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Blasen- und Darmstörungen

Symbolbild einer jungen Frau, die neben einer Toilette steht und die Beine zusammenkneift. Betonung der alltäglichen Herausforderungen von Blasen- und Darmstörungen, nicht spezifisch auf MS bezogen.

Alltagsrealität: Eine symbolische Darstellung einer Frau, die die Herausforderungen von Blasen- und Darmstörungen erlebt. Keine spezifische MS-Diagnose.

Gemäß den Informationen auf www.trotz-ms.de gehen Mediziner davon aus, dass im Verlauf ihrer Multiplen Sklerose-Erkrankung 75 bis 80 Prozent der Patienten eine Beeinträchtigung der Blasenfunktion entwickeln. Zwischen 40 und 70 Prozent der Betroffenen haben laut genannter Quelle Schwierigkeiten mit der Darmfunktion. Die Störungen der Blasen- und Darmfunktion können einen erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität von Menschen mit MS haben. Wenn diese Organe nicht mehr wie gewünscht funktionieren, neigen viele Betroffene dazu, sich aufgrund von Schamgefühlen zurückzuziehen und ihre sozialen Aktivitäten einzuschränken.

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Warum kommt es zu Blasen- und Darmstörungen?

Die Steuerung der Blasen- und Darmfunktion erfolgt über das zentrale Nervensystem. Ein reibungsloses Funktionieren beider Organe erfordert ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Nervenimpulse. Einige dieser Impulse können bewusst gesteuert werden, während andere automatisch ablaufen. Blasen- und Darmstörungen können auf vielfältige Ursachen zurückgeführt werden.

 
Der Ausschluss von nicht mit Multipler Sklerose zusammenhängenden Ursachen legt nahe, dass es höchstwahrscheinlich zu einer direkten neurogenen Folge der MS kommt. Diese wird laut www.multiplesklerose.ch durch Entzündungsherde oder die Demyelinisierung, den Verlust der Nervenfaserumhüllung, ausgelöst.

Wenn Teile des zentralen Nervensystems bei Multipler Sklerose Schaden nehmen oder zerstört werden, können also auch Beeinträchtigungen der Harnblase und des Darms auftreten. Die aktuelle Auswertung aus dem MS-Register liefert Erkenntnisse darüber, wie häufig diese Funktionsstörungen im Zusammenhang mit der Erkrankung auftreten. Diese Analyse betont die signifikanten Auswirkungen von Multipler Sklerose auf essentielle Körperfunktionen und unterstreicht die Relevanz von Registern für die Forschung und die Verbesserung der Lebensqualität von Betroffenen. Mehr dazu kannst du folgender Verlinkung entnehmen: www.dmsg.de.

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Blasenstörungen bei Menschen mit MS

Menschen mit MS können verschiedene Formen von Blasenstörungen bekommen. Die Art und Schwere der Symptome können von Person zu Person variieren. Einige mögliche Blasenprobleme bei der Multiplen Sklerose umfassen:

  1. Dranginkontinenz: Betroffene haben einen plötzlichen, starken Harndrang, dem sie nicht immer rechtzeitig nachkommen können, was zu unfreiwilligem Urinverlust führen kann. Diese Herausforderungen können nicht nur physische, sondern auch emotionale Belastungen darstellen.
  2. Harnverhalt: Die unvollständige Entleerung der Blase kann zu Beeinträchtigungen beim Wasserlassen führen. Betroffene können in manchen Situationen sogar auf die Verwendung von Kathetern angewiesen sein, um den Harn kontrolliert abzuleiten.
  3. Verzögerte Blasenentleerung: Dabei handelt es sich um eine Verzögerung zwischen dem Gefühl des Harndrangs und dem Beginn des Wasserlassens.
  4. Reizblase: Menschen mit MS können eine überaktive Blase haben, die zu häufigem Wasserlassen, auch in kleinen Mengen, führt.
  5. Harnwegsinfektionen: Aufgrund von Blasenstörungen kann sich der Harn in der Blase stauen, was das Risiko von Harnwegsinfektionen erhöht

In Fällen von Blasenfunktionsstörung besteht häufig ein Ungleichgewicht zwischen Blasen- und Schließmuskelaktivität. Dies kann zu Problemen wie Dranginkontinenz, Harnverhalt oder unvollständiger Blasenentleerung führen, wobei die Symptome je nach individueller Ausprägung variieren können.

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Erklärungen & Erfahrungen direkt von Betroffenen

Ich möchte an dieser Stelle auch Erklärungen und Erfahrungen direkt von Betroffenen mit Blasenstörungen teilen. Wie beschreiben sie ihre Probleme mit der Blase? Das alltägliche Leben mit Blasenstörungen kann eine Vielzahl von Herausforderungen mit sich bringen, wie es sich in den Erfahrungen von verschiedenen Personen widerspiegelt. „Eine tägliche Herausforderung besteht für mich darin, den Urin richtig herauspressen zu müssen, obwohl die Blase nicht vollständig entleert wird.“

 
Eine weitere Person berichtete, dass das Wasserlassen viel Zeit und Ruhe erfordert. Der Drang zur Toilette kommt plötzlich und das Einhalten ist schlicht unmöglich. In einem weiteren Fall entleert sich die Blase ebenfalls nicht vollständig. Nach dem Toilettengang treten oft noch ein paar Tropfen auf und gelegentlich gestaltet es sich schwierig, rechtzeitig auf die Toilette zu gelangen, da es einfach unkontrolliert läuft.

Die Erfahrung einer Frau zeigt, dass seit den Wechseljahren die Anfälligkeit für Blasenentzündungen gestiegen ist. Ihr Rat ist, mit dem Gynäkologen zu sprechen und den Hormonhaushalt überprüfen zu lassen. Eine weitere Frau berichtete davon, dass sie eine leichte Verschlechterung ihres Allgemeinzustands bemerkte, als ihre Hormonspirale entfernt wurde. Diese individuellen Einblicke verdeutlichen nochmals die Vielfalt der Auswirkungen, die Blasenstörungen auf das tägliche Leben von Menschen mit MS haben können. Es handelt sich übrigens um „unsichtbare Symptome„, die man uns in der Regel äußerlich nicht ansehen kann.

Mögliche Untersuchungen bei Blasenstörungen

Um die genaue Art der vorliegenden Blasenstörung festzustellen, führt der Urologe verschiedene Untersuchungen durch. In einem ersten Schritt könnte eine manuelle Untersuchung des Genital- und Afterbereichs erfolgen, um deine Empfindungsfähigkeit (Sensibilität) zu überprüfen. Hierbei testet der Arzt beispielsweise die Muskelspannung im Beckenbodenbereich sowie deine Fähigkeit, Beckenboden- und Schließmuskeln aktiv anzuspannen.

Weitere Untersuchungen, die in Betracht gezogen werden können, umfassen die Uroflowmetrie, die Urosonographie und die Videourodynamik. Die Uroflowmetrie misst den Harnfluss, die Urosonographie ermöglicht eine detaillierte Untersuchung der Blase, einschließlich der Messung von Restharn mittels Ultraschall und die Videourodynamik erstellt ein Risikoprofil der Blase, um mögliche Schäden an Blase oder Nieren zu identifizieren. Diese Untersuchungen bieten eine umfassende Bewertung deiner Blasenfunktion und helfen dem Arzt, die geeignete Behandlungsstrategie für deine spezifische Situation zu entwickeln.

Zusätzlich dazu können Blutuntersuchungen und Urinproben durchgeführt werden. In der Regel erfolgt vorab auch ein ausführliches ärztliches Gespräch, in dem dein Harnverhalten, deine Trinkgewohnheiten sowie die Häufigkeit des Toilettengangs im Detail besprochen werden.

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Behandlungsmöglichkeiten bei Blasenstörungen und allgemeine Tipps/Ratschläge

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Blasensymptome zu mildern oder sogar zu beseitigen. Obwohl bei neurogenen Blasenstörungen oft auf Medikamente zurückgegriffen wird, sind diese in der Regel nicht die einzige Therapieoption. Zu den nicht-medikamentösen Ansätzen bei Blasenstörungen zählen die Anpassung des Trinkverhaltens, Toilettentraining, Miktionstraining (Blasentraining), Beckenbodentraining sowie die Selbstkatheterisierung (Quelle = www.hollister.ch).

 
Ich hatte auch die MS-Community nach Behandlungsmöglichkeiten bei Blasenstörungen befragt. Dabei wurde unter anderem mehrfach Botox erwähnt, das in die Blase gespritzt wird. Ebenso wurden der Blasenschrittmacher, die Hormonersatztherapie (bei häufigen Blasenentzündungen), die Einlage eines Bandes (TOT/TVT) unter die Harnröhre, Kraftsport, ein Reizstromgerät sowie der Exopulse Mollii Suit genannt.

An dieser Stelle betone ich erneut, dass ich lediglich Erfahrungen von Betroffenen geteilt habe. Ich bin kein Arzt und kann weder die Wirksamkeit bestätigen noch verneinen. Neben dem Blasenkatheter wurden mir im Übrigen auch *Einlagen, Windeln, Windelhosen und Pants als Hilfsmittel bei Blasenstörungen genannt. Zudem kann ein *Toilettenstuhl für Menschen, die aufgrund eingeschränkter Mobilität schnell handeln müssen, sehr unterstützend und hilfreich sein.

Darmstörungen bei Menschen mit MS

Die Auswirkungen der MS können sich auf das gesamte Nervensystem auswirken, einschließlich der Nerven, die den Magen-Darm-Trakt kontrollieren. Die genaue Art und Schwere der Darmstörungen können von Person zu Person variieren. Laut Amsel.de leiden geschätzt 40–70 % der Menschen mit MS unter Darmproblemen. Einige mögliche Darmprobleme, die bei Multipler Sklerose auftreten können, sind:

  1. Verstopfung: Verstopfung ist eines der häufigsten gastrointestinale Probleme, das bei Menschen mit Multipler Sklerose auftreten kann. Die genaue Ursache von Verstopfung bei Menschen mit MS ist komplex und kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, wie beispielsweise Nervenschädigungen, Medikamente, Bewegungseinschränkungen, Flüssigkeitsmangel sowie der allgemeinen Ernährung.
  2. Durchfall: Durchfall ist ein weiteres mögliches gastrointestinales Problem, das bei einigen Menschen mit MS auftreten kann. Ähnlich wie bei Verstopfung können die genauen Ursachen komplex sein und auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden, wie beispielsweise Darmmotilitätsstörungen, Nebenwirkungen von Medikamenten, Darmbeteiligung der MS-Erkrankung sowie der allgemeinen Ernährung.
  3. Darmkontrolle: Multiple Sklerose kann die Kontrolle über die Blase und den Darm beeinträchtigen, was zu Inkontinenz oder dem Gegenteil, nämlich Harnverhalt oder Schwierigkeiten beim Stuhlgang, führen kann.
  4. Schluckbeschwerden: Betroffene können auch Schluckbeschwerden erfahren, die sich auf die Nahrungsaufnahme und Verdauung auswirken können.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jeder Mensch mit MS zwangsläufig Darmstörungen entwickelt und die Symptome können von Person zu Person unterschiedlich sein. Falls jemand mit MS Darmprobleme hat, ist es ratsam, dies mit einem Neurologen oder Facharzt für Magen-Darm-Erkrankungen zu besprechen. Es können verschiedene Behandlungsoptionen in Betracht gezogen werden, einschließlich Medikamenten, Ernährungsumstellungen und physikalischer Therapie.

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Mögliche Untersuchungen bei Darmstörungen

Wenn jemand mit Multipler Sklerose oder natürlich auch anderen Erkrankungen Darmbeschwerden hat, können verschiedene Untersuchungen durchgeführt werden, um die genaue Ursache der Symptome zu identifizieren. Hier sind einige mögliche Untersuchungen, die bei Darmproblemen durchgeführt werden könnten:

  1. Anamnese und körperliche Untersuchung: Der Arzt wird eine ausführliche Anamnese durchführen, um Informationen über die Symptome, deren Dauer, mögliche Auslöser und andere relevante Faktoren zu sammeln. Eine körperliche Untersuchung kann auch Hinweise auf mögliche Probleme geben.
  2. Blutuntersuchungen: Bluttests können Anzeichen von Entzündungen, Infektionen oder anderen Abnormalitäten im Körper zeigen. Sie können übrigens auch dazu beitragen, bestimmte Erkrankungen auszuschließen.
  3. Stuhluntersuchungen: Untersuchungen des Stuhls können Informationen über Infektionen, Entzündungen, Blutungen oder andere Darmprobleme liefern.
  4. Endoskopie: Hierbei handelt es sich um Verfahren, bei denen ein flexibler Schlauch (Endoskop) in den Verdauungstrakt eingeführt wird, um direkt in den Darm zu schauen. Dazu gehören Koloskopie (für den Dickdarm) und Gastroskopie (für den Magen).
  5. Bildgebende Verfahren: Untersuchungen wie eine abdominale Ultraschalluntersuchung oder eine Computertomographie (CT) können verwendet werden, um Strukturen im Bauchraum zu visualisieren und mögliche Anomalien zu identifizieren.
  6. Magnetresonanztomographie (MRT): MRT-Scans können verwendet werden, um das Nervensystem, einschließlich des Rückenmarks, zu untersuchen und festzustellen, ob es Anzeichen von MS-Aktivität oder anderen neurologischen Problemen gibt.
  7. Darmspiegelung (Koloskopie): Eine Koloskopie ermöglicht eine direkte Untersuchung des gesamten Dickdarms und kann helfen, strukturelle Veränderungen, Entzündungen oder Polypen zu identifizieren.

Die genaue Auswahl der Untersuchungen hängt von den spezifischen Symptomen, der medizinischen Vorgeschichte und den Befunden der ersten Untersuchungen ab. Eine enge Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt, möglicherweise einem Gastroenterologen oder einem Neurologen, ist entscheidend, um die bestmögliche Diagnose und Behandlung bei Darmstörungen zu gewährleisten.

Behandlungsmöglichkeiten bei Darmstörungen und allgemeine Tipps/Ratschläge

Die Behandlung von Darmstörungen hängt in erster Linie von der Art der Störung ab, sei es Verstopfung (Opstipation) oder Darminkontinenz. Die Herangehensweise variiert je nach den spezifischen Symptomen und Ursachen. Es ist wichtig, dass die Behandlung in Absprache mit einem Arzt oder Spezialisten erfolgt, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen und die Lebensqualität zu verbessern.

  1. Verstopfung (Opstipation):
  • Darminkontinenz:
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    Erfahrungswerte direkt aus der MS-Community

    Auch die MS-Community hatte ich zu diesem Thema befragt. Ich wollte von den Betroffenen wissen, was sie schon alles probiert haben, um die Darmbeschwerden wieder in den Griff zu bekommen. Dabei kamen folgende Antworten bzw. Möglichkeiten heraus:

     
    Abführtee, Aloe Vera, Antipilzmittel mit Methyalkohol aus der Apotheke, Apfelmus, Atemtechniken, Bpc-157, Bittersalz, Brottrunk®, Chia-Samen, Darmkur, *Darmsanierung, Einlauf (z.B. Klistier), Flohsamen(schalen), Gerstengras, Heilerde, Imodium® akut, Kijimea® Regularis, Kijimea® Reizdarm, Kohletablette, Körnerkissen, Kümmelzäpfchen, Kurkuma / Goldene Milch, Lactulose, Leinsamen, Macrogol, Magnesium, MOVICOL®, MSM Kapseln, Natriumpropionat, Öl gezogen, Pfefferminzöl-Kapseln, Pflaumensaft, Probiotika und Präbiotika, Propionsäure, PYRILAX®, Sauerkrautsaft, Schwarzkümmelöl Kapseln, SHARE® Pflaume, Sport der die Darmmobilität fördert (z.B. Joggen), Trockenpflaumen, Umstellung auf Dinkel, Wärmflasche, Windsalbe und diverse Diäten.

    Auch an dieser Stelle möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass ich kein Arzt und/oder Mediziner bin. Ich teile hier lediglich die Erfahrungswerte von Menschen mit MS. Was bei Person A hilft, muss bei Person B nicht ebenfalls der Fall sein. Generell möchte ich von Alleingängen abraten und empfehle euch immer, einen (Fach)arzt aufzusuchen und die weitere Vorgehensweise gründlich mit ihm bzw. ihr zu besprechen.

    Deine Erfahrungen mit uns teilen

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    Erfahrungsberichte von Betroffenen lesen

    Hier findest du Erfahrungswerte von Menschen mit MS, die über das Thema „Blasen- und Darmstörungen“ berichten:

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