Dunja Brill, eine beeindruckende Frau mit Multipler Sklerose (MS), lächelt fröhlich. Ihre blonden, schulterlangen Haare und die elegante Brille betonen ihre gepflegte Erscheinung und sympathische Ausstrahlung.

Dunja Brill

Auf dieser Themenseite möchte ich euch gerne Dunja Brill vorstellen. Aufmerksam geworden bin ich übrigens auf Dunja aufgrund einer Instagram-Story. Dort sagte sie, dass sie eigentlich nie ihr Leben nach außen tragen wollte, sich mittlerweile aber in der Rolle sieht, aktiv werden zu müssen oder zu wollen. Als Grund dafür nannte Dunja, dass sie mit ihren Erfahrungen anderen Menschen mit MS helfen möchte. Laut eigener Aussage gibt es halt noch so viele offene Fragen und durch den Austausch mit Gleichgesinnten kann sie auch selbst noch so einiges über die MS lernen.

Im nächsten Schritt hatte ich mir dann weitere Stories und Beiträge von Dunja bei Instagram angeschaut und beschlossen, sie auf meiner MS-Domain vorstellen zu wollen. Dafür hatte ich sie persönlich kontaktiert, mein Anliegen vorgetragen und letztendlich um Erlaubnis gebeten. Glücklicherweise hielt auch Dunja mein Vorhaben für eine gute Idee und stellte mir daraufhin weitere Informationen und Bildmaterial aus ihrem persönlichen Besitz zur Verfügung.

MS-Themen aus dem Inhalt:

Frau leidet unter starken Kopfschmerzen als Symptom der Multiplen Sklerose und sitzt bei einem Arzt im Sprechzimmer.

Mögliche MS-Symptome

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Ein Arzt überprüft die Ergebnisse von Hirntests mit einer Computerschnittstelle in einem hochmodernen medizinischen Umfeld.

MS-Diagnose erhalten?

Du hast eine MS-Diagnose erhalten und fühlst dich überfordert? Lass mich dir zunächst sagen: Du bist nicht alleine. Es gab ...
Unterstützung bei Multipler Sklerose. Psychotherapiesitzung, um mit der Diagnose von Multipler Sklerose besser umzugehen zu können.

Unterstützung bei MS

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wo Personen mit einer frischen MS-Diagnose Unterstützung bekommen können. Hier sind einige Optionen:Hausarzt oder Facharzt: Der ...

Die MS-Diagnose von Dunja Brill

Dunjas Leidensgeschichte nahm im Dezember 2020 ihren Lauf. Laut eigener Aussage stand damals eine „große“ geplante OP an. Danach ging es ihr zunehmend schlechter statt besser. Zehn Tage nach der OP zog sie ihr linkes Bein hinterher und ihre Finger kribbelten. Zusätzlich waren ihr Kreislauf und Blutdruck wohl so im Keller, dass sie noch nicht einmal mehr alleine duschen konnte. Den Weg zu ihrer Ärztin packte Dunja damals nur noch mit viel Kraft.

Damals bestand übrigens der Verdacht auf eine Miniembolie, möglicherweise im Zusammenhang mit der Operation oder einem Schlaganfall. Aus diesem Grund wurde Dunja, laut eigener Aussage, sofort mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus gefahren. Dort angekommen wurde zunächst ein bösartiger Rückenmarkstumor diagnostiziert, und sie wurde in eine neurochirurgische Klinik verlegt.

 
Einen Tag vor Weihnachten wurde bei Dunja eine Rückenmarkoperation durchgeführt, um herauszufinden, welche Maßnahmen die Ärzte ergreifen könnten. Wie sie selbst berichtet, hatte sie sich nur wenige Tage vor dem Eingriff heimlich mit ihren Kindern und ihrem Freund getroffen, obwohl es aufgrund der Corona-Beschränkungen eigentlich nicht erlaubt gewesen wäre. Dieses Treffen unter Todesangst hatte Dunja übrigens dazu genutzt, sich vor der OP von ihren Liebsten für den Fall der Fälle zu verabschieden. Selbst ich als Mann mit MS kann ihre damaligen Ängste wohl nur ansatzweise erahnen.

Nach der Operation lautete das erfreuliche Ergebnis jedoch „kein Tumor“. Laboruntersuchungen zeigten keine oligoklonalen Banden im Hirnwasser, daher wurde Dunja vorerst entlassen. Dennoch wurde sie für weitere Untersuchungen in eine andere Klinik überwiesen. Ihre MS-Diagnose wurde nach eigener Aussage dort gestellt, nicht durch zusätzliche Untersuchungen vor Ort, sondern basierend auf angeforderten Unterlagen vergangener Wochen.

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Einschränkungen durch die MS und Therapien

Laut eigener Aussage hat Dunja seit ihrem ersten Schub weiterhin mit Schulterschmerzen zu kämpfen und verspürt Sensibilitätsstörungen in Form von Taubheits- und Kribbelgefühlen in der linken Hand. Des Weiteren bemerkt sie bei längeren Strecken zunehmend ein bleierndes Gefühl in den Beinen. Dann gestaltet es sich äußerst schwierig für sie. Seit 2021 erhält Dunja übrigens Tecfidera® als ihre Basistherapie.

Bezüglich Tecfidera® hat sie scheinbar keine Nebenwirkungen, abgesehen von gelegentlichen Flush-Episoden. Diese treten laut ihrer Aussage gelegentlich auf, wenn sie nicht ausreichend oder unregelmäßig gegessen hat. Es ist erfreulicherweise so, dass Dunja seit ihrem ersten Schub laut MRT-Aufnahmen keine neuen Läsionen mehr bekommen hat. Allerdings plant sie unter Aufsicht einen Wechsel zum Coimbra-Protokoll.

In Bezug auf Dunjas Schulterschmerzen unterzieht sie sich wöchentlich einer physiotherapeutischen Behandlung für ihren linken Arm. Obwohl ihr „nur“ Medikamente gegen die Sensibilitätsstörungen und das bleierne Gefühl in den Beinen angeboten wurden, hat sie diese bisher abgelehnt. Da schon bald eine Reha ansteht, hofft sie auf neue Erkenntnisse und möchte vorerst auf die Einnahme von weiteren Medikamenten verzichten. Zusätzlich fiebert sie dem Beginn des Coimbra-Protokolls entgegen und hofft auf positive Veränderungen. Mehr dazu im folgenden Absatz.

MS-Themen aus dem Inhalt:

Eine Gruppe von Menschen entspannt sich am Strand unter dem Sternenhimmel.

Freundschaften mit MS

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Eine Frau mit Sehbehinderung nutzt einen Stock und wird von einer anderen Person gehalten. Das Bild betont die Bedeutung von Hilfsmitteln zur Linderung von MS-Symptomen.

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Eine Mutter, die trotz ihrer Multiplen Sklerose (MS) einen erfüllten Kinderwunsch erlebt, wird von ihrer Tochter liebevoll auf die Wange geküsst. Ein Bild des Glücks in der Natur.

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Dunja Brill und das Coimbra-Protokoll

Obwohl Dunja unter Tecfidera® stabil zu sein scheint, möchte sie zum Coimbra-Protokoll wechseln. Sie möchte laut eigener Aussage nicht weiter tolerieren, Tabletten zu schlucken, da sie immer auch eine Belastung für den Körper sind. Sie möchte auch selbst etwas tun und sich nicht nur auf Medikamente verlassen. Aus diesem Grund hatte sie zunächst ihre Ernährung umgestellt und komplett auf Fleischprodukte verzichtet. Mittlerweile ernährt sie sich auch noch kuhmilchfrei. Über das Internet ist Dunja dann wohl auf das Coimbra-Protokoll gestoßen und hatte sich daraufhin etwas genauer mit diesem Thema befasst.

Als nächstes hatte sie sich eine CP-Ärztin gesucht und wurde in Luxemburg fündig. Um mit dem Coimbra-Protokoll beginnen zu können, benötigt man nämlich einen ausgebildeten und zertifizierten CP-Arzt bzw. eine CP-Ärztin. Laut eigener Aussage muss man sich natürlich auch dem Kostenfaktor stellen. Ich persönlich bin der Meinung, dass man sich das Coimbra-Protokoll auch leisten können muss. Den meisten Betroffenen wird sich diese Möglichkeit wohl nicht bieten.

 
Im nächsten Schritt informierte Dunja dann ihre Hausärztin, die laut eigener Aussage zunächst wohl nicht besonders begeistert oder überzeugt war. Dennoch konnte sie schließlich überredet werden und führte eine Blutkontrolle durch. Bedauerlicherweise war das Ergebnis für Dunja unbefriedigend, da der Parathormon-Wert in ihrem Fall zu hoch ausfiel. Für das Coimbra-Protokoll ein extrem wichtiger Wert, weil er Infos über den Kalziumstoffwechsel liefert.

Beim Coimbra-Protokoll muss man sich nämlich calciumarm ernähren und diesen Wert immer im Auge behalten. Durch die ganzen Untersuchungen wurde bei Dunja übrigens eine kleine Zyste an der Nebenschilddrüse entdeckt. Dieser „Nebenbefund“ muss zunächst einmal gründlich abgeklärt werden, bevor an das Coimbra-Protokoll überhaupt zu denken wäre. Dafür wünsche ich ihr persönlich alles Gute, wie selbstverständlich auch für die bevorstehende Reha.

Allgemeine Infos über Dunja

Dunjas Hund in herbstlicher Ruhe

Zum Abschluss dieser Themenseite möchte ich noch weitere Informationen über Dunja teilen. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Seite war sie 47 Jahre jung und hatte, wie bereits erwähnt, im Januar 2021 ihre MS-Diagnose erhalten. Beruflich arbeitet sie als Vollzeit-Kinderkrankenschwester in einer Kindertagesstätte und verfolgt nebenbei noch aktiv ihr Interesse an Psychologie durch ein laufendes Fernstudium.

Gemeinsam mit ihrer Tochter, ihrem Freund, einem Hund und zwei Katzen lebt sie in einem eigenen Haus. Sie erzählte, dass sie den Hund „nur“ aufgrund ihrer MS-Diagnose angeschafft habe, um sich mehr zu bewegen. Diesen rettete sie aus der Toskana und schenkte ihm ein neues Zuhause. Zu ihren Hobbys zählt sie Geocaching, wie sie in einem Beitrag erwähnte, und sie betonte an anderer Stelle ihre Leidenschaft fürs Reisen.

Darüber hinaus genießt sie gutes Essen und interessiert sich für einen gesunden Lebensstil. Die Idee, sich irgendwann ketogen zu ernähren, findet sie ansprechend, wenngleich sie dies aktuell noch als zu herausfordernd betrachtet. Laut der DAZ (Deutsche Apotheker Zeitung) kann sich der Verzicht auf Kohlenhydrate für Menschen mit MS lohnen. Es wird dort aber auch erwähnt, dass es die ‚MS-Diät‘ nicht gibt und viele Vorschläge zu Ernährungsformen bei Multipler Sklerose im Netz kursieren.