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Rauchen trotz MS

Frau beim Rauchen und Trinken trotz MS.

Frau vor einem Spiegel stehend, die raucht und trinkt trotz MS. Ihr Blick ist auf die Zigarettenspitze gerichtet.

Kommen wir zu einem Thema, das auch in meinem Leben eine bedeutende Rolle spielte. Bereits mit 16 Jahren griff ich zur Zigarette. Ich wollte zu den coolen Jungs gehören und rauchte gegen den inneren Schweinehund an. Es dauerte nicht lange, bis mir die Zigaretten sogar schmeckten. Ähnlich berichtet es auch Samira Mousa unter www.chronisch-fabelhaft.de. Sie ist bereits mit 14 Jahren in diese Coolness-Falle getappt, um Sie wörtlich zu zitieren.

Aufhören mit dem Rauchen wollte ich nie wirklich. Ich hatte das Rauchen geliebt. Es war gleichermaßen cool, gesellig und ein Grund für wohltuende Pausen. Warum in Gottes Namen sollte ich damit jemals aufhören? Bis zu meiner MS-Diagnose hatte ich das Rauchen lediglich zweimal aus finanziellen Gründen unterbrochen. Gesundheitliche Aspekte spielten dabei keine Rolle. Ganz im Gegenteil, ich suchte ständig nach irgendwelchen Ausreden.

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Erfahrungen mit dem Rauchen

Wie bereits erwähnt, machte ich mir über gesundheitliche Folgen des Rauchens keine Gedanken. Ich wollte mein Leben in vollen Zügen genießen und zu den coolen Jungs gehören. Erst während der ersten Reha 2010 lernte ich die negativen Seiten des Rauchens kennen. Dort lief mir eine Frau über den Weg, die das Rauchen gar nicht cool fand. Aufgrund der Tatsache, dass wir uns gut leiden konnten, trafen wir uns auch nach der Reha regelmäßig.

 
Sie konnte es nicht leiden, wenn ich nach Nikotin stank. Also lernte ich erstmals in meinem Leben auch die negativen Seiten des Rauchens kennen. So durfte ich nach jeder Zigarette brav ein Kaugummi kauen und noch entsprechend ausdünsten. Da uns etwa 100 Kilometer trennten und ich diese Frau sehr attraktiv fand, hatte das Ausdünsten jetzt nicht zwingend Priorität in meinem Kopf. Also rauchte ich weniger Zigaretten in Gegenwart dieser Person.

Schaue doch auch bei Instagram vorbei:

Auch meine Freundin ist eine Nichtraucherin

Als ich meine aktuelle Freundin etwa zwei Jahre später in einer weiteren Reha kennenlernte, rauchte ich relativ viel. Das bezieht sich nur auf die Zeit während der Reha. Zwischen den Anwendungen und nach Feierabend kamen so schnell 30 bis 40 Zigaretten täglich zusammen. Es war mir aber vollkommen egal, da ich nicht in der Reha war, um fremden Personen zu gefallen oder eine Partnerin zu finden.

Mir ging es dabei um meine Gesundheit, was in Kombination mit dem Rauchen zugegebenermaßen merkwürdig klingt. Offensichtlich hatte mein Rauchverhalten keine so abschreckende Wirkung und wir wurden ein Kurschatten-Paar. Nachdem mich Jahre zuvor bereits 100 Kilometer von meiner Reha-Bekanntschaft trennten, waren es nun sogar satte 500 Kilometer. Während ich diese Internetseite erstelle, feiern wir unser zwölfjähriges Jubiläum.

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Weitere Jahre mit etwa 15 Zigaretten pro Tag

Bis zu meiner MS-Diagnose im Januar 2018 rauchte ich ungefähr 15 Zigaretten täglich. Auf Feierlichkeiten konnten es aber auch schnell 40 Zigaretten werden. In Gegenwart meiner Freundin reduzierte ich das Rauchen bestmöglich. Gerade in den Anfangszeiten einer Beziehung gibt man sich diesbezüglich noch so richtig Mühe, so zumindest meine persönlichen Erfahrungen. Im Laufe der Jahre nahm diese Rücksicht dann kontinuierlich ab.

 
Irgendwann nahm ich als Raucher quasi nur noch Rücksicht auf meine Freundin, wenn ich beispielsweise intim werden wollte. Sie hatte mich ja schließlich auch als Raucher kennengelernt, so waren meine damaligen Gedankengänge. Über gesundheitliche Aspekte des Rauchens machte ich mir übrigens noch immer keinerlei Gedanken, obwohl ich mit den Jahren einen Raucherhusten entwickelte. Als Raucher lernte ich die Warnsignale meines Körpers gekonnt zu ignorieren.

Der Tag meiner MS-Diagnose

Am Tag meiner MS-Diagnose war ich 38 Jahre jung und somit bereits 22 Jahre ein Raucher. Noch in der Klinik erkundigte ich mich über die Multiple Sklerose. Dabei stolperte ich immer wieder über Berichte möglicher Ursachen der MS und nahm auch das Rauchen ins Visier. Ich möchte an dieser Stelle jetzt allerdings nicht alles wiederholen, was man auf zig Domains eh nachlesen kann und mich stattdessen auf meine Erfahrungen konzentrieren.

Ich wurde übrigens von keiner Person auf das Rauchen jemals angesprochen. Eine Belehrung seitens der Ärzte fand niemals statt. Ganz im Gegenteil, ich sprach meine behandelnden Ärzte selbst auf das Thema an. Insgeheim hoffte ich ja darauf, dass das Rauchen keinen negativen Einfluss auf die MS hat. Leider wurde ich jedoch eines Besseren belehrt. Einen entsprechenden Fachartikel findest Du beispielsweise hier. Alternativ kannst Du das Thema natürlich auch noch googeln.

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Überdenken meiner Rauchgewohnheiten

Aufgrund der Tatsache, dass ich kaum Laufen und Gucken konnte, stellte ich das Rauchen bereits im Krankenhaus ein. Die letzte Zigarette gönnte ich mir vor dem Betreten der Notaufnahme. Danach prasselten diverse Untersuchungen und letztendlich die MS-Diagnose auf mich ein. Etwa zwölf Monate rührte ich keine Zigarette mehr an, was mir nicht schwer fiel. Erst als sich erste Symptome leicht verbesserten und ich diverse Hilfsmittel kennenlernte, erwachte das Verlangen.

 
In Selbsthilfegruppen fragte ich explizit Raucher nach Ihren Erfahrungsberichten. Einige waren aufs Dampfen umgestiegen, was ich natürlich auch sofort probierte. Ungefähr sechs Monate später und 250 Euro leichter stellte ich fest, das Dampfen befriedigt mich leider in keinster Weise. Noch immer suchte ich nach positiven Erfahrungsberichten, um wieder mit dem Rauchen anfangen zu können. In der Tat gab es sogar Positivbeispiele zu lesen.

Zunächst vom Raucher zum Gelegenheitsraucher

Den positiven Erfahrungen standen auf der anderen Seite allerdings auch viele negative Erfahrungen mit dem Rauchen entgegen. Hinzu kamen noch die ganzen Warnungen diverser Ärzte. Letztendlich war ich total überfordert und entschied mich für einen Kompromiss. Ich rauchte fortan nur noch auf Feierlichkeiten mit Alkoholkonsom. Somit wurde ich also vorerst zum Gelegenheitsraucher.

Wir reden übrigens von etwa zehn Tagen pro Jahr, an denen ich noch zur Zigarette griff. Als die COVID-19-Pandemie auch Deutschland erreichte, hörte ich komplett mit dem Rauchen auf. Das bot sich quasi an, da ohnehin keine Feierlichkeiten mehr möglich waren. Als sich die Lage dann wieder entspannte, rauchte ich noch etwa fünf Mal in den Jahren 2022 und 2023, bis ich genug vom Rauchen hatte.

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Genug vom Rauchen

Aktuell befinde ich mich seit einigen Monaten in einer Phase, in der ich genug vom Rauchen habe. Das liegt übrigens daran, dass ich in letzter Zeit so starken Schwindel, Benommenheit und/oder Kreislaufprobleme vom Rauchen bekam, dass ich gewisse Feierlichkeiten nach nur kurzer Zeit wieder abbrechen musste. Darüber hinaus hatte ich auch immer noch phasenweise, besonders nach den ersten 1-3 Zigaretten, Probleme mit anderen Symptomen wie zum Beispiel dem Gehen und Gleichgewicht. Ich habe darauf Stand jetzt keine Lust mehr und lasse das Rauchen einfach bleiben.

Eigene Umfrage zum Rauchen

Innerhalb der MS-Community hatte ich eine Umfrage gestartet und gefragt, wer so alles raucht. An besagter Umfrage nahmen übrigens 661 Menschen mit MS teil, und es ergab sich folgendes Bild: 303 Personen (46 Prozent) gaben an, dass sie regelmäßig rauchen und 37 (6 Prozent) zumindest gelegentlich. Demgegenüber standen nur 224 Personen (33 Prozent), die nicht rauchen, und 97 (15 Prozent), die wegen ihrer MS-Diagnose mit dem Rauchen aufgehört haben.

Deine Erfahrungen mit uns teilen

Du hast auch eine MS-Diagnose erhalten und möchtest etwas zu diesem Thema beitragen? Das Rauchen nicht gesund ist (MS hin oder her), das wissen wir alle. Mich würde lediglich interessieren, wie sich deine MS-Symptome beim Rauchen verhalten. Ebenso würde mich übrigens interessieren, falls du Raucher/in sein solltest, was du für MS-Einschränkungen hast. Falls du rauchst und keine nennenswerten Einschränkungen hast, wäre das ebenfalls von Interesse. Hinweis: Für diesen Inhalt ist JavaScript erforderlich.

Erfahrungsberichte von Betroffenen lesen

Hier findest du Erfahrungswerte von Menschen mit MS, die über das Thema „Rauchen trotz MS“ berichten:

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