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Tattoos mit MS

Ein Tätowierer mit Maske und Tattoos an den Armen tätowiert den Unterarm eines Kunden.

Ein erfahrener Tätowierer schafft ein einzigartiges Tattoo auf dem Unterarm eines Kunden.

Mir persönlich fällt in den ganzen MS-Selbsthilfegruppen immer wieder die Frage nach Tätowierungen bei Multipler Sklerose auf. Dabei wird in der Regel gefragt, ob es sicher ist, sich mit MS tätowieren zu lassen. In diesen Diskussionen tauschen dann zahlreiche Betroffene ihre Meinungen aus. Eine überwältigende Mehrheit, gefühlt neun von zehn Personen, antwortet darauf entschieden mit „Ja, natürlich“ und/oder teilt Bilder von eigenen Tattoos.

Ich persönlich habe übrigens keine Tattoos und kann daher aus eigener Erfahrung nicht mitreden. Wenn ich mir als Tattoo-Laie jedoch die ganzen Antworten so anschaue, gibt es keinerlei Probleme zu befürchten. Aber ist das wirklich so? Ich habe mir zu dem Thema mal einige Quellen angeschaut.

MS-Themen aus dem Inhalt:

Freundschaften mit MS

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Kinderwunsch mit MS

In MS-Gruppen taucht immer wieder das Thema Kinderwunsch auf, insbesondere die Frage, ob es möglich ist, trotz der Diagnose Multiple ...

Saunabesuche mit MS

Im Laufe der Jahre bin ich immer wieder über die Frage gestolpert, ob man mit Multipler Sklerose in die Sauna ...

Mögliche Risiken für Betroffene

Es ist wichtig, bei diesem Thema sachlich zu bleiben und sich auf Fakten zu konzentrieren, da Emotionen schnell die Oberhand gewinnen können. Bei Menschen mit Multipler Sklerose (MS) können Tattoos bestimmte Risiken mit sich bringen. Es ist daher von Bedeutung, diese Risiken zu beachten und sich vor einer Tätowierung gründlich zu informieren. Im Folgenden werden einige potenzielle Risiken aufgezeigt:

  1. Infektionen: Bei Personen mit MS, insbesondere solchen, die eine immunsuppressive Therapie erhalten, besteht ein erhöhtes Risiko für Infektionen im Zusammenhang mit Tattoos. Unzureichende Sterilisation der Tätowierungsutensilien oder der Tätowierungsstelle kann zu Infektionen führen.
  2. Allergische Reaktionen: Aufgrund einer bereits vorhandenen Immunstörung haben Menschen mit MS möglicherweise ein erhöhtes Risiko für allergische Reaktionen auf bestimmte Farben und Pigmente, die bei Tätowierungen verwendet werden. Einige dieser Substanzen können allergische Reaktionen auslösen.
  3. Verschlechterung der Symptome: Bei bestimmten Menschen mit Multipler Sklerose kann eine Tätowierung in der Nähe von Nervenenden oder entlang von Nervenbahnen zu Reizungen führen. Dies könnte vorübergehend zu einer Verschlechterung der neurologischen Symptome führen. Zusätzlich ist das Tätowieren an sich eine Belastung für den Körper, da es mit Stress verbunden ist. Stress kann MS-Symptome auslösen und das Risiko für Schübe erhöhen.
  4. Heilungsprobleme: Aufgrund der möglichen Beeinträchtigung der Wundheilung bei Menschen mit MS, insbesondere jenen, die immunsuppressive Medikamente einnehmen, besteht das Risiko einer verzögerten Heilung der tätowierten Haut.
  5. Schmerzempfindlichkeit: Durch die möglicherweise erhöhte Schmerzempfindlichkeit bei Menschen mit MS kann das Tätowieren besonders unangenehm sein und zu verstärktem Unbehagen führen. Personen mit MS können empfindlicher auf Schmerzreize reagieren, wodurch die Erfahrung des Tätowierens als intensiver wahrgenommen werden kann.

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Tattoos und das MRT

Trotz des weit verbreiteten Glaubens, dass Tattoos lediglich die Haut betreffen, können sie tatsächlich Auswirkungen auf MRT-Untersuchungen haben. Insbesondere bei frisch gestochenen Tattoos und Permanent-Make-up ist besondere Vorsicht geboten. Da das Stechen eines Tattoos zu einer oberflächlichen Zellschädigung führt, besteht die Möglichkeit, dass das Tattoo während einer MRT-Untersuchung verläuft, da das Gewebe noch nicht vollständig geheilt ist. Aus diesem Grund wird empfohlen, vor einer MRT- oder CT-Untersuchung idealerweise einen Zeitraum von 4-6 Wochen abzuwarten.

Tätowierungen können bei großflächigen und dunklen Motiven in seltenen Fällen zu schweren Verbrennungen während einer MRT führen. Die MRT nutzt Magnetfelder, um detaillierte Bilder des Körpers zu erzeugen. Eisenhaltige Partikel in einigen Tattoofarben können sich bei der MRT-Bildgebung erhitzen und zu Gewebeschäden führen. Es besteht eine potenzielle Gefahr für Schwellungen und Verbrennungen der Haut.

Es ist wichtig zu beachten, dass die in Deutschland seit den 90er Jahren verwendeten Tattoofarben normalerweise nur geringe oder keine magnetischen Inhaltsstoffe enthalten. Wenn Sie Bedenken bezüglich einer MRT-Untersuchung haben, sollten Sie sich an Fachleute auf dem Gebiet der Bildgebung wenden. Sie werden Ihr Tattoo sorgfältig prüfen und eine individuelle Entscheidung über das weitere Vorgehen treffen.

MS-Themen aus dem Inhalt:

Hilfsmittel für Betroffene

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Medikamente gegen MS

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Rauchen trotz MS

Kommen wir zu einem Thema, das auch in meinem Leben eine bedeutende Rolle spielte. Bereits mit 16 Jahren griff ich ...

Tattoo-Therapie gegen die MS

Forscher des Baylor College of Medicine und der Rice University haben eine interessante Entdeckung gemacht, die zunächst wie ein Aprilscherz klingen mag. Sie fanden heraus, dass modifizierte Nanopartikel, die mit Polyethylenglykol behandelt wurden, hauptsächlich von Immunzellen aufgenommen werden. Diese Partikel, die auf Kohlenstoff basieren, hinterlassen einen temporären schwarzen Fleck ähnlich einem Tattoo, der jedoch im Laufe der Zeit verschwindet.

Dieses Prinzip könnte bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen wie Multipler Sklerose angewendet werden. Der Vorteil dieser Methode besteht darin, dass T-Zellen den Wirkstoff aufnehmen, während Makrophagen ihn ignorieren. Die Wissenschaftler erhoffen sich daher eine gezieltere Stimulierung des Immunsystems im Vergleich zu den bisher verwendeten Medikamenten bei Multipler Sklerose. Studien an Nagetieren haben gezeigt, dass diese Nanopartikel wohl ungiftig sind (Quelle: Amsel.de).

 
Wenn kleine Mengen der PEG-HCCs unter die Haut injiziert werden, werden sie langsam von den T-Lymphozyten aufgenommen. Im Gegensatz dazu werden sie bei einer Injektion in den Blutkreislauf sofort aufgenommen. Die Partikel verbleiben nicht dauerhaft in den Zellen, sondern verschwinden wieder. Dies ist wichtig, da die Partikel nur so lange im Körper verbleiben sollen, wie sie wirksam sind. Die Wissenschaftler haben also die Kontrolle über die Halbwertszeit.

Tattoos von Menschen mit Multipler Sklerose

Nachfolgend habe ich einige Tattoos aus der MS-Community zusammengestellt, bei denen mir teilweise auch die Geschichte hinter der Tätowierung erzählt wurde. Meiner Meinung nach sind dabei rührende MS-Tattoo-Geschichten zum Vorschein gekommen.

Alle MS-Tattoos zum Anschauen:
Tattoo Nummer 1    2    3    4    5    6    7    8    9    10    11    12    13    14    15    16


 

Geschichten zu den MS-Tattoos der Betroffenen

Ich möchte euch nicht die zusätzlichen Informationen vorenthalten, die mit einigen der Tattoos verbunden sind. Es wurden mir Geschichten erzählt, die erläutern, wie diese Tattoos entstanden sind und welche Bedeutung sie für die Träger(innen) haben. Diese Geschichten möchte ich gerne mit euch teilen.

Deine Erfahrungen mit uns teilen

Du hast auch eine MS-Diagnose erhalten und möchtest etwas zu diesem Thema beitragen? Wie sind deine persönlichen Erfahrungen mit Tätowierungen? Gab es irgendwelche Auswirkungen auf deine MS-Erkrankung? Gerne darfst du deine Erfahrungen an dieser Stelle teilen. Hinweis: Für diesen Inhalt ist JavaScript erforderlich.

Erfahrungsberichte von Betroffenen lesen

Hier findest du Erfahrungswerte von Menschen mit MS, die über das Thema „Tätowierungen“ berichten:

MS-Themen aus dem Inhalt:

Gleichgewichtsprobleme

Bei mir zählten Gleichgewichtsprobleme zu den ersten Symptomen der MS. Laut der Domain www.meinalltagmitms.de treten Gleichgewichtsstörungen übrigens häufig bei Multipler ...

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Es ist weit verbreitet, dass Menschen mit Multipler Sklerose (MS) regelmäßig unter Schmerzen leiden. Tatsächlich berichten bis zu 85% der ...

Schwindel bei der MS

Im MS-Forum-Weihe werden fünf Arten von Schwindel beschrieben, die bei Menschen mit Multipler Sklerose (MS) unterschieden werden können:Der akute Schwindel ...

Eine weitere Sicht der Dinge

Abschließend möchte ich noch die Worte von Mario zum Theme „Tattoos mit MS“ veröffentlichen. Diese stammen übrigens, wie etwa 3/4 aller Erfahrungswerte auch, aus einer MS-Gruppe bei Facebook. Dort schrieb er sinngemäß: In dieser Gruppe äußern sich Mitglieder, die auch über Einschränkungen der MS berichten, wie beispielsweise Halbsehbehinderung, Erwerbsunfähigkeit oder die Nutzung von Gehhilfen. Auf der anderen Seite sagen sie dann, dass sie ständig ihre Tattoos erweitern und absolut keine negativen Auswirkungen auf die MS feststellen können. Daraufhin stellt Mario die Frage: „Wie kommt ihr zu dieser Sicherheit?“

 
Ihm wurde nämlich von Neurologen geraten, sein Immunsystem nicht zu stressen und Risiken zu vermeiden. Mario hat laut eigener Aussage seit fast 30 Jahren MS und trotz zahlreicher Läsionen keine körperlichen Probleme. Er ist der Meinung, dass dies auf die Befolgung des Rats seines Neurologen zurückzuführen ist. Er fragt sich, ob der Stress beim Stechen eines Tattoos und insbesondere der anhaltende Stress durch die Tattoofarben für das Immunsystem wirklich so unproblematisch ist. Zudem überlegt er, ob dies möglicherweise sogar negative Auswirkungen auf die Lymphknoten und den Verlauf der Krankheit haben könnte.

Ich persönlich möchte an dieser Stelle übrigens keine Partei ergreifen und einfach nur Erfahrungswerte und Gedankengänge von Menschen mit MS veröffentlichen. Inwieweit das Tätowieren tatsächlich Auswirkungen auf eine MS-Erkrankung hat oder nicht, das kann ich als Nicht-Mediziner schlichtweg nicht beurteilen. Darüber hinaus spielt es für mich persönlich in meinem Leben auch gar keine Rolle. Trotzdem möchte ich auf meiner Seite bestmöglich und ausgewogen informieren.

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