Reha-Klinik im Grünen: Ein Teich umgeben von Bäumen, Enten schwimmen auf dem Wasser. Menschen mit MS finden hier Erholung.

Rehabilitationen mit MS

Die Rehabilitation spielt eine wichtige Rolle für Menschen mit MS, um die vielfältigen Herausforderungen dieser chronischen neurologischen Erkrankung zu bewältigen. Mit dem Ziel, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und ihre Selbstständigkeit zu fördern, sind individuell angepasste Rehabilitationsprogramme unverzichtbar. Diese Programme bieten aber nicht nur körperliche Unterstützung, sondern berücksichtigen auch noch kognitive und psychologische Aspekte, um die Lebensqualität zu verbessern und den Umgang mit den spezifischen Auswirkungen der MS zu erleichtern.

MS-Themen aus dem Inhalt:

Eine Frau mit Sehbehinderung nutzt einen Stock und wird von einer anderen Person gehalten. Das Bild betont die Bedeutung von Hilfsmitteln zur Linderung von MS-Symptomen.

Hilfsmittel für Betroffene

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische neurologische Erkrankung, die verschiedene Symptome mit sich bringen kann. Diese Symptome können beispielsweise die ...
Frau leidet unter starken Kopfschmerzen als Symptom der Multiplen Sklerose und sitzt bei einem Arzt im Sprechzimmer.

Mögliche MS-Symptome

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems, die vor allem junge Erwachsene betrifft. Bei MS greift das ...
Ein Arzt überprüft die Ergebnisse von Hirntests mit einer Computerschnittstelle in einem hochmodernen medizinischen Umfeld.

MS-Diagnose erhalten?

Du hast eine MS-Diagnose erhalten und fühlst dich überfordert? Lass mich dir zunächst sagen: Du bist nicht alleine. Es gab ...

Wie und wo eine Reha beantragen?

Laut www.mediclin.de kann eine Reha beim zuständigen Kostenträger beantragt werden. Für Erwerbstätige, Bezieher einer Rente aufgrund von Erwerbsminderung oder Arbeitssuchende ist beispielsweise die Deutsche Rentenversicherung (DRV) verantwortlich. Nicht berufstätige Erwachsene sowie Rentner hingegen müssen sich an ihre Krankenkasse wenden. Der Antrag für die Rehabilitation setzt sich laut MEDICLIN übrigens aus einem Selbstauskunftsbogen, AUD-Beleg (Auflistung von Vorerkrankungen) und dem Befundbericht des Fach- oder Hausarztes zusammen.

Einen Reha-Antrag zu stellen, erfordert in der Regel jedoch eine sorgfältige Vorbereitung und die Zusammenarbeit mit verschiedenen medizinischen Fachleuten. Hier sind allgemeine Schritte, die du diesbezüglich befolgen kannst:

  1. Kontakt mit dem behandelnden Arzt: Sprich mit deinem Neurologen oder einem anderen behandelnden Arzt über die Notwendigkeit einer Rehabilitation. Bitte den Arzt um eine schriftliche Begründung für die Rehabilitationsmaßnahme und um einen Bericht über deinen aktuellen Gesundheitszustand.
  2. Beantragung der Rehabilitation: Nimm Kontakt mit deiner Krankenkasse oder der DRV auf und erkundige dich nach den genauen Anforderungen und dem Prozess zur Beantragung einer Rehabilitation. Eventuell werden spezifische Formulare bereitstellt, die du ausfüllen musst.
  3. Reha-Antragsformular ausfüllen: Fülle das Antragsformular sorgfältig aus und füge alle erforderlichen Unterlagen bei, wie ärztliche Gutachten und Berichte.
  4. Unterstützung durch den behandelnden Arzt: Beteilige deinen behandelnden Arzt aktiv am Antragsprozess. Ein detailliertes ärztliches Attest, das den Bedarf an Rehabilitation und die Ziele der Maßnahme erklärt, kann den Reha-Antrag unterstützen.
  5. Fristen beachten: Achte darauf, alle Fristen einzuhalten, die eventuell vorgegeben werden.
  6. Ggf. Kontakt mit dem Sozialdienst aufnehmen: In einigen Fällen kann es hilfreich sein, Kontakt mit dem Sozialdienst aufzunehmen. Die Sozialarbeiter können Informationen über unterstützende Maßnahmen und finanzielle Hilfe bereitstellen.
  7. Bescheid abwarten: Nach Einreichung des Antrags musst du auf die Entscheidung der Krankenkasse oder DRV warten. Dies kann einige Wochen dauern.
  8. Eventuelle Widerspruchsmöglichkeiten prüfen: Falls der Reha-Antrag abgelehnt wird, prüfe die Möglichkeit eines Widerspruchs und frage bei Bedarf auch nach rechtlicher Unterstützung. Selbstverständlich kannst du in einem solchen Fall auch noch deinen behandelnden Arzt um Rat fragen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die genauen Schritte und Anforderungen je nach Krankenversicherungssystem und Land variieren können. Daher ist es ratsam, sich direkt mit der zuständigen Krankenkasse, der DRV oder einem Sozialdienst in Verbindung zu setzen, um genaue Informationen zu erhalten.

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Wann ist eine Reha für Betroffene sinnvoll?

Die DMSG empfiehlt eine Rehabilitation bei Multipler Sklerose nach einem Schub, wenn sich die MS-Symptome nicht ausreichend zurückbilden. Ebenso ist eine Rehabilitationsmaßnahme im chronischen Verlauf ratsam, wenn trotz ambulanter Therapien eine konstante Verschlechterung der körperlichen Funktionen auftritt. Eine Reha stellt für Menschen mit Multipler Sklerose eine erfolgversprechende Gelegenheit dar, ihre Lebensqualität zu steigern.

In puncto Verbesserung der Lebensqualität zielt die Rehabilitation übrigens darauf ab, dass den Betroffenen ermöglicht wird, die gewohnte Rolle in Familie, Beruf und/oder sozialem Umfeld erfolgreich wieder einzunehmen. Ein zusätzliches Ziel der Rehabilitation kann darin bestehen, die Pflegebedürftigkeit zu reduzieren und den Umfang der benötigten Betreuung zu verringern. Für weitere Informationen empfehle ich dir die Internetseite der DMSG.

Voraussetzungen und Häufigkeit einer Reha

Gemäß dem Sozialgesetzbuch ist die Rehabilitation eine verpflichtende Leistung der Krankenkassen. In den meisten Fällen übernehmen die Gesetzliche Krankenversicherung oder die Deutsche Rentenversicherung die entsprechenden Kosten als zuständige Kostenträger. Es besteht außerdem die Möglichkeit, dass die Private Krankenversicherung die Aufwendungen abhängig vom vereinbarten Leistungsumfang übernimmt.

Auf die einzelnen Reha-Voraussetzungen möchte ich an dieser Stelle ganz bewusst nicht weiter eingehen und stattdessen auf Quellen wie www.median-kliniken.de und www.trotz-ms.de verweisen. Bei meinen Recherchen wurde übrigens fast durchweg darauf hingewiesen, dass es in der Regel nach vier Jahren möglich ist, erneut eine Rehabilitation zu beantragen. Auf der Internetseite der DMSG habe ich aber auch gefunden, dass man eine 4- bis 6-wöchige Rehabilitation möglichst jährlich wiederholen sollte, da die positiven Wirkungen einer Reha immer nur 6 bis 9 Monate anhalten.

MS-Themen aus dem Inhalt:

Zwei Personen mit Bewegungsstörungen im Rollstuhl sitzend am Fechten.

Bewegungsstörungen

Bewegungsstörungen kommen laut der Domain www.msges.at bei etwa 90% der Betroffenen vor. Mobilitätsverlust ist eine Folge solcher Bewegungsstörungen. Dies kann ...
Frau mit Depressionen aufgrund der Multiplen Sklerose

Depressionen bei MS

Laut der Seite www.msundich.de leiden mehr als 30 Prozent aller Menschen mit MS an Depressionen. Dabei handelt es sich um ...
Eine rothaarige junge Frau sitzt erschöpft auf dem Küchenfußboden, nachdem sie gestürzt ist. Sie leidet an Gleichgewichtsproblemen aufgrund ihrer Multiplen Sklerose (MS). Im Hintergrund steht ein Rollstuhl, der ihr als Hilfsmittel dient, aber nicht alle Herausforderungen bewältigen kann.

Gleichgewichtsprobleme

Bei mir zählten Gleichgewichtsprobleme zu den ersten Symptomen der MS. Laut der Domain www.meinalltagmitms.de treten Gleichgewichtsstörungen übrigens häufig bei Multipler ...

Was erwartet dich während einer Reha?

Während einer neurologischen Reha stehen verschiedene therapeutische Maßnahmen im Fokus. Die genaue Ausgestaltung kann allerdings je nach den individuellen Bedürfnissen und dem Krankheitsverlauf variieren. Hier sind einige typische Komponenten, die man in einer Reha-Einrichtung erwarten kann:

  1. Interdisziplinärer Ansatz: Ein Team aus verschiedenen Fachleuten wie Neurologen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden und Psychologen arbeitet zusammen, um eine umfassende Betreuung sicherzustellen.
  2. Physiotherapie: Ein wichtiger Bestandteil der neurologischen Rehabilitation stellt die Physiotherapie dar. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf der Verbesserung der körperlichen Beweglichkeit, Kraft und Koordination der betroffenen Person. Durch gezielte Übungen und therapeutische Ansätze werden individuelle Herausforderungen, die durch neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose entstehen können, adressiert. Physiotherapie trägt dazu bei, die Mobilität zu fördern, muskuläre Dysbalancen auszugleichen und die Selbstständigkeit im Alltag zu steigern.
  3. Ergotherapie: Die Ergotherapie, ein weiterer essenzieller Baustein in der neurologischen Rehabilitation, legt ihren Fokus darauf, die Bewältigung von Alltagsaktivitäten zu optimieren und die Selbstständigkeit der Patienten zu fördern. Durch gezielte therapeutische Interventionen werden individuelle Strategien entwickelt, um den Herausforderungen, die durch neurologische Erkrankungen entstehen, entgegenzuwirken. Hierbei spielen nicht nur körperliche, sondern auch kognitive Aspekte eine zentrale Rolle. Die Ergotherapie geht über die reine Wiederherstellung von motorischen Fähigkeiten hinaus und bezieht auch die Anpassung des Umfelds sowie die Nutzung von Hilfsmitteln ein. Das Ziel ist, dass die Patienten ihren Alltag eigenständig bewältigen können.
  4. Logopädie: Wenn die Erkrankung die Sprach- oder Schluckfunktion beeinträchtigt, kann Logopädie Teil des Rehabilitationsplans sein.
  5. Psychotherapie und psychologische Unterstützung: Die Bewältigung psychologischer Herausforderungen im Zusammenhang mit der Erkrankung kann durch Gesprächstherapie und psychologische Unterstützung adressiert werden.
  6. Medikamentenmanagement: Die sorgfältige Anpassung und Überwachung medikamentöser Therapien. Dabei wird darauf geachtet, dass die Behandlung den individuellen Bedürfnissen entspricht und optimal wirkt. Durch kontinuierliche Überwachung erfolgt eine Anpassung der Medikation an den aktuellen Gesundheitszustand. Dies trägt wesentlich zur Maximierung der Reha-Effektivität und Erzielung bestmöglicher Ergebnisse bei.
  7. Sozialarbeit: Sozialarbeiter spielen eine entscheidende Rolle, indem sie Patienten dabei unterstützen, sich an ihre Erkrankung anzupassen. Sie bieten nicht nur Hilfe beim Umgang mit sozialen Aspekten der Krankheit, sondern übernehmen auch die Koordination verschiedener Hilfsdienste.
  8. Beratung und Schulung: Durch gezielte Beratung erhalten Betroffene wichtige Informationen über ihre Gesundheit, Therapiemöglichkeiten und präventive Maßnahmen. Schulungen vermitteln notwendige Fähigkeiten und Strategien, um mit den Herausforderungen ihrer Erkrankung umzugehen und den bestmöglichen Fortschritt zu erzielen. Beides trägt dazu bei, dass die Patienten ein aktives und eigenverantwortliches Leben führen können.

Meine eigenen Erfahrungen mit Rehabilitationen

Männlicher Patient übt mit Gymnastikball während der Reha

Von 2011 bis 2021 musste/durfte ich viermal in die psychosomatische Reha, wobei ich einmal nur teilstationär behandelt wurde. Zusätzlich habe ich nach meiner MS-Diagnose im Januar 2018 eine neurologische Rehabilitation in Bad Sooden-Allendorf durchlaufen. Die zahlreichen psychosomatischen Rehas stammen übrigens aus der Zeit vor meiner Diagnose. Damals wusste halt niemand, was mit mir nicht stimmte, und es wurde Burnout vermutet. Meine damaligen Beschwerden waren „nur“ Dauerkopfschmerzen und Panikattacken, die vermutlich aufgrund meiner starken Schmerzen (Skala 6 bis 10) auftraten.

Mit Ausnahme meiner ersten Reha im Jahr 2011 hatte ich immer ein Einzelzimmer. Auch mit dem Essen war ich stets zufrieden. Generell bin ich keine anspruchsvolle Person und weiß, dass ich mich nicht im Urlaub, sondern in einer Rehabilitation befinde. Trotzdem hatte ich nie etwas auszusetzen, selbst wenn es ein Urlaub gewesen wäre. Was das Drumherum betrifft, war ich ebenfalls immer begeistert. Je nach Reha-Klinik konnte man dort nach Feierabend bzw. Therapieschluss Billard, Tischfußball, Minigolf, Volleyball, Tischtennis, Badminton und/oder zahlreiche Gesellschaftsspiele spielen. Teilweise war es sogar möglich, das Schwimmbad und/oder den Sportraum mit diversen Trainingsgeräten bis 21 Uhr zu nutzen. Ein kleiner Kiosk und/oder eine Cafeteria waren ebenfalls stets vorhanden.

 
Was die Therapien an sich betrifft, so unterschieden sich meiner Meinung nach psychosomatische und neurologische Rehabilitationen gar nicht so sehr. Sport und Bewegung spielten immer eine wichtige Rolle. Neben Hallen- und Kraftsport standen beispielsweise noch Wassergymnastik, geführte Wanderungen und/oder Nordic-Walking-Kurse auf dem Therapieplan. Entspannungstherapien waren ebenfalls immer ein wichtiger Bestandteil meiner Reha-Erfahrungen. Auf der einen Seite gab es Anwendungen wie Progressive Muskelentspannung, Traumreisen, Qi Gong und/oder Tai Chi, und auf der anderen Seite diverse Massagen, Bäderanwendungen, Fangopackungen und/oder Hydrojet. Dabei handelt es sich übrigens um eine sehr angenehme Unterwasserdruckstrahlmassage.

Ein weiterer Bestandteil aller bisher von mir durchlaufenen Rehabilitationen war das Thema Ernährung. Je nach Reha-Einrichtung wurden vielfältige Angebote wie Vorträge, Ernährungsberatung und sogar Kochkurse angeboten. Selbstverständlich fanden auch noch regelmäßige Gespräche mit Ärzten und Therapeuten sowie wöchentliche Visiten mit Vertretern aller relevanten Fachrichtungen statt. Psychosomatische und neurologische Rehabilitationen sind natürlich nicht komplett identisch. Einzel- und Gruppentherapien unterscheiden sich beispielsweise in ihrer thematischen Art und Weise. Ebenso gibt es auch noch ganz spezielle Therapieangebote, wie Atemübungen oder Kurse zur Verbesserung der Hautwahrnehmung bei Sensibilitätsstörungen.

MS-Themen aus dem Inhalt:

Eine Frau liegt im Bett, ihre Arme sind mit Gürteln am Körper befestigt. In der nächsten Szene sitzt sie befreit im Bett und schreit ihre Verzweiflung heraus.

Gefangen im eigenen Körper

Das Gefühl, im eigenen Körper gefangen zu sein, ist eine Herausforderung, der sich viele Menschen mit Multipler Sklerose gegenübersehen. Die ...
Ein Mann und eine Frau beim Rehasport, halten jeweils einen Ball in den Händen.

Rehasport mit MS

Laut www.einfach-teilhaben.de richtet sich der Rehasport vor allem an Menschen mit Behinderungen oder solche, die von Behinderungen bedroht sind. Die ...
Mehrere Menschen legen ihre Hände übereinander als Symbol für Zusammenhalt bei MS

Supporter werden

Du möchtest meine Arbeit finanziell unterstützen und Supporter meiner MS-Domain werden? Damit würdest du übrigens nicht nur meiner Wenigkeit und ...

Was sollte man für eine Reha einpacken?

Damit dein Aufenthalt in einer Rehabilitationseinrichtung angenehmer und komfortabler wird, ist es ratsam, persönliche Gegenstände mitzubringen. Hier sind einige Dinge, die du in Erwägung ziehen solltest/könntest:

  1. Kleidung: Für deinen Reha-Aufenthalt packe unbedingt bequeme Kleidung ein. Denk auch an Sportbekleidung, falls physiotherapeutische Übungen auf dem Programm stehen. Und vergiss nicht, gemütliche Schlafanzüge oder Nachtwäsche für eine erholsame Nacht einzupacken.
  2. Persönliche Hygieneartikel: Vergiss nicht die Basics für die tägliche Pflege: Zahnbürste und Zahnpasta, Shampoo, Duschgel, Cremes und Seife. Wenn du möchtest, bring auch einen Haartrockner mit, und denk an deine Rasierutensilien für ein frisches Gefühl.
  3. Medikamente: Bring alle verschriebenen Medikamente mit, die du regelmäßig einnimmst. Eine Liste mit den Namen, Dosierungen und Einnahmezeiten deiner Medikamente hilft, alles im Blick zu behalten. Zusätzlich nehme ich persönlich auch immer noch eine kleine *Hausapotheke mit, die beispielsweise neo-angin® gegen Halsschmerzen, Bullrich Salz® gegen Sodbrennen, Fenistil® gegen diverse Hautprobleme, Pflaser und eine Schere enthält.
  4. Dokumente und Unterlagen: Unverzichtbar für die Reha sind auch deine Krankenversicherungskarte und wichtige medizinische Unterlagen. Denk zudem daran, deinen Personalausweis oder Reisepass mitzunehmen und halte Notfallkontakte bereit.
  5. Technologische Geräte: Handy und Ladegerät sind in der Regel für die meisten Menschen unverzichtbar geworden. Wenn es für dich sinnvoll ist, pack auch Laptop oder Tablet ein. Kopfhörer können zudem für zusätzliche Privatsphäre und Komfort sorgen.
  6. Notwendige Hilfsmittel: Für eine optimale Unterstützung in der Reha sind Gehhilfen oder ein Rollstuhl, falls benötigt, essentiell. Überlege auch, ob spezielle orthopädische Hilfsmittel deinen Rehabilitationsprozess verbessern könnten. Ebenso wurden mir noch Novafon und Tens-Gerät genannt.
  7. Entspannungs- und Unterhaltungsmaterial: Für entspannte Stunden in der Reha packe Bücher, Zeitschriften oder deinen E-Reader ein. Ein Notizbuch oder Tagebuch hilft, Gedanken festzuhalten. Vergiss nicht, Musik oder Hörbücher für zusätzliche Entspannung dabei zu haben.
  8. Kleine Snacks: Für den individuellen Snack-Bedarf solltest du „gesunde“ Leckereien nicht vergessen. In meinem persönlichen Fall hatte ich mich mit Snacks und Getränken immer erst an Ort und Stelle eingedeckt. Dafür gab es entweder einen kleinen Kiosk in der Reha-Einrichtung oder ein Geschäft in der Nähe.
  9. Geld und Zahlungsmittel: Denk auch an Bargeld und/oder Kreditkarten für kleine Ausgaben während deiner Rehabilitation.

Ich hatte mich übrigens auch in der MS-Community zu diesem Thema erkundigt. Weitere Gegenstände, die gerne eingepackt werden sind bequeme Schuhe, Badelatschen, Bademantel, Besteck, Fire-TV-Stick, Geschirrtücher, Häkel- und Strickzeug, Handseife, Kartenspiele, Klappbox, Kopfkissen, Kuschel- und/oder Wolldecke, Kuscheltier, Mal-Utensilien, Mehrfachstecker, Oropax, Powerbank, Rucksack, Sonnencreme, Spielzeug für Erwachsene, Tassen, Teller, Thermoskanne, Tischtennisschläger und -bälle, To-Go-Becher, Trinkflasche, Ventilator, Verlängerungskabel, Wärmflasche, Wäscheleine und/oder Wäscheständer, Waschmittel, Wasserkocher und WLAN-Verstärker. Falls dir noch etwas einfallen sollte, würde ich diese Liste gerne ergänzen.

Rehakliniken für MS und Neurologie

Physiotherapeut und Arzt unterstützen bei der Reha

Auf der Seite www.qualitaetskliniken.de werden über 1.600 Rehakliniken inklusive Bewertungen vorgestellt. Dort kann man unter anderem nach Fachgebieten wie Neurologie oder Krankheiten wie Multiple Sklerose filtern. Wenn man beispielsweise nach dem Fachgebiet Neurologie filtert, werden einem 269 Rehakliniken (Stand 12.12.2023) angezeigt. Man kann sich dort übrigens auch noch spezielle Angebote anzeigen lassen, wie das Mitbringen von Kindern, sonstigen Begleitpersonen und/oder Haustieren. Ebenso werden dort auch noch Informationen zu Patientenzimmern und Behandlungsmöglichkeiten in der Rehabilitation bereitgestellt.

 
Ich habe Menschen mit Multipler Sklerose befragt, in welchen Reha-Einrichtungen sie bereits waren. Bei meiner zugegebenermaßen nicht repräsentativen Umfrage wurden 268 Stimmen abgegeben, und dabei kam folgendes Ergebnis heraus: 34 Personen waren bereits in der VAMED Rehaklinik Damp, 32 in der Schmiederklinik Konstanz, 20 in der Wicker Klinik Bad Wildungen. 16 in der Hardtwaldklinik I in Bad Zwesten, 14 in der Schmiederklinik Gailingen , 11 Personen im Neurologischen Rehabilitationszentrum Quellenhof Bad Wildbad und 10 in den Segeberger Kliniken Bad Segeberg.

MS-Themen aus dem Inhalt:

Eine Therapeutin führt mit einem Hypnosependel eine beruhigende Hypnosetherapie an einer Frau mit Multipler Sklerose durch. Die Patientin liegt entspannt mit geschlossenen Augen da, hat lange dunkle Haare und trägt ein weißes Oberteil.

Alternative MS-Therapien

Viele Menschen mit Multipler Sklerose interessieren sich neben den anerkannten medikamentösen und nicht-medikamentösen Behandlungsmethoden auch für alternative Therapieansätze. Es ist ...
Ein Arzt schreibt Krankenakten, während ein Patient im Rollstuhl wartet.

EDSS-Wert bei der MS

Die EDSS-Skala steht für die "Expanded Disability Status Scale" und wird häufig in der klinischen Bewertung von Menschen mit Multipler ...
Ein Symbolbild für die Diagnose und verschiedene Verlaufsformen der Multiplen Sklerose (MS). Das Bild zeigt einen Tablet-PC, ein Stethoskop, eine Tastatur und einen Diagnose-Zettel.

Verlaufsformen der MS

Gemäß Informationen auf wicker.de handelt es sich bei der Multiplen Sklerose um eine vielschichtige und variantenreiche Erkrankung des zentralen Nervensystems ...

Deine Erfahrungen mit uns teilen

Du hast auch eine MS-Diagnose erhalten und möchtest etwas zu diesem Thema beitragen? Zu welchen Reha-Einrichtungen kannst du etwas sagen? Wie lauten deine Erfahrungen bezüglich Therapien, Verpflegung, Zimmer und Ausstattung sowie Freizeitangebote?

Erfahrungsberichte von Betroffenen lesen

Hier findest du Erfahrungswerte von Menschen mit MS, die über das Thema „Rehabilitationen“ berichten:

  • Ich war 2024 in der VAMED Rehaklinik Ahrenshoop im Ostseebad. Vor Beginn meiner Reha hatte ich einige Erwartungen, war mir aber auch nicht sicher, was ich eigentlich erwarten sollte. Ich empfand beträchtliches Unbehagen bei dem Gedanken, vier Wochen lang von zu Hause weg zu sein, in einer neuen Umgebung, unter völlig fremden Menschen, konfrontiert mit verschiedenen Krankheitsbildern und vor allem abgeschnitten vom gewohnten Alltag und meinen Liebsten. Anfangs verstand ich den Sinn der Reha nicht richtig. „Nicht arbeiten gehen und etwas Sport treiben kann ich auch zu Hause“, dachte ich. Mir fehlte ein klarer Fokus auf meine Diagnose und ein spezifischer Therapieplan, der sich auf meine Einschränkungen konzentrierte. Ein bisschen Sport schien mir nicht ausreichend zu sein. Doch ich fasste meinen Mut zusammen und sprach diese Zweifel direkt mit dem Arzt und den anderen Patienten an. Vor allem das Gespräch mit ihnen half mir, eine positivere Einstellung zu entwickeln. Ich passte meine Erwartungen realistisch an und erweiterte den Therapieplan. Am Ende war ich dankbar, dass ich durchgehalten und nicht gleich aufgegeben hatte. Die Erfahrung zeigte mir, dass nicht nur die Therapien hilfreich waren, sondern auch der Austausch mit anderen Betroffenen. Ich lernte viele warmherzige Menschen kennen und führte wertvolle Gespräche. Jeder trug sein eigenes Schicksal mit sich – es gab nicht nur eine Diagnose. In der Reha war man nicht nur „der Kranke“, der sich gerade nicht gut fühlte, sondern es war völlig normal, ehrlich über sein Befinden, Symptome und Ängste zu sprechen. Gleichzeitig lachten wir viel zusammen und fanden ganz andere Themen aus unserem Leben. (Anika)
  • Im Jahr 2014 absolvierte ich eine fünfwöchige Rehabilitationsmaßnahme in Gyhum. Damals nutzte ich mein Auto für die Anreise. Die Rehabilitation umfasste auch Hippotherapie, was die Erfahrung insgesamt positiv gestaltete. Im Jahr 2016 begab ich mich nach Soltau für eine weitere Rehabilitation. Abgesehen von einigen Kritikpunkten, insbesondere bezüglich des Mittagessens, empfand ich den Aufenthalt als generell positiv. Eine erneute Inanspruchnahme der Einrichtung könnte für mich in Betracht gezogen werden, vorausgesetzt, ich erhielte ein Einzelzimmer als EMR-Rentnerin mit PG3-Status. Andernfalls wäre eine Rückkehr für mich ausgeschlossen. (Anja)
  • Ich bin gerade in Bad Sooden-Allendorf. Die Therapeuten sind top, die Einzelzimmer sind schön groß, das Essen ist reichlich und abwechslungsreich. Wenn du noch ein bisschen mobil bist, kannst du in den Ort gehen, spazieren gehen und momentan sogar Fahrten mit dem Bus zu Weihnachtsmärkten unternehmen. Zusätzlich bieten sie Kurse in Yoga, Tai Chi, etc. an. Es gibt auch spezielle Gruppen für verschiedene Krankheiten, die sich ohne Ärzte und Therapeuten treffen. Auch eine MS-Gruppe, Fatigue, etc. Das ist meine erste Reha, und ich würde wieder hierher kommen. (Annika)
  • Nach meiner Diagnose im Jahr 2001 war meine allererste Reha im Jahr 2003 im Johanniter Ordenshaus in Bad Oeynhausen. Leider waren nur zwei Personen mit MS dort, sodass wenig für mich angeboten wurde. Der Arzt meinte, ich solle jedes Jahr eine Reha mit meiner Diagnose beantragen. Im Jahr 2013 war ich in der m&i-Fachklinik Bad Liebenstein und sehr zufrieden. Dort wurde mein Antrag auf Teilerwerbsminderungsrente gestellt und im Mai 2014 genehmigt. Im Jahr 2018 war ich in Damp und habe dort hervorragende Therapien und Therapeuten erlebt. Das Essen war größtenteils auch sehr gut und ich hatte das Glück, eine tolle Ärztin zu haben. Außerdem habe ich dort großartige Menschen kennengelernt, mit denen ich heute noch in Kontakt stehe oder sogar befreundet bin. Nicht zu vergessen ist die traumhafte Umgebung. Im Oktober 2022 war ich in Bad Wildungen in der Werner Wicker Klinik. Leider war mein zuständiger Arzt eine Katastrophe. Dennoch waren die Therapeuten und Therapien gut, die Gegend im Herbst wunderschön und das Essen ausgezeichnet. (Christiane)
  • Ich beantrage alle zwei Jahre eine Reha. Da ich noch halb berufstätig bin, ist die Rentenversicherung der Kostenträger. Die Bewilligung erfolgt innerhalb von zwei bis drei Wochen, der Start hängt immer von der Rehaklinik ab. (Hannelore)
  • Ich war 2x im Reha-Zentrum Schwarzwaldkliniken Bad Krozingen und sie haben sogar eine Neurologie. Ich fand es super und möchte gerne wieder hingehen. Alle Therapien waren für mich sehr gut. Mit dem Rollstuhl konnte ich überall gut hinkommen. Das Essen war sehr gut, zwar mit kleiner Auswahl, aber immer lecker. Die Neurologie war klein und daher familiär. Die Therapeuten und Pflegekräfte waren sehr freundlich. In der Nähe gibt es einen großen Park, sauber und gut für den Rollstuhl geeignet. Ein großes Thermalbad ist ebenfalls gut erreichbar. Die kleine Stadt ist durch den Park gut erreichbar. Dort gibt es alles Notwendige, wie dm, Post, Apotheke, Bahnstation, Bäckerei, etc. Mit dem Zug oder Auto ist man schnell in Freiburg. (Karina)
  • Ich war im Medical Park Loipl in Bischofswiesen und war sehr zufrieden. Ich kann eigentlich nichts Schlechtes berichten. Mein Aufenthalt dauerte 4 Wochen. Die Therapeuten, Ärzte und das gesamte Personal waren äußerst freundlich. Das Essen hat immer gepasst, und ich hatte ein Einzelzimmer. Die Behandlungen waren auf mich abgestimmt und haben mir sehr gut getan. Was mir besonders gefallen hat, war der Austausch mit den anderen Patienten. Wir saßen fast jeden Abend im Gesellschaftsraum, spielten Spiele und genossen dabei meist ein Gläschen Wein oder ein Bierchen. Die Gegend in Bischofswiesen ist auch sehr schön. Ich habe dort viele Spaziergänge gemacht, bin auf dem Königssee mit dem Schiff gefahren und habe den Watzmann gesehen. Ich habe meinen Aufenthalt dort sehr genossen. (Katharina)
  • Bin am 26.03.2024 meine 6-wöchige Reha in Damp angetreten. Es war trotz meiner 11-jährigen MS-Karriere meine erste Reha. Wenn man das Ganze jetzt so im Nachgang Revue passieren lässt, frage ich mich bis heute noch, wie ignorant ich einfach war, immer wieder den Vorschlag einer Reha abgelehnt zu haben. Aber ich hatte vom Gefühl her keine Lust, mich den ganzen Tag „mit Kranken“ zu umgeben und deren Leid geklagt zu bekommen, so zumindest meine Vorstellung. Ladies and Gentlemen, dem ist nicht so. Alles in allem war es einfach klasse und hat mir persönlich sehr viel gebracht. Alleine der Sozialdienst vor Ort hat mir so immens weitergeholfen. Sei es bei der Beantragung der Schwerbehinderung oder beim Bürokram der DRV zur Leistung „Teilhabe am Arbeitsleben“. Aber auch körperlich bin ich wieder einen Schritt nach vorne gekommen, wobei der Effekt auch mit der Zeit relativ schnell wieder nachlässt. Fazit: Schlagt keine Reha aus, wenn sie Euch angeboten wird. Nehmt mit, was geht und macht etwas für Euch! Fernab von Arbeit, Haushalt und Alltag. (Laura)
  • Ich war 2019 in der Schmieder Klinik Konstanz und 2021 in der Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik in Nümbrecht (weil ich seit 2020 eine kleine Bulldoggen-Dame habe und ich die nieeemals zu Hause gelassen hätte). Dort wurde meine Arbeitsunfähigkeit festgestellt, und ich bin seitdem in voller EM-Rente. Ich hatte immer eine Thermoskanne dabei, einen To-Go-Becher für Kaffee/Tee, löslichen Kaffee und Kaffeeweißer, meine Teesorte, eine Wäscheleine fürs Bad, Waschtabs, eine Klappbox, Besteck und ein kleines Küchenmesser, Kekse, Schokolade, Gummibärchen, Obst, einen iPod, E-Reader/Bücher und ein kleines Kissen. Ansonsten natürlich Kleidung, Badetücher und Kosmetikartikel. Somit hatte ich eine Kiste und einen Koffer. Ich war beide Male 6 Wochen und habe einmal pro Woche gewaschen. Okay, beim zweiten Mal hatte ich natürlich noch die ganzen Hundeutensilien + Futter dabei… das war dann fast nochmal die gleiche Menge, aber ich bin ja mit meinem Auto hingefahren, also kein Problem. In Konstanz waren die Ärzte und Therapeuten super und der Bodensee im Sommer ist ein Traum. Jeden Tag im See schwimmen mit einem mega Ausblick. Gestört hat mich ehrlich gesagt der Zigarettengeruch vom Raucherkabuff, der direkt ins Zimmer zog. Ich hatte ein Zimmer auf der Waldseite. Ich schätze, auf der Seeseite wird es im Sommer sehr heiß in den Zimmern, dafür ist der Ausblick schöner. Nümbrecht war natürlich super für mich, da ich meine Hundemädchen mitnehmen konnte und es in der Hundeschleuse (extra Eingang) Handtücher für die Pfötchen gab. Man konnte die Hunde dort sogar abbrausen. Der Nachteil: Das hatte halt seinen Preis, da der Hund extra kostet. Der Therapieplan war auch prima auf den Hund abgestimmt, besonders was das Gassigehen angeht. Auch mit den Reinigungskräften hat die Kommunikation prima geklappt. Das Zimmer wurde gereinigt, wenn ich auf der morgendlichen Gassitour war. Die Zimmer wurden nie betreten, wenn der Hund alleine drin war (es gab extra Schilder für die Tür). Die Therapeuten waren ebenfalls gut, die Ärzte hatten nicht so viel Zeit, aber wenn etwas war, gab es immer einen Ansprechpartner. Was ich leider nicht so prickelnd fand, war das Essen. Man konnte sich aber irgendwie arrangieren und im Notfall nutzte man eben den italienischen Lieferservice. (Lisa)
  • Ich habe meine Reha auf Empfehlung meines Neurologen am 25.09.23 bei der DRV Bund in Berlin beantragt. Die Genehmigung kam am 12.10.23, und der ursprüngliche Rehaantrittstermin wäre der 14.12.23 gewesen. Allerdings wurde der Reha-Beginn überraschend wegen Personalmangels aufgrund von Krankheit auf den 21.12. verschoben. (Martina)
  • Ich hatte Ende Februar einen Antrag auf Reha gestellt, Anfang März bekam ich auch einen positiven Bescheid. Mit meiner Wunschklinik, Bad Karlshafen, hat sich die Klinik auch innerhalb einer Woche gemeldet. Es sollte am 20.07. starten. Perfekt, da mein 12-jähriger Sohn mitmusste. Sommerferien, zwar nur noch die letzten beiden Wochen, aber das passte schon. Naja, so habe ich zumindest am Anfang noch gedacht. Hatte noch keinen positiven Bescheid für die Kostenübernahme. Also quasi wöchentlich bei der Rentenversicherung angerufen. Mitte Mai hatte ich zum Glück einen sehr netten Herrn am Hörer. Das war der erste, der mich gefragt hat, ob ich denn den Antrag für die „Haushaltshilfe“ bereits gestellt habe. Hä, nein. Anscheinend war ca. 5 Wochen lang niemand in der Lage, mir den zuzuschicken oder mich darauf hinzuweisen, dass man ihn im Internet herunterladen kann. In dem Reha-Antrag stand sehr deutlich drin, dass mein Sohn mit muss. Also habe ich mit dem netten Herrn zusammen den Antrag ausgefüllt. Ich sollte bitte darauf schreiben, dass es sich um eine Einzelfallentscheidung handelt und um zügige Bearbeitung, keinesfalls per Post, sondern per Mail. Und was soll ich sagen, wieder passierte gar nichts. Einen Montag (wie immer montags) rief ich erneut an und habe denen gesagt, dass es langsam mal Zeit wird, eine Entscheidung zu treffen. Am Dienstagmorgen um 9:15 Uhr bekam ich dann einen Anruf von der Rentenversicherung, Antrag abgelehnt. Also gut, wie sage ich die Reha am besten ab? Wie sie wollen nicht fahren? Doch gerne, aber man darf rechtlich ein 12-jähriges Kind nicht über 4 Wochen sich selbst überlassen. Sie gab mir noch den Tipp, die Reha aufheben zu lassen, nicht absagen. Also gesagt, getan. Das Thema war für mich damit erledigt. Zusammen mit dem Sozialdienst Hachen habe ich dann vereinbart, 1 Jahr später zur Reha zu fahren und meinen Sohn dann als selbstzahlende Begleitperson mitzunehmen. Am 15.07 bekam ich dann wieder Post von der Rentenversicherung, oh, bestimmt der Bescheid über die aufgehobene Reha. Aber nein, auf einmal übernahmen sie doch die Kosten. Montags wieder bei der Rentenversicherung angerufen und wieder Glück gehabt, den netten Herren am Hörer. Ich so: Nicht, dass morgen wieder Post kommt, weil ich die Reha ja habe aufheben lassen. Nein, nein, dieser Bescheid hätte Bestand. Also mit der Rehaklinik telefoniert, dass es mir leidtut, ich aber keinesfalls Donnerstag anreisen kann. Kein Problem, wir müssen nur bis Ende September mit der Reha begonnen haben. Einen Termin über die Herbstferien zusammen ausgesucht und endlich am 20.09 nach Bad Karlshafen gefahren. Es waren tolle 4 Wochen, die Therapeuten waren super. Essen, naja, gegenüber war ein leckeres Schnitzelhaus. Und den 70er-Jahre-Bau muss man auch ignorieren, aber sonst wirklich top. Also, das war mein langer Weg zur Reha. Seitdem laufe ich auch hinter meinem Übergangsgeld hinterher, zum Glück nur 7 Tage, die ich von denen bekommen soll. (Nadine)
  • Im Jahr 2014, meiner ersten Reha nach der Diagnose von 2005, war ich im NRZ Magdeburg. Es lief alles soweit gut, nur die Umgebung war ungünstig – im Prinzip war es ein Industriegebiet. 2016 besuchte ich die BDH Klinik in Hessisch Oldendorf. Die BDH Klinik war eine Stroke Unit, also neurologisch, aber sehr wenig auf MS spezialisiert. Im letzten Jahr war ich in der HWK1 Bad Zwesten. Die Therapien waren in Ordnung, aber das Drumherum war nicht nur wegen Corona irgendwie ungünstig. Dennoch lernte ich dort die Hippotherapie kennen und durfte sie auch machen. Generell hatte ich bei jeder Reha etwas auszusetzen, aber die Therapien waren größtenteils prima. Die Umgebung war so lala, aber ich habe viele Freunde kennengelernt. Dennoch hatte ich nie das Gefühl, dass es mir MS-mäßig viel gebracht hat. Aber ich fahre gerne, allein schon, um raus zu sein und die ganzen Leute dort zu treffen. Übrigens, im NRZ gab es unter anderem die Möglichkeit, Peddigrohr zu flechten und jetzt habe ich einen Korb für Zuhause. In der BDH Klinik habe ich in der Holzwerkstatt unter anderem ein großes Vogelhaus gebaut, das nun in unserem Garten steht. (Nicole)
  • Am besten hat mir tatsächlich Bad Kötzting gefallen, von meinen bis jetzt 4 Rehas. Auch wenn ich dafür knapp 900 km fahren musste. Neben den überall angebotenen Therapien wie Physio, Ergo, Krafttraining, Walken, Bewegungsbad usw., hat man dort die Möglichkeit Reittherapie, Logopädie und therapeutisches Bogenschießen zu probieren. Auch Massagen bekommt man dort ohne zu fragen, was ich in Damp 2019 zum Beispiel in 3 Wochen nicht einmal, trotz ständiger Nachfrage, bekommen habe. In Bad Kötzting agieren Therapeuten und Patienten auf Augenhöhe, und wenn man es möchte, wird geduzt, was ich als sehr angenehm empfinde. Beim Krafttraining werden keine Übungen vom Sporttherapeuten vorgegeben, sondern es wird bei der Einweisung an den Geräten erstmal gefragt, was einem wichtig ist, und dementsprechend bekommt man die Geräte gezeigt. Wenn man mit der Zeit merkt, da geht noch was, bekommt man jederzeit Übungen dazu. Genauso, wenn einem Therapien nicht guttun, wird dies ohne Diskussion aus dem Plan gestrichen. Das Essen ist reichhaltig, abwechslungsreich und wird vor Ort in der Klinikküche gekocht/zubereitet. Und zu guter Letzt ist, wenn man Berge mag, die Landschaft einfach total schön. An den Wochenenden lohnt es sich, Ausflüge in die Umgebung zu machen. Entweder mit dem eigenen Auto oder man nimmt an den angebotenen Ausflügen der Klinik, immer freitags und samstags, teil. Sollte es freitags Probleme bzw. Überschneidungen mit den Zeiten geben und man hat sich für einen Ausflug angemeldet, dann wird die letzte Therapie einfach gestrichen. Zusätzlich gibt es in der Klinik auch ein Café mit allem, was das Herz begehrt. Selbst ein Glas Wein oder Bier sind dort kein Problem und sind mit der Klinik abgesprochen. Die erste Reha 2016 wurde über die Rentenversicherung bewilligt, dank meines Hausarztes dauerte es 8 Wochen. Die Dauer der Reha mit Verlängerung betrug 6 Wochen. Seitdem beantrage ich alle 2 Jahre über die Krankenkasse. 2019 wurde sie noch mit einem Widerspruch bewilligt (der Grund für die Ablehnung war, dass seit 2016 noch keine 4 Jahre vergangen waren). Seitdem wird sie eigentlich innerhalb von 4 Wochen genehmigt. Dieses Jahr habe ich auf Anhieb 4 Wochen genehmigt bekommen und sogar noch 2 Wochen Nachschlag ohne Beanstandung. Kleiner Tipp am Rande: Man sollte sich eine Empfehlung der Reha-Klinik über den Reha-Intervall in den Abschlussbericht schreiben lassen. Damit lässt sich ein Widerspruch erfolgreich begründen. (Nicole)
  • Im Jahr 2022 habe ich meine einzige Reha zur Feststellung meiner Arbeitsfähigkeit oder -unfähigkeit in den Diana Kliniken in Bad Bevensen absolviert. Die Klinik beeindruckte durch ihre Größe, war jedoch sehr unübersichtlich gebaut. Zum Glück gab es Helfer an den Fahrstühlen, die den Weg wiesen. Die Herausforderung besteht in den Fahrstühlen, da sie nicht zu allen Bereichen führen. Wer da in den ersten Tagen pünktlich ist, hat keine kognitiven Probleme. Die Reha-Klinik war nicht auf MS spezialisiert, daher hatte ich auch Anwendungen, die ich so nicht kannte. Ich habe von der Hippotherapie profitiert, das Arbeitsplatztraining war hilfreich und besonders die Termine beim Neuropsychologen sowie das PC-Training (Gedächtnis, Reaktion, etc.) waren positiv. Es gab eine große Bäderabteilung, aber das ist nicht mein Ding. Beim Essen hatte ich einen großartigen Tisch mit tollen Leuten. Problematisch war die Aufenthaltsdauer. Ursprünglich geplant für 3 Wochen, wurde sie am Ende auf 7 Wochen verlängert. Der Ort war für mich im Rollstuhl durch den großartigen Kurpark optimal erreichbar und es gab auch etwas Abwechslung an den Wochenenden. Die Reha-Klinik war prima ausgestattet mit vielen Waschmaschinen und Trocknern. Ich war stets gut ausgestattet mit meinen Malutensilien und E-Reader, während andere Langeweile hatten. Die Kaffee-Automaten waren leider weit weg und standen im Erdgeschoss. Für Kaffee im Zimmer hatte ich einen To-go-Becher mit French Press dabei und meinen eigenen Kaffee verwendet. Heißes Wasser gab es auf der Station. Am Ende wurde ich arbeitsunfähig entlassen.(Petra)
  • Ich war im März 2024 in der MEDICLIN Hedon Klinik zur Reha. An sich war es ganz okay. Hat bei mir leider nur gar nichts verbessert. Die Physiotherapeutin, die ich hatte, war klasse, und genauso die Ergotherapeutin. Es war leider kein anderer mit MS zu dem Zeitpunkt da, mit dem man sich hätte austauschen können. Ich hatte Glück, Anschluss bei ein paar anderen zu finden, das hat alles erträglich gemacht. Grundsätzlich waren aber eher orthopädische Patienten (überwiegend älter) dort. Sonst vermehrt Schlaganfallpatienten u.ä. (Sabrina)
  • Am 14.12. bin ich wieder in der Dr. Becker Kiliani Klinik in Bad Windsheim. Leider ist die Sauberkeit der Zimmer dort immer noch ein Problem. Also werde ich wieder selbst putzen. Aber die Therapeuten und Therapeutinnen sind einfach super. (Sarah)
  • Ich war Mitte 2024 in Damp zur Reha. Es war eine unvergessliche Zeit und ich freue mich schon darauf, es in zwei Jahren zu wiederholen. Die ersten drei Wochen ging es mir körperlich sehr schlecht. Die Ergotherapeutin konnte meine Fatigue mit einem Fingerschnipsen hervorrufen. Leider war kein Platz für mich in der neuropsychologischen Testung. Die Physiotherapeuten haben im Körper ganz viel aufgewühlt, das sich neu sortieren musste. Und das war total okay so! Inzwischen spüre ich, dass es sich gelohnt hat. Meine Kraft in der rechten Körperseite wurde aufgebaut, ich kann aktuell flüssig Treppen steigen, ohne mich am Geländer hochzuziehen. Meine Gehstrecke wurde verdoppelt (von 2,5 km auf 5 km). Mein Gleichgewicht wurde besser. Außerdem habe ich eine Orthese für meine Fußheberschwäche bekommen und bin nun vor Stürzen geschützt. Meine Psyche hat allerdings stark gelitten. Es war hart zu realisieren, wie viel ich im Alltag wegkompensiert habe, um „zu überleben“. Durch die Therapien bekam ich jeden Tag einen Spiegel vorgehalten, der mir zeigte: So schlimm ist es tatsächlich. Sieh es ein! Dazu kam noch: Man macht Realtalk mit sich selbst, wenn man so lange Zeit aus dem eigentlichen Leben „gerissen“ wird und fängt an, sich Gedanken darüber zu machen, ob das, was man hat und wie man lebt, auch wirklich das ist, was man möchte. Und man denkt nicht nur allein darüber nach, auch die „Fremden“, mit denen du deinen neuen Alltag teilst und Deeptalks führst, geben dir genug Gegenwind. So viele Tränen. Das waren die anderen drei Wochen. Also ja, es hat mir sehr viel gebracht. In jeder Hinsicht. Nun muss ich mich um das weitere Fortfahren kümmern, um die Erfolge beizubehalten. Physiotherapie, Ergotherapie, Psychotherapie, Reha-Sport, Fitnessstudio… Mein Alltag ruft nach Umstrukturierung. (Saskia)
  • Ich wechsle seit 2009 jährlich zwischen Quellenhof Bad Wildbad und der Schmiederklinik Konstanz, beide unter anderem spezialisiert auf MS. Quellenhof ist familiärer, Therapien sind sehr gut und auf alle Belange der MS angepasst. Es gibt viele Einzeltherapien, Musiktherapie und die weltbeste Rollstuhlabteilung. Leider muss man um jede Therapie betteln, und es gibt meist nur Doppelzimmer. Aber sie nehmen sich sehr viel Zeit, und man kann (und sollte) Einfluss auf das Therapieprogramm nehmen. Freizeitmöglichkeiten und die Gegend rund um den Kurpark und den Ententeich sind top. Alles ist fußläufig oder rollstuhlgerecht, auch über die S-Bahn vor der Tür, problemlos erreichbar. Das Essen ist in Ordnung, und das im Haus befindliche Café ist genial! Die Einrichtung bietet während der halben Woche verschiedene Freizeitaktivitäten an, darunter Bingo und Disco-Veranstaltungen. Highlights sind die Rollstuhlabteilung und die Hilfsmittelversorgung, Rentenberatung und verkehrsmedizinische Gutachten. Es besteht ein Vertrag mit der Musiktherapie und Hippotherapie. Die Mitaufnahme von Kindern im Vorschulalter ist möglich, und die Klinik liegt direkt im Ortskern von Bad Wildbad. Schwächen sind die Doppelzimmer und die Aufzüge sind „der Flaschenhals“ im Ablauf. Bäderanwendungen sind eher selten. Die Schmiederklinik Konstanz wirkt eher unpersönlich. Die Therapien sind ähnlich gut, jedoch gibt es mehr Gruppentherapien. Die Klinik verfügt über eine sehr große Bäder- und Massageabteilung mit einer herausragenden Aussicht direkt am Bodenseeufer. Es sind viele Einzelzimmer vorhanden, außer auf der Pflegestation. Eine Busstation befindet sich direkt vor der Klinik, die zudem direkt in Konstanz liegt. Alles ist problemlos erreichbar. Das Essen ist etwas besser als im Quellenhof. Die Klinik verfügt über ein eigenes Schwimmbad und bietet Geräte-Krafttraining (Milonzirkel) an. Highlights sind der Bäderbereich und die Waterjet-Massage, die Einzelzimmer, die Gegend, der Sonntagsbrunch und die Kunsttherapie. Schwächen sind die lange Wartezeit, wenig Beratung zu Hilfsmitteln oder Rollstuhl sowie das Fehlen eines Cafés in der Klinik. Beide Einrichtungen sind ansonsten vollständig und umfangreich ausgestattet und verfügen über Fachleute im Bereich Multiple Sklerose. Wichtig ist es, eine kleine Portion Waschmittel mitzunehmen, weil im Klinikkiosk Waschmittel in Gold aufgewogen wird und meist eine Mietwaschmaschine vorhanden ist. (Stefan)
  • In Bad Essen war meine erste neurologische Reha. Auch aus körperlicher Sicht war es richtig gut. Es ging viel um die körperlichen Symptome und Beschwerden sowie um kognitives Training. Der Punkt Krankheitsbewältigung beschränkte sich allerdings auf 20 Minuten Neuropsychologie pro Woche und drehte sich nur um die Arbeit. Das ist durchaus wichtig, genauso wie der körperliche Aspekt. Nur der Punkt, wie geht es mir denn mental und wie komme ich klar (oder auch nicht) – das war kein Thema. Auch auf Nachfrage nicht. Es gibt kein psychotherapeutisches Angebot dort, so die Aussage. Das fand ich schade, denn genau da fehlte mir Unterstützung. Ansonsten wirklich super, die Therapeuten und Ärzte waren mega. Sämtliche Mitarbeiter waren super nett. Und körperlich bin ich fast beschwerdefrei aus der Reha herausgekommen. (Steffi)
  • Nach Bad Zwesten würde ich immer wieder fahren. Plau am See war der totale Reinfall. Seitdem bin ich regelrecht traumatisiert, was Reha angeht. In Bad Zwesten stand der Patient absolut im Mittelpunkt. Es wurde wirklich ALLES gegeben, damit wir Patienten deutlich fitter nach Hause kamen. Zum Beispiel 3-4 mal intensive Krankengymnastik pro Woche. Auf Wünsche und Bedürfnisse wurde immer eingegangen. Therapien, die mir nicht lagen, wurden umgehend abgesetzt und es wurde eine Alternative gefunden. Der Therapieplan war gut gefüllt, aber durchaus machbar. Plau am See hatte ich dann später selbst ausgesucht, weil die Klinik in den MS-Gruppen wärmstens empfohlen wurde und ich mal im Sommer in eine schöne Gegend wollte. Das war aber auch das einzig Positive. Die ärztliche und pflegerische Betreuung in der Neurologie war einfach nur schlecht. Auf meine akuten Schulterschmerzen wurde lapidar Voltaren Gel und Ibu Tabletten empfohlen, und es wurde erklärt, dass sie schlimmer geworden seien, weil durch das Gerätetraining die Muskulatur anders beansprucht würde und ich mich erstmal daran gewöhnen müsse. Auch haben sich die Therapeuten nach der ersten Einweisung nicht mehr darum gekümmert, ob man die Geräte richtig benutzt. Letztlich kam heraus, dass es Bandscheibenvorfälle in der HWS waren und die Geräte kontraindiziert waren. Um Krankengymnastik musste ich regelrecht betteln. Die hatte ich dann 5 mal in 3 Wochen. Die ersten 10 Tage waren halbwegs ok. Da lief ein Stressbewältigungsseminar, der Ernährungskram und die üblichen Vorträge. Danach hatte ich dann 1 bis 2 Termine am Tag! Auf Reklamation wurde empfohlen, im Wald spazieren zu gehen. Und das einem Menschen, der kaum 50 Meter schmerzfrei laufen kann. Die drei geplanten MS-spezifischen Seminare sind ersatzlos entfallen. Es war einfach katastrophal. (Susanne)

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