gegend erkunden und war von Menschen umgeben, die ganz ähnliche Probleme hatten. Zudem hatte ich immer viel gelernt und Lebensfreude getankt. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Menschen, die Rehas gar nicht mögen und alles komplett anders bewerten.

Anzeichen von Depressionen

Laut der Seite www.frnd.de erkranken 20 Prozent aller Deutschen einmal im Leben an einer Depression. Oftmals treten dabei unspezifische Frühsymptome auf, die theoretisch alles mögliche sein könnten. Dazu zählen beispielsweise Reizbarkeit, ständige Müdigkeit, unspezifische Kopf- oder Bauchschmerzen, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und Antriebslosigkeit. Es kann auch zu sexuellem Desinteressse und Stimmungsschwankungen kommen.

Bei www.stiftung-gesundheitswissen.de heißt es zum Beispiel, dass Depressionen eine Gemütsstörung seien. Ich persönlich hatte Depressionen immer mit Traurigkeit und Grübeleien assoziiert. Überraschend fand ich damals während meiner Rehas, dass es viele Perfektionisten erwischte, die schlecht „Nein“ sagen können. Dies war zumindest mein Eindruck. Ich lernte dort echt viele Menschen kennen, die es Gott und der Welt recht machen wollten.

Kommen wir zurück zum eigentlichen Thema, Depressionen aufgrund von MS. Mögliche Gründe liegen da quasi auf der Hand. Die Krankheit an sich, Symptome, Einschränkungen und Überforderung. Mich hatte es zeitweise richtig aus der Bahn geworfen. Leider konnte man mir damals nicht helfen, da die Wartezeit für einen Termin beim Psychiater etwa 14 Monate betrug. Alternativ schrieb ich mir den Frust wortwörtlich von der Seele.

Der DMSG (Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft) habe ich entnommen, dass MS-Patienten ein hohes Risiko haben im Laufe ihres Lebens an Depressionen zu erkranken. Anscheinend das dreifache im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung. Des Weiteren geschehen laut DMSG etwa 30 Prozent aller Todesfälle bei der MS durch Selbstmord, was ich persönlich nicht für möglich gehalten hätte. Bei schwereren Formen einer Depression kommen auch Medikamente zum Einsatz.

MS-Themen aus dem Inhalt:

Hilfsmittel für Betroffene

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische neurologische Erkrankung, die verschiedene Symptome mit sich bringen kann. Diese Symptome können beispielsweise die ...

Rauchen trotz MS

Kommen wir zu einem Thema, das auch in meinem Leben eine bedeutende Rolle spielte. Bereits mit 16 Jahren griff ich ...

Tattoos mit MS

Mir persönlich fällt in den ganzen MS-Selbsthilfegruppen immer wieder die Frage nach Tätowierungen bei Multipler Sklerose auf. Dabei wird in ...

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Du hast auch eine MS Diagnose erhalten und leidest unter Depressionen? Nimmst Du professionelle Hilfe in Anspruch? Wie sieht es mit Rehas aus? Hast Du bereits Erfahrungen gesammelt? Gerne darfst Du Deine Erfahrungen mit uns teilen. Diese erscheinen übrigens immer anonym ohne Veröffentlichung Deiner E-Mail-Adresse. Hinweis: Für diesen Inhalt ist JavaScript erforderlich.

Erfahrungsberichte von Betroffenen lesen

Hier findest du Erfahrungswerte von Menschen mit MS, die über das Thema „Depressionen“ berichten:

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