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Lumbalpunktion bei MS

Eine Nahaufnahme einer Flasche mit Liquor für eine Lumbalpunktion zur Diagnose der Multiplen Sklerose.

Lumbalpunktion zur Diagnose der Multiplen Sklerose

Die Symptome der Multiplen Sklerose (MS) variieren von Patient zu Patient, wodurch die Diagnosestellung herausfordernd ist. Zudem gibt es keinen einzelnen Test, der eindeutig auf das Vorliegen von MS hinweist. Wenn ein Verdacht auf MS besteht, wendet der Arzt daher eine Kombination verschiedener Untersuchungsmethoden an, um eine zuverlässige Aussage treffen zu können. Dazu zählen u.a. die Lumbalpunktion und Magnetresonanztomographie.

Bildlizenz: DocP, Liquor bei Spinalanaesthesie, CC BY-SA 2.0 DE

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Behandlungsmöglichkeiten

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Ergebnisse einer Lumbalpunktion

Bei der Multiplen Sklerose (MS) zeigen sich entzündliche Prozesse im Gehirn und Rückenmark häufig im Nervenwasser. Im Liquor der Betroffenen können beispielsweise bestimmte Immunzellen, Myelinbruchstücke und Antikörper nachgewiesen werden. Allerdings erschwert die Tatsache, dass es auch viele andere entzündliche und nicht entzündliche Erkrankungen des zentralen Nervensystems mit ähnlichen Ergebnissen gibt, die Diagnosestellung.

 
Der Nachweis von sogenannten „oligoklonalen Banden“ (einer Gruppe von Antikörpern) im Liquor ist für die Diagnose von MS besonders bedeutsam. Das Vorhandensein von oligoklonalen Banden im Liquorbefund einer MS-Untersuchung allein beweist zwar nicht eindeutig das Vorliegen von MS, jedoch stützt es die MS-Diagnose. Mehr zu diesem Thema kannst du übrigens der Seite www.msundich.de entnehmen.

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Nebenwirkungen einer Lumbalpunktion

Bei einer Lumbalpunktion können bestimmte Nebenwirkungen auftreten, dazu zählen beispielsweise:

  1. Übelkeit: Nach einer Lumbalpunktion kann es dir übel werden, aber das ist normalerweise vorübergehend. Ruhe dich aus, trinke ausreichend Flüssigkeit, iss leichte Mahlzeiten und vermeide schnelle Bewegungen, um die Übelkeit zu lindern.
  2. Kopfschmerzen: Dies ist die häufigste Nebenwirkung einer Lumbalpunktion. Die Kopfschmerzen können mild bis stark sein und treten normalerweise innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach dem Eingriff auf. Sie können sich beim Aufstehen oder bei Aktivitäten verschlimmern und sich beim Liegen verbessern. In den meisten Fällen verschwinden die Kopfschmerzen innerhalb weniger Tage von selbst (mehr auf Bessergesundleben.de).
  3. Rückenschmerzen: Nach der Lumbalpunktion können vorübergehende Rückenschmerzen auftreten. Diese Schmerzen können lokalisiert sein und normalerweise innerhalb weniger Tage abklingen.
  4. Bluterguss: An der Einstichstelle kann es zu einem kleinen Bluterguss kommen. Dieser sollte in der Regel von selbst heilen.
  5. Infektionen: Obwohl selten, besteht bei einer Lumbalpunktion ein geringes Risiko einer Infektion. Es ist wichtig, dass sterile Techniken befolgt werden, um das Infektionsrisiko zu minimieren (www.gesundheitsinformation.de).
  6. Nervenschäden: In sehr seltenen Fällen kann es zu Nervenschäden kommen, die zu neurologischen Symptomen führen können (www.lifeline.de).

Falls du Informationen zur genauen Durchführung einer Lumbalpunktion benötigst, empfehle ich dir einen Besuch auf der Webseite www.netdoktor.de.

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Ist die Lumbalpunktion zwingend notwendig?

Eine Prozedur, die bei der Diagnose von Multipler Sklerose (MS) unpopulär, aber unerlässlich ist, besteht in der Entnahme von Nervenwasser, auch bekannt als Lumbalpunktion. Die Diagnose von MS erfolgt anhand der sogenannten McDonald-Kriterien. Gut informierte MS-Patienten, die sich genauer mit den Diagnosekriterien auseinandergesetzt haben, mögen bemerkt haben, dass die Analyse des Nervenwassers in den McDonald-Kriterien nicht explizit erwähnt wird. Dies hat möglicherweise das Gerücht genährt, dass die Lumbalpunktion überflüssig sei.

 
Derzeit wird nach wie vor empfohlen, eine Lumbalpunktion durchzuführen, wenn der Verdacht auf MS besteht. Studien haben gezeigt, dass ohne eine Untersuchung des Nervenwassers häufiger falsche Diagnosen gestellt werden. Bei der MS sind im Liquor spezifische autoimmune Zellen nachweisbar. Dieser Nachweis ermöglicht es, andere Erkrankungen auszuschließen, die ebenfalls Entzündungen im Gehirn verursachen können und eine unterschiedliche Therapie erfordern. (Quellen: www.ms-docblog.de und www.selpers.com – dort gibt es auch noch weitere Informationen)

Mögliche Gründe einer Lumbalpunktion

Die meisten Menschen, bei denen MS diagnostiziert wird, durchlaufen als Teil des Erstdiagnoseprozesses unter anderem auch eine Lumbalpunktion. Darüber hinaus können mögliche Gründe für weitere Lumbalpunktionen in einem Wechsel des Neurologen oder der Neurologin, dem Hinterfragen der MS-Diagnose, dem Auftreten neuer Krankheitsschübe sowie der Abgrenzung zu anderen Erkrankungen liegen. Dies schließt übrigens auch die Überprüfung auf mögliche Nebenwirkungen von MS-Medikamenten wie der progressiven multifokalen Leukenzephalopathie (PML) ein. Nachfolgend einige Erfahrungen aus der MS-Community zum Lesen:

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Die Angst vor einer Lumbalpunktionen

Im Vorfeld dieser Themenseite habe ich mir Gedanken darüber gemacht, ob ich auch negative Erfahrungen veröffentlichen sollte. Einerseits möchte ich keine Ängste schüren, andererseits jedoch „ehrliche“ Erfahrungswerte teilen. Während meiner Recherchen erzählte mir eine betroffene Person, dass die Lumbalpunktion der Multiplen Sklerose selbst ähnlich sei. Alles kann passieren, aber nichts muss zwingend eintreten.

Ich persönlich hatte damals vor der Lumbalpunktion mit Abstand am meisten Angst. Ich hatte mich sogar aus einer Notaufnahme gegen Unterschrift selbst entlassen, obwohl ich auf einem Auge blind war, keine zwei Schritte mehr freihändig laufen konnte und noch einige weitere herausfordernde MS-Symptome hatte. Erst in einem weiteren Krankenhaus ließ ich die Lumbalpunktion über mich ergehen, nachdem mir die Oberärztin ins Gewissen redete.

 
Was soll ich sagen, die Lumbalpunktion war jetzt keine Wellnessbehandlung, aber bei weitem nicht so schlimm, wie ich dachte. In meinem Fall ist zumindest alles gut gegangen und der erste Versuch war erfolgreich. Es wurde auch kein Nerv gereizt und meine Gliedmaßen blieben an Ort und Stelle. Die Gesundheits- und Krankenpflegerin vor mir war medizinisch gesehen nicht notwendig, aber es war trotzdem schön, jemanden an meiner Seite zu haben, der meine Hand hielt.

Bei einer Lumbalpunktion können verschiedene Maßnahmen helfen, Schmerzen zu reduzieren und Betroffene zu beruhigen. Dazu gehören die Einnahme von Medikamenten vor der Lumbalpunktion, die Verwendung von Angstlösern, die Anwendung einer lokalen Betäubung und die Möglichkeit eines Dämmerschlafs. Es ist wichtig, mit dem Personal über diese Optionen zu sprechen, um die beste Lösung zu finden (Quelle = www.dgih.org).

Deine Erfahrungen mit uns teilen

Du hast auch eine MS Diagnose erhalten und möchtest deine Erfahrungen mit der Lumbalpunktion teilen? Wie oft wurde sie bei dir durchgeführt? Hattest du dabei Probleme oder verlief alles nach Plan? Sind Nebenwirkungen aufgetreten? Gerne darfst Du Deine Erfahrungswerte mit uns teilen. Diese erscheinen übrigens immer anonym ohne Veröffentlichung Deiner E-Mail-Adresse auf meiner Seite. Hinweis: Für diesen Inhalt ist JavaScript erforderlich.

Erfahrungsberichte von Betroffenen lesen

Hier findest Du Erfahrungsberichte von Menschen mit MS, die sich einer Lumbalpunktion unterzogen haben. Bitte bedenke, dass es auch negative Erfahrungen gibt, die ich nach reiflicher Überlegung nicht verschweigen möchte. Jeder Körper ist halt anders gebaut, und auch das Schmerzempfinden variiert von Mensch zu Mensch. Darüber hinaus sollte das Personal eine gewisse Erfahrung mitbringen. Solltest du Ängste verspüren, empfehle ich dir, dich mit deinem Neurologen auszutauschen. Außerdem solltest du bedenken, dass auch wir es überstanden haben. Du bist nicht alleine mit deinen Ängsten.

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