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Behandlungsmöglichkeiten

Junge Frau, die von einer medizinischen Fachkraft wegen Multipler Sklerose behandelt wird.

Junge Frau, die von einer medizinischen Fachkraft wegen Multipler Sklerose behandelt wird. Es scheint, als ob die Fachkraft eine physiotherapeutische Behandlung durchführt.

Behandlungsmöglichkeiten für Multiple Sklerose (MS) unterscheiden sich je nach Krankheitsverlauf und Symptomen. Einige dieser Möglichkeiten sind:

  1. Medikamentöse Therapie: Es gibt verschiedene Medikamente, die zur Behandlung von MS eingesetzt werden können. Sie können das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen und Symptome lindern. Einige Beispiele für Medikamente sind Interferone, Glatirameracetat, Dimethylfumarat und Natalizumab.
  2. Rehabilitation: Rehabilitation kann helfen, die Funktionsfähigkeit und Lebensqualität von Menschen mit MS zu verbessern. Dazu gehören körperliche Therapie, Ergotherapie, Sprach- und Schlucktherapie sowie psychologische Betreuung
  3. Symptomatische Therapie: Symptomatische Therapie kann helfen, spezifische Symptome von Multipler Sklerose zu lindern, wie beispielsweise Müdigkeit, Spastik, Blasen- und Darmprobleme.
  4. Alternative Therapien: Es gibt einige alternative Therapien wie Yoga, Akupunktur, Massagen, die zur Linderung von Symptomen eingesetzt werden können. Allerdings gibt es oft keine wissenschaftlichen Beweise für die Wirksamkeit dieser Therapien.

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Meine bisherigen MS-Therapien

Im Jahr 2018 wurde bei mir die Diagnose Multiple Sklerose gestellt und ich erhielt eine Reihe von Broschüren über MS-Medikamente, insbesondere Basistherapien. Nach Rücksprache mit meinem Neurologen entschieden wir uns für das Medikament Tecfidera® als erste Behandlungsoption. Ich nahm es für etwa eineinhalb Jahre, bevor ich aufgrund neuer Entzündungen im Gehirn auf das stärkere Medikament Tysabri® (Natalizumab) umsteigen musste, das ein monoklonaler Antikörper ist.

Anfangs erhielt ich Tysabri® alle vier Wochen als Infusion und später als Fertigspritzen. Nach zwei Jahren wurde das Intervall auf alle sechs Wochen verlängert, um das Risiko möglicher Nebenwirkungen (PML) zu reduzieren.

 
Zusätzlich zur Basistherapie hatte ich auch andere Behandlungsmöglichkeiten in Anspruch genommen. Aufgrund meiner Gleichgewichts- und Gangprobleme startete ich zunächst mit Krankengymnastik. Einige Monate später probierte ich auch noch das Funktionstraining aus, musste es jedoch aufgrund der Gleichgewichtsprobleme wieder beenden. Stattdessen hatte ich mich für die Ergotherapie entschieden, wo zufälligerweise auch therapeutisches Reiten angeboten wurde.

Therapeutisches Reiten soll übrigens gerade bei Gleichgewichtsproblemen sehr effektiv sein. Ich hatte es jedoch nur dreimal ausprobiert, da die Plätze begrenzt waren und ich sie lieber kranken Kindern überlassen wollte. Stattdessen hatte ich darum gebeten, nur noch in den Räumlichkeiten der Therapeuten behandelt zu werden, um vor allen meine Gangataxie und Feinmotorik in den Händen zu verbessern, die mir ebenfalls Probleme bereiteten – also die Hände.

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Es folgten einige Jahre Rehabilitationssport

Als Person, die an Multipler Sklerose (MS) erkrankt ist, habe ich mich im Austausch mit anderen Betroffenen darüber informiert, dass auch uns Patienten Rehasport zusteht. Um diese Möglichkeit zu nutzen, habe ich ein vom Neurologen ausgefülltes Schreiben bei meiner Krankenkasse eingereicht.

Nur wenige Wochen später erhielt ich die erfreuliche Nachricht, dass die Genehmigung für Rehasport bereits erteilt wurde. Zur Auswahl standen Wassersport und Hallensport, jedoch konnte ich keinen Anbieter in meiner Umgebung finden, der beides anbietet. Aus diesem Grund habe ich mich zunächst für Hallensport entschieden, da ich durch meine MS-Medikamente zugenommen hatte und mich nicht in der Lage fühlte, mich halbnackt vor anderen Menschen im Wasser zu zeigen.

 
Einige Monate später hatte ich meinen Neurologen gefragt, ob es möglich wäre, sowohl Hallensport als auch Wassersport zu machen – einmal pro Woche. Daraufhin füllte er einen weiteren Antrag aus, den ich zusammen mit einer kurzen Erklärung bei meiner Krankenkasse eingereicht hatte.

Schließlich wurden mir von der Krankenkasse zwei separate Anträge auf Rehasport genehmigt, jedoch unter der Bedingung, dass ich nur einmal pro Woche Hallensport und einmal pro Woche Wassergymnastik machen darf.

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Besonderheiten bei der Krankengymnastik

Im Allgemeinen habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, mit meinem Neurologen über spezifische Behandlungsmöglichkeiten zu sprechen und auch meine Wünsche zu äußern. Auf diese Weise konnte ich nicht nur zwei Anträge auf Rehasport erhalten, sondern auch Krankengymnastik inklusive Fangopackung. Aufgrund meiner Schluckstörungen hatte ich frühzeitig erkannt, dass Wärme mir guttut. Privat benutze ich Schals oder Körnerkissen, um meinen Nacken zu wärmen.

Daher fragte ich meinen Neurologen, ob ich es nicht einmal mit Fangopackungen im Nacken zur Verbesserung meiner Schluckprobleme versuchen könnte. Normalerweise ist die Kombination aus ZNS und Wärme bei der Krankengymnastik nicht üblich, aber mein Neurologe hatte das Kästchen für Wärme dennoch auf den Anträgen angekreuzt, so dass ich immer vor meinem Krankengymnastiktermin 30 Minuten Fangopackung bekam.

Medikamentöse MS-Therapien

Da ich hier in erster Linie Erfahrungswerte von Menschen mit MS veröffentlichen möchte, werde ich nun nicht jedes MS-Medikament vorstellen. Dafür gibt es andere Quellen, wie beispielsweise www.ms-klinik.de. Stattdessen habe ich eine Umfrage in der MS-Community gestartet, an der 246 Menschen mit MS teilgenommen hatten. Demnach nehmen 70 Prozent der befragten Personen aktuell eine Basistherapie oder Eskalationstherapie. Die restlichen 30 Prozent nehmen aus unterschiedlichen Gründen keine MS-Medikamente ein, sei es grundsätzlich nicht, inzwischen nicht mehr oder nur vorübergehend nicht.

Warum entscheiden sich einige Menschen dazu, keine Medikamente einzunehmen? Ich habe gelesen, dass einige ihre Basistherapie (BT) absetzen, weil sie über Jahre hinweg stabil waren. Dann habe ich mehrfach gelesen, dass, obwohl verschiedene Ansätze versucht wurden, Menschen aufgrund der Nebenwirkungen nichts mehr einnehmen können oder möchten. Es gibt auch Personen, die anfangs eine Basistherapie in Betracht gezogen haben, aber jetzt alternative Wege einschlagen möchten, sei es durch Ernährung, das Coimbraprotokoll, Sport oder andere Ansätze. Zu guter Letzt müssen einige Medikamente während der Schwangerschaft abgesetzt werden. Weitere Erfahrungswerte zu diesem Thema findest du auf meiner Themenseite „Kinderwunsch mit MS„.

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Nicht-medikamentöse MS-Therapien

Zu den nicht-medikamentösen Therapien zählen beispielsweise Krankengymnastik, Ergotherapie, Logopädie, Schlucktherapie, Rehasport, Funktionstraining, Wassergymnastik, Hippotherapie und neuropsychologische Therapien. Auch diesbezüglich habe ich einige Erfahrungswerte von Menschen mit MS zusammengetragen und möchte sie euch keineswegs vorenthalten.

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