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Kortison-Therapien bei MS

Eine erschöpfte junge Frau mit Multipler Sklerose liegt im Krankenbett und erhält einen Kortison-Tropf.

Das Bild zeigt eine junge Frau, die im Krankenbett schläft, während sie einen Kortison-Tropf erhält. Sie leidet an Multipler Sklerose und ist erschöpft. Verschiedene medizinische Geräte überwachen ihren Gesundheitszustand, nachdem sie offensichtlich einen MS-Schub hatte.

Kortison wird in der Behandlung von Multipler Sklerose (MS) sowohl als Schubtherapie zur Linderung akuter Symptome in Schubphasen als auch in Form von Intervalltherapie eingesetzt. Als Schubtherapie dient es dazu, die Schwere und Dauer von Schüben zu reduzieren, während die Intervalltherapie darauf abzielt, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und Symptome insgesamt besser zu kontrollieren.

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Behandlungsmöglichkeiten

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Kortison als Schubtherapie

Kortison, auch unter dem Begriff Glukokortikoide bekannt, wird üblicherweise zur Schubtherapie bei Multipler Sklerose verwendet. Ziel ist es, die Entzündungsreaktion im zentralen Nervensystem (ZNS) zu reduzieren und die Schwere und Dauer der Symptome während eines Schubs zu verringern. In der Regel wird das Kortison bei der Schubtherapie intravenös in hochdosierter Form verabreicht. Dies erfolgt normalerweise über einen Zeitraum von drei bis fünf Tagen.

 
Das Kortison behandelt übrigens nicht die grundlegende Ursache der Erkrankung. Es wirkt hauptsächlich symptomatisch und soll die Symptome während eines Schubs lindern. Die sogenannte Kortison-Stoßtherapie zielt darauf ab, die Entzündungsreaktionen im zentralen Nervensystem zu dämpfen. Im Idealfall werden die Schwere und Dauer der neurologischen Symptome dadurch positiv beeinflusst. Zudem wird auch die Funktion der Blut-Hirn-Schranke wieder verbessert, was dazu führt, dass weniger Entzündungszellen in das zentrale Nervensystem gelangen können.

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Kortison als Intervalltherapie

Intervalltherapie mit Kortison, auch als Steroid-Puls-Therapie bekannt, bezieht sich auf die regelmäßige, vorbeugende Verabreichung von Kortikosteroiden, wie beispielsweise Methylprednisolon, über einen festgelegten Zeitraum. Im Gegensatz zur Schubtherapie, die bei akuten Schüben angewendet wird, zielt die Intervalltherapie darauf ab, die Krankheitsaktivität der MS zwischen den Schüben zu reduzieren.

Die genaue Durchführung der Intervalltherapie hängt von den individuellen Bedürfnissen und dem Krankheitsverlauf des Patienten ab. In der Regel erfolgt die Therapie in Zyklen von mehreren Tagen bis Wochen, die alle paar Monate wiederholt werden. Der Arzt wird den besten Zeitplan und die geeignete Dosis basierend auf dem Zustand des Patienten festlegen. Während der Intervalltherapie mit Kortison ist eine sorgfältige Überwachung und regelmäßige Kontrolluntersuchungen durch den behandelnden Arzt erforderlich. Dies ermöglicht es, die Wirksamkeit der Therapie zu bewerten und eventuelle Nebenwirkungen im Auge zu behalten.

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Wann sollte Kortison genommen werden?

Diese Frage hatte ich unter anderem auch in der MS-Community gestellt. Aus den Antworten kann ich sagen, dass es sich um individuelle Entscheidungen handelt, die immer auch in Absprache mit einem Facharzt getroffen werden sollten. Während einige Betroffene bei fast jedem MS-Symptom Kortison nehmen würden, sind andere da wesentlich vorsichtiger und sitzen so einiges aus. Erfahrungswerte von Menschen mit MS findest du am Ende dieser Themenseite.

Eine Frau antwortete auf diese Frage mit folgendem Kommentar: „Mein Neurologe sagt immer, dass ich Kortison nehmen sollte, wenn ich mit den Einschränkungen nicht leben könnte.“ So ähnlich handhabe ich es persönlich übrigens auch. Aber leichte Symptomen können sich immer auch verschlechtern, wenn sie nicht behandelt werden. Deshalb ist das Thema Kortison stets eine individuelle Abwägungssache, weil niemand über eine allwissende Glaskugel verfügt.


 

Nebenwirkungen und Tipps beim Kortison

Kortison kann kurz- und langfristig verschiedene Nebenwirkungen haben. Die Schwere und das Auftreten dieser Nebenwirkungen können von Person zu Person unterschiedlich sein und hängen oft von der Dosierung und der Dauer der Einnahme ab. Es ist wichtig zu beachten, dass die langfristigen Nebenwirkungen häufiger bei einer langanhaltenden und hochdosierten Behandlung auftreten.

Kurzfristige Kortison Nebenwirkungen

  1. Erhöhter Blutzuckerspiegel: Kortison kann den Blutzuckerspiegel erhöhen und bei Menschen mit Diabetes zu Schwierigkeiten führen.
  2. Gewichtszunahme: Viele Menschen nehmen während der Kortisonbehandlung an Gewicht zu, da es den Appetit steigern kann und den Körper zur vermehrten Wassereinlagerung veranlasst. Im nächsten Absatz werde ich das Thema der Gewichtszunahme noch eingehender beleuchten.
  3. Schlafstörungen: Schlafprobleme, Schlaflosigkeit und Schlafmusterstörungen können aufgrund von Kortisonbehandlungen auftreten.
  4. Stimmungsschwankungen: Einige Personen berichten über Veränderungen der Stimmungslage, die von erhöhter Reizbarkeit bis zur Depression reichen.
  5. Magen-Darm-Probleme: Kortison kann die Magenschleimhaut reizen und Magen-Darm-Beschwerden wie Magenschmerzen und Übelkeit verursachen.
  6. Erhöhtes Infektionsrisiko: Es kann das Immunsystem unterdrücken und somit die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen.
Gewichtszunahme während einer Kortisonbehandlung

Eine oft gestellte Frage in MS-Foren betrifft die Auswirkungen von Kortison auf das Körpergewicht. Insbesondere Frauen scheinen oft besorgt über eine mögliche Gewichtszunahme zu sein, zumindest ist dies meine subjektive Wahrnehmung. Aus diesem Grund habe ich eine Umfrage gestartet und Menschen mit MS gefragt, ob sie während einer Kortisonbehandlung zugenommen haben oder nicht. Das Ergebnis meiner Umfrage möchte ich euch nicht vorenthalten.

An meiner Umfrage beteiligten sich insgesamt 76 Personen mit MS. Von diesen berichteten 64 Prozent von Gewichtsproblemen, während 36 Prozent angaben, keinerlei Schwierigkeiten gehabt zu haben. Eine Nicole fügte hinzu: „Bei der Stoßtherapie nicht, aber bei der regelmäßigen längeren Tabletteneinnahme ganz extrem.“ Des Weiteren kommentierte noch eine Hannelore: „Nur kurzfristige Wassereinlagerungen, die nach zwei Tagen wieder weg sind. Ganz am Anfang hatte ich zugenommen, da hatte ich aber gleichzeitig mit dem Rauchen aufgehört und meine Appetitlosigkeit wegen Vit. B-Mangel aufgefüllt.“

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Hilfsmittel für Betroffene

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Langfristige Kortison Nebenwirkungen

  1. Knochenschwund (Osteoporose): Kortison kann zu einer Verringerung der Knochendichte führen, was das Risiko von Knochenbrüchen erhöht.
  2. Hautprobleme: Zu den langfristigen Hautproblemen gehören dünne Haut, Blutergüsse und Dehnungsstreifen.
  3. Bluthochdruck: Ein erhöhter Blutdruck kann durch langfristige Kortisonbehandlung verursacht oder verschlimmert werden.
  4. Grauer Star (Katarakt): Die Entwicklung von Grauem Star ist eine mögliche Langzeitnebenwirkung von Kortison.
  5. Muskelschwund: Eine mögliche Nebenwirkung von Kortison kann der Muskelabbau (Muskelschwund) sein, insbesondere bei längerfristiger und hochdosierter Anwendung. Diese Nebenwirkung tritt auf, da Kortison in den Muskelstoffwechsel eingreifen kann.
  6. Erhöhtes Infektionsrisiko: Kortison kann das Infektionsrisiko erhöhen. Kortison ist ein immunsuppressives Medikament, was bedeutet, dass es das Immunsystem unterdrückt oder abschwächt. Daher sind Menschen, die Kortison einnehmen, anfälliger für Infektionen, einschließlich bakterieller, viraler und pilzlicher Infektionen. Weitere Informationen zu diesem Thema kannst du übrigens der Seite www.aerztezeitung.de entnehmen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Behandlung mit Kortison oft unverzichtbar ist, um bestimmte medizinische Probleme zu bewältigen, wie schwere entzündliche Erkrankungen oder Autoimmunerkrankungen. Die Vorteile und Risiken sollten immer im Rahmen einer ärztlichen Beratung abgewogen werden, und Patienten sollten sich ärztlich überwachen lassen, um potenzielle Nebenwirkungen zu erkennen und zu minimieren.

Deine Erfahrungen mit uns teilen

Du hast auch eine MS-Diagnose erhalten und möchtest etwas zu diesem Thema beitragen? Wie lauten deine Erfahrungen mit Kortisonbehandlungen? Hat dir das Kortison immer geholfen? Hattest du irgendwelche Nebenwirkungen? Kennst du dich mit Kortison als Schub- und/oder Intervalltherapie aus? Hinweis: Für diesen Inhalt ist JavaScript erforderlich.

Erfahrungsberichte von Betroffenen lesen

Hier findest du Erfahrungswerte von Menschen mit MS, die über das Thema „Kortisonbehandlungen“ berichten:

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Auf dieser Themenseite möchte ich euch gerne Dunja Brill vorstellen. Aufmerksam geworden bin ich übrigens auf Dunja aufgrund einer Instagram-Story ...

Auch Lebensumstände spielen eine Rolle

Am Ende dieser Themenseite möchte ich noch den Kommentar bzw. die Sichtweise von Katharina mit euch teilen. Sie schrieb folgendes zum Thema Kortison: „Ich persönlich finde, dass nicht nur die Symptome ausschlaggebend sind, sondern auch die Lebensumstände. Ich habe das große Glück, ohne Einschränkungen Vollzeit als Pflegefachkraft zu arbeiten und würde daher generell zur Stoßtherapie tendieren, auch bei kleineren Schüben, die andere aussitzen. Sensistörungen können mich in meinem Job stark einschränken, und ich kann nicht einfach abwarten. Da nehme ich es lieber in Kauf, kurzzeitig vom Corti ausgenockt zu werden. Ich hatte extreme Blutdruckschwankungen (Rekord war 225/165) und einen erhöhten Blutzucker. Ich kämpfe mich durch den Geschmack durch; alles, was dagegen helfen könnte, treibt den Blutzucker zusätzlich hoch. Also viel Tee (Brennnessel gegen Einlagerungen) und kohlenhydratarme Kost.“ (Katharina)

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