Unsichtbare Symptome der Multiplen Sklerose
Die unsichtbaren Symptome der MS stellen eine große Herausforderung für Betroffene dar, da sie häufig im Verborgenen wirken und von anderen oft nicht wahrgenommen werden. Obwohl MS bei vielen Menschen äußerlich keine offensichtlichen Anzeichen zeigt, kämpfen die Betroffenen dennoch mit einer Vielzahl von unsichtbaren Symptomen, die ihr tägliches Leben beeinflussen. Eines dieser unsichtbaren Symptome ist die Fatigue, eine extreme Erschöpfung, die nicht mit normalem Müdigkeitsgefühl vergleichbar ist. MS-Patienten können trotz ausreichendem Schlaf und Ruhe von einer anhaltenden Erschöpfung betroffen sein.
MS-Themen aus dem Inhalt:
Die Vielfalt der MS-Symptome
Die Symptome der Multiplen Sklerose können von Person zu Person variieren, da die Krankheit das zentrale Nervensystem betrifft und verschiedene Bereiche des Körpers beeinflussen kann. Dabei gibt es auch eine Vielzahl unsichtbarer Symptome, die man uns Betroffenen nicht ansieht. Gerade diese Einschränkungen öffnen Tür und Tor für Spekulationen und Unterstellungen, denen wir oftmals ausgesetzt sind.
Auch mir persönlich wurde schon alles Mögliche unterstellt, obwohl ich „erst“ 5,5 Jahre dabei bin. Für mit Abstand am meisten Gesprächs- bzw. Zündstoff sorgt übrigens das Thema Arbeit. Zumindest war es in meinem Fall so, und es wurde mir auch mehrfach von anderen Betroffenen bestätigt. Von „Du hast doch nur keine Lust zu arbeiten“ bis „Wann möchtest du endlich wieder arbeiten?“ war echt so ziemlich alles dabei. Ich persönlich wurde sogar aus vier Rehas als arbeitsunfähig entlassen, habe Briefe von der Agentur für Arbeit, der Krankenkasse und dem Rentenbund, dass ich nicht mehr arbeiten kann, darf oder soll (wie auch immer), und einen Schwerbehindertenausweis. Aber es gibt trotzdem Leute, die es besser wissen.
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Depressionen und Angstzustände
Depressionen und Angstzustände sind weitere unsichtbare Symptome, die Menschen mit MS betreffen können. Die ständige Belastung durch die Krankheit, der Umgang mit körperlichen Einschränkungen und die Unsicherheit über die Zukunft können zu erheblichen emotionalen Belastungen führen. Diese inneren Kämpfe sind für andere oft nicht erkennbar, was zur Isolation der betroffenen Personen und einem Gefühl des Unverständnisses führen kann.
Stimmungsschwankungen als Folge der MS
Aufgrund der Auswirkungen der MS auf das zentrale Nervensystem können emotionale Veränderungen auftreten und zu Stimmungsschwankungen führen. Diese Stimmungsschwankungen können von plötzlichen Gefühlsausbrüchen wie Reizbarkeit, Wut oder Traurigkeit bis hin zu Phasen der Niedergeschlagenheit und Euphorie reichen. Es wird angenommen, dass die Stimmungsschwankungen auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein können. Dazu gehören die direkte Wirkung von MS-Läsionen im Gehirn, hormonelle Veränderungen, chronische Schmerzen, Fatigue, Stress, soziale Isolation und die psychische Belastung.
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Kognitive Probleme
Kognitive Probleme, wie Gedächtnisverlust, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen, sind weitere unsichtbare Symptome, die viele MS-Patienten erleben. Diese Beeinträchtigungen können sich auf den Alltag, die Arbeitsfähigkeit und die zwischenmenschlichen Beziehungen auswirken. Da sie nicht offensichtlich sind, werden sie oft fehlinterpretiert oder ignoriert, was zu Frustration und Entmutigung führen kann.
Sensibilitätsstörungen und Schmerzen
Sensibilitätsstörungen und Schmerzen sind ebenso unsichtbare Symptome, die bei MS auftreten können. Aufgrund der Schädigung der Nervenfasern können verschiedene Arten von Schmerzen auftreten, die von betroffenen Personen als stechend, brennend, elektrisierend oder drückend empfunden werden. Diese Schmerzen können sich in verschiedenen Körperregionen manifestieren, wie zum Beispiel den Extremitäten, dem Rücken oder dem Gesicht der Betroffenen.
Sensibilitätsstörungen hingegen beziehen sich auf Veränderungen der Wahrnehmung von Berührungen, Temperaturen oder Vibrationen. Betroffene können ein Taubheitsgefühl, Kribbeln, Ameisenlaufen oder ein generelles Empfindlichkeitsverlust in bestimmten Bereichen des Körpers verspüren. Die Behandlung von Schmerzen und Sensibilitätsstörungen bei MS kann eine Herausforderung sein, da die Symptome von Person zu Person unterschiedlich sind.
Blasenstörungen und Darmprobleme
Blasen- und Darmprobleme können aufgrund von Schädigungen der Nerven im zentralen Nervensystem auftreten. Bei Blasenproblemen können Betroffene Schwierigkeiten haben, den Harndrang zu kontrollieren, häufigen Harndrang verspüren, Schwierigkeiten beim Wasserlassen haben oder Harninkontinenz erleben. Es kann auch zu einer verminderten Blasenkapazität oder einem gestörten Füllungs- und Entleerungsmechanismus kommen.
Darmprobleme bei MS können sich als Verstopfung, Durchfall, unregelmäßiger Stuhlgang, Stuhlinkontinenz oder Probleme beim Stuhlgang äußern. Diese Symptome können zu Unbehagen, Blähungen und Verdauungsstörungen führen. Blasen- und Darmprobleme können eine erhebliche Auswirkung auf die Lebensqualität haben, da sie oft peinlich, belastend und einschränkend sind. Es ist wichtig, dass Betroffene diese MS-Symptome mit Ärzten besprechen.
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Sehstörungen als MS-Symptom
Sehstörungen sind häufige Symptome bei Multipler Sklerose und können verschiedene Formen annehmen. Dazu zählen Doppelbilder, verschwommenes Sehen, Augenschmerzen, vermindertes Kontrastempfinden und Farbsehen, Sehfeldausfälle sowie teilweiser oder vollständiger Verlust des Sehvermögens auf einem Auge. Es ist wichtig zu beachten, dass Sehstörungen bei MS oft unvorhersehbar sind und sich im Verlauf der Krankheit ändern können.
Gibt es tatsächlich unsichtbare Symptome der MS?
Folgenden Kommentar von Thomas habe ich bei Instagram gefunden und darf ihn nach Rücksprache veröffentlichen: Wenn ich mit meinen Freunden und meiner Familie spreche, sind diese Symptome für sie erlebbar und durchaus sehr sichtbar. Es kommt also immer darauf an, wie gut mich jemand kennt und wie genau derjenige auch hinschaut. In solchen Diskussionen frage ich immer, wie vielen Menschen man auf der Straße wohl Diabetes, Krebs, Migräne, Taubheit, Herzkrankheiten, Nierenleiden oder Ähnliches ansieht Ich bin häufig sogar echt ganz glücklich darüber, dass viele meiner Symptome unsichtbar sind! So werde ich nicht sofort beim Treffen neuer Menschen in eine Schublade gesteckt und auf eine Krankheit reduziert. Wenn mir dann jemand sagt: „Das sieht man dir gar nicht an“, antworte ich häufig: „Vielen Dank für das Kompliment! Das kostet mich auch sehr viel Kraft und Energie.“