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Was würdest du ändern, wenn du erst heute deine MS-Diagnose bekämst?

Bild zeigt eine bunte Ansicht von rosa Tulpen, die in einer Brille platziert sind. Im Hintergrund ist ein monochromer Hintergrund zu sehen. Die Tulpen symbolisieren Veränderungen, die man möglicherweise in Betracht ziehen würde, wenn man erst heute seine MS-Diagnose bekäme.

Rosa Tulpen durch eine Brille sehen

Ich ließ mich für diese Themenseite von Kerstin inspirieren, die entsprechende Beiträge bei Instagram veröffentlichte. Dort teilte sie, was sie anders machen würde, wenn sie heute die Diagnose Multiple Sklerose erhalten würde. Der erste Gedanke nach ihrer Diagnose (1994) war: „Muss ich jetzt sterben?“ und der zweite kam sofort: „Ich wollte doch immer Kinder haben!“ So schrieb sie es in ihrem ersten Beitrag zu diesem Thema. Wer mehr über die damalige Gedankenwelt von Kerstin und ihre heutige Sichtweise erfahren möchte, dem empfehle ich die vorherige Verlinkung zu ihrem Instagram-Account.

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MS-Diagnose damals und heute

Die Diagnose von Multipler Sklerose hat sich im Laufe der Zeit stark weiterentwickelt. Hier sind einige Unterschiede zwischen der Diagnose von MS früher und heute:

  1. Früher wurde MS oft aufgrund von Symptomen und klinischen Untersuchungen diagnostiziert. Es gab weniger spezifische diagnostische Tests und die Diagnose beruhte oft auf dem Ausschluss anderer Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen.
    Heute stehen verbesserte bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomographie (MRT) zur Verfügung, die es Ärzten ermöglichen, Läsionen im Gehirn und Rückenmark zu erkennen, die mit MS in Verbindung stehen. Darüber hinaus können Blutkontrollen und Liquoruntersuchungen zur Bestätigung der Diagnose herangezogen werden.
  2. Früher wurde die MS-Diagnose oft als schlechte Nachricht mit begrenzten Behandlungsmöglichkeiten wahrgenommen. Es gab weniger medikamentöse Optionen und die Betonung lag häufig auf der Behandlung von Symptomen.
    Heute gibt es mit den Fortschritten in der medizinischen Forschung eine Vielzahl von Medikamenten, die darauf abzielen, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und Schübe zu reduzieren. Darüber hinaus gibt es eine zunehmende Betonung auf ganzheitliche Behandlungsansätze, die die Lebensqualität verbessern sollen.
  3. Früher wurden die psychosozialen Aspekte der MS möglicherweise nicht ausreichend berücksichtigt und Patienten hatten nur begrenzten Zugang zu Informationen und Unterstützung.
    Heute gibt es ein breites Spektrum an Unterstützungsdiensten, einschließlich Selbsthilfegruppen, Online-Communities und spezialisierten MS-Zentren, die Informationen, Beratung und Unterstützung für Menschen mit MS und ihre Familien anbieten.

 
Insgesamt hat sich die Diagnose und Behandlung von MS im Laufe der Zeit erheblich verbessert, wodurch Patienten heute mehr Möglichkeiten haben, mit der Krankheit umzugehen und ein erfülltes Leben zu führen. Das bedeutet übrigens nicht, dass uns allen vor Freude die Sonne aus dem Allerwertesten scheint. Davon mal abgesehen verläuft eine MS-Erkrankung nicht bei jedem gleich. Die vorherige Aussage ist also allgemein und nicht individuell zu verstehen.

Schaue doch auch bei Instagram vorbei:

Was genau würde ich heute ändern?

Bisher hatte ich mir diese Frage ehrlicherweise noch gar nicht gestellt. Was würde ich ändern, wenn ich heute meine MS-Diagnose bekommen würde? Mein allererster Gedanke/Reflex war „gar nichts“. Das trifft in meinem Fall auch nach reifer Überlegung noch weitgehend zu. In puncto Medikamente würde ich beispielsweise auch heute die gleichen Entscheidungen treffen, obwohl ein Medikament dabei war, das mir nicht wirklich geholfen und sogar Probleme bereitet hatte. Warum würde ich es trotzdem nicht ändern? Weil ich auch heute nicht gleich mit einem sehr starken MS-Medikament beginnen und mich langsam herantasten würde.

Was meinen MS-Diagnoseschub 01/2018 betrifft, so hätte ich damals eventuell durch erneutes Kortison und/oder eine Plasmapherese gewisse Schäden minimieren können. Dafür gibt es aber leider keine Garantie. Es hätte also auch umsonst sein können. Auch aus heutiger Sicht weiß ich noch immer nicht, wie ich mich verhalten würde. Vor allem vor der Plasmapherese habe ich persönlich nämlich sehr großen Respekt. Eventuell würde ich mich davor auch ein weiteres Mal drücken und mich stattdessen dem körperlichen Schicksal ergeben!? Es wäre wohl eine spontane Entscheidung, die so oder so ausfallen könnte.

 
Nichtmedikamentöse Therapien wie Krankengymnastik, Ergotherapie und Rehasport würde ich aus heutiger Sicht bzw. dem heutigen Wissen viel früher in Anspruch nehmen. Damals wusste ich darüber nicht Bescheid und habe stattdessen fast ein Jahr ohne therapeutische Hilfe auf dem Sofa verbracht. Während der Therapien wurde mir immer wieder gesagt, wie wichtig es doch sei, so früh wie möglich nach einem MS-Schub zu beginnen.

Aufgrund der Tatsache, dass ich seit fast zwei Jahren unter Magen- und Darmproblemen leide, würde ich aus heutiger Sicht wohl auch meine Ernährung überdenken. Insbesondere würde ich meinen Zuckerkonsum reduzieren und beispielsweise auf regelmäßige Süßigkeiten, Kekse und Kuchen verzichten. Aktuell teste ich eine zuckerarme Ernährung mit 25 bis 50 Gramm Zucker pro Tag. Im nächsten Schritt möchte ich dann auch noch weitgehend auf Fertiggerichte verzichten und stattdessen selbst kochen. Damit mich die Sache nicht überfordert, gehe ich aber einen Schritt nach dem anderen.

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Gedankengänge von Betroffenen lesen

Hier findest du Antworten von Menschen mit MS, was sie ändern würden, wenn sie heute die MS-Diagnose erhielten:

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