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Plasmapherese bei MS

Junge Frau mit Shaldon-Katheter in Hals erhält Plasmapherese-Behandlung. Trotz der Therapie strahlt sie Zuversicht und Lebensfreude aus.

In diesem beeindruckenden Bild sehen wir eine junge Frau, die an Multipler Sklerose (MS) leidet, während sie eine Plasmapherese-Behandlung erhält. Sie trägt einen Shaldon-Katheter im Hals, durch den die Blutwäsche durchgeführt wird. Die Patientin ist tattowiert und trägt eine Brille. Trotz der medizinischen Prozedur strahlt sie eine bewundernswerte Lebensfreude und Hoffnung aus. Ihr Lächeln ist inspirierend und zeigt, dass selbst in herausfordernden Momenten die menschliche Stärke und positive Einstellung überwiegen können. Diese Aufnahme verkörpert die Entschlossenheit und den Optimismus, den viele Menschen mit MS in ihrem Kampf gegen die Krankheit zeigen.

Zu den Akutbehandlungen der MS zählen Kortison als Schubtherapie und die Plasmapherese. Letztere kommt jedoch nur bei schweren Schüben, wie beispielsweise Sehnerventzündungen mit drohender Blindheit oder Lähmungen, zum Einsatz. Laut www.sana.de erzielt die Plasmapherese besonders gute Resultate, wenn sie innerhalb von 4 – 6 Wochen nach dem Einsetzen der Schubsymptome angewendet wird.

Privatfoto: Das Foto wurde mir übrigens von Jeanny (einer jungen Frau mit MS) zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.

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Was genau ist eine Plasmapherese?

Die Plasmapherese, die auch unter den Namen Plasmaseparation oder Plasmaaustausch bekannt ist, bezeichnet ein medizinisches Verfahren, bei dem das Blut eines Patienten außerhalb des Körpers zirkuliert wird, um schädliche Bestandteile aus dem Blutplasma zu entfernen. Wie bereits erwähnt kann die Plasmapherese in bestimmten Situationen als eine Form der Akutbehandlung bei Multipler Sklerose eingesetzt werden.

 
Die Plasmapherese zielt darauf ab, schädliche Moleküle oder Antikörper aus dem Blutplasma zu entfernen, die möglicherweise eine Rolle bei Schüben der MS spielen. Diese Schübe sind oft durch eine Entzündungsreaktion im zentralen Nervensystem gekennzeichnet. Durch die Entfernung des betroffenen Plasmas können Entzündungen reduziert und die Symptome gelindert werden. Die Plasmapherese wird normalerweise nur bei schweren Schüben der MS in Betracht gezogen, insbesondere wenn andere Therapien nicht ausreichend wirksam sind. Ihr Einsatz kann in Abhängigkeit von der individuellen Krankengeschichte und den Symptomen des Patienten variieren. Es ist wichtig zu beachten, dass die Plasmapherese die MS selbst nicht heilt.

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Die Plasmapherese aus Sicht einer Betroffenen

An dieser Stelle möchte ich gerne die Erfahrungen von Jeanny mit der Plasmapherese teilen, die mir auch das Header-Foto zur Verfügung gestellt hat. Nachfolgend ihre Worte: Ich bin überaus dankbar für dieses Verfahren. Vor 2 Jahren habe ich meine Diagnose erhalten. Beim ersten Schub meiner hochaktiven MS hatte ich über 15 Läsionen. Leider hatte weder 1 noch 2 Gramm Kortison, wie gewünscht, angeschlagen, und meine Symptome waren immer noch vorhanden. Ab der Brust abwärts war mein kompletter Unterkörper taub. Ich hatte kaum Kraft, und dazu kam auch noch eine Gang- und Blasenfunktionsstörung hinzu.

Ich brauchte einen Rollator. Meine letzte Hoffnung, die Plasmapherese! Zur Plasmapherese, den Katheter gesetzt zu bekommen, war wirklich nicht schön. Zuerst bekommst du eine lokale Betäubung, nach einer kurzen Einwirkzeit wird dir der Zugang gelegt. Ich habe einen leichten Druck auf dem Brustkorb verspürt, dies war aber auszuhalten. Zum Schluss wird der Katheter mit zwei weiteren Stichen an der Haut befestigt und vernäht. Leider lässt zu diesem Zeitpunkt die Betäubung nach, und man spürt die Nadelstiche deutlich. Der Hals ist ziemlich schwer, und die Bewegungsfreiheit sehr eingeschränkt.

Zu guter Letzt kommt noch einmal ein mobiles Röntgenteam und überprüft, ob der Katheter richtig in der Halsvene liegt. Ist dies der Fall, beginnt der erste Zyklus der Plasmapherese. Persönlich fand ich den ersten Durchgang äußerst unangenehm und schmerzhaft. Der Hals ist sehr empfindlich, die Betäubung lässt langsam nach, und du wirst an eine Maschine mit vielen verschiedenen Schläuchen angeschlossen. Ich kann immer wieder sagen, ich war in besten Händen. In der Dialysestation waren die Mitarbeiter wirklich einfühlsam und sehr liebevoll. Das hat die Prozedur immer wieder erleichtert. Die Durchgänge 2-5 waren schon viel weniger unangenehm. Der Hals beruhigte sich, und ich habe mich jedes Mal auf einen neuen Blutwäsche-Durchgang gefreut.

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Plasmapharese verläuft an sich sehr entspannt

An sich ist die Zeit während der Plasmapherese sehr entspannt. Du liegst bequem in deinem Bett und kannst die 1,5-2 Stunden mit Fernsehen schauen oder Schlafen verbringen. Ich persönlich hatte noch mein Smartphone dabei und habe Musik gehört. Wenn du vor dem Frühstück aus deinem Zimmer geholt wurdest, konntest du während der Plasmawäsche dein Frühstück mit erstklassigem Kaffee genießen. Du wirst in den ca. 2 Stunden rundum versorgt. Vor dem Plasmaaustausch wirst du an ein EKG-Gerät angeschlossen und alle 20 Minuten wird dein Puls und Blutdruck gemessen. Alle deine Werte werden protokolliert und es wird immer wieder nach deinem Wohlbefinden gefragt. Es wird auch regelmäßig Fieber gemessen. Nach dem Durchgang war ich wirklich müde und musste mich ausruhen.

 
Insgesamt werden bei jedem Durchgang ca. 2,6 Liter Plasma ausgetauscht. 2,6 Liter flüssiges Gold. 2,6 Liter neue Hoffnung! Ein neues Lebensgefühl! Allgemein muss sehr viel Zeit und Geduld mitgebracht werden. Morgens vor dem Plasmaaustausch wird auf der Station Blut entnommen. Ein Blutgerinnungswert, den genauen Wert weiß ich gerade nicht mehr, muss stimmen, sonst findet kein Austausch statt. Es muss ein bis zwei Tage pausiert werden. In der Regel gibt es 5-7 Durchgänge. Im Durchschnitt dauert ein Krankenhausaufenthalt 7-12 Tage. Nach der dritten Plasmapherese habe ich langsam meine Beine gespürt und tatsächlich geweint. Nach allen Durchgängen konnte ich wieder eigenständig laufen, und ich konnte meinen Körper komplett wieder wahrnehmen und spüren.

Schub Nummer 2 auch mit Plasmapherese behandelt

Im August 2023 hatte ich meinen zweiten Schub und kämpfte mit Schwindel, Gleichgewichtsverlust, Gangstörung, Sehstörung, Lähmungserscheinungen (komplette rechte Seite) und kognitiven Einschränkungen. Meine zweite Plasmapherese war für mich emotional tatsächlich weniger schlimm. Ich wusste, was auf mich zukommen würde. Kannte die Station und die Abläufe waren mir vertraut. Das gab mir Sicherheit. Allerdings hatte ich dieses Mal mehr Nebenwirkungen. Mein Brustkorb tat sehr oft weh, und ich hatte immer wieder ein Druckgefühl auf meiner Brust. Aber das war bis zum Schluss auszuhalten. Den Katheter habe ich mit einem Pflaster am Hals und an der Wange befestigt, sodass sich die kleinen Schläuche nicht allzu schwer und unangenehm am Hals anfühlten. Beim Schlafen habe ich mich einfach auf die andere Seite oder auf den Rücken gelegt. In den ersten zwei Nächten hatte ich mir ein Schmerzmittel auf der Station geben lassen.

Es war wie beim ersten Mal etwas unangenehm, aber ich möchte mich dennoch nicht beschweren. Ich befand mich ja schließlich nicht in einem Luxusurlaub. All das hat einen Sinn und einen Zweck! Nach der Plasmapherese kann ich (hoffentlich) einfach wieder unbeschwert weiterleben. Ich kann eigenständig und ohne Hilfsmittel wieder laufen, meinen Körper wieder spüren und zur Arbeit zurückkehren. Alles kann wieder unbeschwert sein. Diese Hoffnung und fast schon Gewissheit haben mir jeden Tag neue Motivation gegeben!!! Kortison wird mir bei meinem nächsten Schub nicht mehr verabreicht. Meine einzige und letzte Option wird in Zukunft die Plasmapherese sein. Jetzt, ca. 3 Wochen später, gehe ich wieder in Vollzeit arbeiten und mir geht es GUT. Ich habe keine Einschränkungen mehr.

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Erfahrungsberichte von Betroffenen lesen

Zu Beginn meiner Recherchen hatte ich in der MS-Community eine Umfrage gestartet und gefragt, wer bereits eine Plasmapherese hatte. Es stellte sich heraus, dass etwa jede sechste Person bereits eine Plasmapherese bekommen hatte. Da jedoch leider nur 79 Personen an meiner Umfrage teilgenommen hatten, ist das Ergebnis jetzt nicht wirklich aussagekräftig. Nachfolgend findest du Erfahrungswerte von Menschen mit MS zum Thema Plasmapherese:

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