Penelope Faselt lächelt am Meer in stilvoller Kleidung mit Schmuck

Penelope Faselt

Heute möchte ich euch gerne Penelope Faselt vorstellen, eine junge Frau mit MS. Auf Nele, was übrigens ihr Spitzname ist, bin ich erstmals am 11. September 2024 aufmerksam geworden. Sie antwortete damals auf eine meiner Storys mit folgenden Worten: „Hast du schon Flyer auslegen lassen in Dresden in der Ambulanz? Ich finde super toll, was du machst und wenn nicht, dann kann ich dort mal nachfragen, …“. Daraufhin habe ich mir ihr Instagram-Profil etwas genauer angeschaut und eine Personenvorstellung auf meiner MS-Domain vorgeschlagen. Grund dafür waren in erster Linie ihre Beiträge, die ich sehr informativ und gelungen finde.

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MS-Diagnose von Penelope Faselt

An einem Sonntag im August 2023 wachte Penelope Faselt, auch Nele genannt, mit Kribbeln im Arm und Koordinationsstörungen im Bein auf, beides auf der rechten Seite. Der Bereitschaftsarzt vermutete einen atypischen Migräneanfall, und da die Symptome wieder besser wurden, ging sie nach Hause. Nach drei Tagen verschlimmerte sich jedoch alles: Das Kribbeln kehrte zurück, und die Bewegungsstörungen nahmen von Tag zu Tag zu. Ihre Hausärztin injizierte ihr Vitamin B und meinte, es würde besser werden. Da dies jedoch nicht eintrat, ging Nele am Donnerstag in die Notaufnahme.

 
Nach einiger Diskussion wurde sie stationär aufgenommen, und Tests wurden am nächsten Tag veranlasst. Sie unterzog sich einem Ganzkörper-MRT, EMG und einer Lumbalpunktion. Die Lumbalpunktion war für sie die schlimmste Erfahrung in der gesamten Zeit. Es gab einige Komplikationen, und sie hatte dadurch starke Schmerzen. Obwohl sie noch nicht wusste, was los war, erhielt sie am nächsten Tag bereits Kortison (es war Samstag, und kein Arzt hatte Zeit, mit ihr zu reden).

Am Montag, also insgesamt acht Tage nach den ersten Symptomen, erhielt sie vom Oberarzt der Station die MS-Diagnose, die sehr nüchtern mitgeteilt wurde. Nele schätzte sich trotzdem sehr glücklich, dass es so schnell ging. Ihre Symptome hatten sich jedoch verschlimmert: Sie konnte mit ihrer rechten Hand kein Besteck mehr halten, ihre rechten Zehen gar nicht mehr bewegen und ohne Hilfsmittel keinen Schritt mehr gehen. Daher blieb sie noch, bis sie volle fünf Tage Kortison erhalten hatte, und wurde dann entlassen. Vierzehn Tage später erhielt sie erneut für fünf Tage Kortison.

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Die Zeit nach der MS-Diagnose von Nele

Die Zeit nach der Diagnose und das Verarbeiten dieser war für Penelope Faselt ein Auf und Ab. Direkt nach der Diagnose wollte sie erstmal nichts davon wissen und vermied es, Dr. Google nach allem, was schiefgehen könnte, zu befragen. Grundsätzlich nahm sie die Diagnose an, da ihr nichts anderes übrig blieb. Sie erhielt großartige und hilfreiche Unterstützung von ihren Eltern und ihrer Familie generell, was ihr half, den Kopf über Wasser zu halten.

Als sie jedoch feststellte, dass ihr Körper viel mehr Zeit brauchte als von den Ärzten vorhergesagt, ging es ihr wieder schlechter. Zwei Monate nach der Diagnose konnte sie immer noch keine langen Strecken laufen und saß bei Ausflügen im Rollstuhl. Ihr Gleichgewicht ließ sie im Stich und weitere Probleme traten auf. Zu akzeptieren, dass dies nun ihr dauerhafter Zustand sein könnte, fiel ihr wahnsinnig schwer und sie konnte nicht mehr immer stark sein.

Rückblickend betrachtet, ging es ihr ein bis drei Monate nach der Diagnose schlechter als direkt danach. Mit der Zeit kamen jedoch die Akzeptanz und die Dankbarkeit – und vor allem kehrten auch viele ihrer Körperfunktionen zurück. So konnte sie sich mit allem arrangieren und akzeptierte, dass es nun mal so ist, wie es ist (natürlich nicht immer, aber immerhin einen Großteil der Zeit). Nach ihrer Diagnose begann Nele sofort mit Physiotherapie und dann auch mit Ergotherapie, beides jeweils ein- bis zweimal die Woche. Ab Oktober hatte sie dann auch ein- bis zweimal in zwei Wochen Psychotherapie zur Begleitung.

Im November und Dezember, also drei Monate nach der Diagnose, war sie für fünf Wochen auf stationärer Reha. Medikamentös wurde sie ab Oktober auf Ocrevus® eingestellt: Aufgrund der Schwere ihres Schubs wurde bei ihr von Anfang an das Motto „Hit hard and early“ verfolgt, was für sie bisher gut funktioniert. Sie kommt laut eigener Aussage mit Ocrevus® gut klar. Zusätzlich dazu hat sie seit September ihre Ernährung größtenteils auf eine antientzündliche Ernährung umgestellt.

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Kraft der Psyche

Penelope Faselt war laut eigener Aussage schon immer ein sehr positiv eingestellter Mensch. Sie versuchte, das Leben optimistisch zu betrachten und in kleinen Dingen Freude zu finden. Das ging ihr in der Zeit nach der Diagnose verloren. Nachdem sie in ein metaphorisches Loch gefallen war, wusste sie, dass sie einen Weg finden musste, wieder zu sich selbst zu finden, glücklich und akzeptierend zu sein. Besonders in der Reha fiel ihr das unfassbar schwer: Der komplette Fokus lag auf der Krankheit, sie war alleine und weg von zu Hause. Doch gerade dort hatte sie die Zeit, die sie brauchte, und dort passierte der Umschwung.

 
Sie begann damit, sich jeden Abend ihre drei Tageshighlights zu nennen und drei Dinge, für die sie am Tag dankbar war. Dieser Fokus auf ein paar positive Kleinigkeiten half ihr enorm. Sie fand Wege, Dinge so anzunehmen, wie sie sind, da sie wusste, dass sie momentan aktiv nichts ändern konnte. Akzeptanz und Nachsicht mit sich selbst wurden für sie wichtig. Es ist völlig okay, sich nicht gut zu fühlen, alles doof zu finden und nicht glücklich zu sein. Dafür sollte man sich nicht bestrafen. Stattdessen half es ihr, kleine Dinge im Alltag zu setzen, die ihr guttaten, damit sie immer etwas hatte, das ihr ein Lächeln ins Gesicht zauberte.

Mit Achtsamkeit und Dankbarkeit schaffte sie es, einen positiveren Blick auf vieles zu bekommen. Sie war dankbar für die kleinen Dinge: dass sie ein warmes Bett hatte, dass sie es geschafft hatte, aufzustehen, und für ihren Körper, der immer sein Bestes gab, um sie zu tragen. Penelope glaubte daran, dass der Wille, sich etwas Gutes zu tun, und der Wille, positiv zu denken, schon die halbe Miete sind. Der Rest ist ein langer Weg und viel Übung: Auch sie hatte den Willen, aber die Umsetzung funktionierte bei weitem nicht immer. Doch sie war zuversichtlich, dass es Stück für Stück besser werden würde.

Allgemeine Infos über Penelope

Penelope Faselt lächelnd in der Wüste

Penelope, auch Nele genannt, ist 19 Jahre alt (Stand 2024) und studiert seit Oktober 2024 Lehramt für Gymnasien – Mathe und Ethik. Obwohl es eine ungewöhnliche Kombination ist, spiegelt sie ihre Vielfältigkeit und ihr Interesse für verschiedene Bereiche wider.

Sie ist ein harmoniesüchtiger, positiver Familienmensch mit einem großen Herz für Tiere und Kinder. Laut eigener Aussage hat Nele eine große emotionale Verbundenheit zu Elefanten und liebt die Sonne und Sonnenblumen. In ihrer Freizeit spielt sie Gitarre, Tischtennis und liest sehr gerne jegliche Art von Büchern. Sie liebt es, draußen in der Natur zu sein, da fühlt sie sich frei und losgelöst, besonders beim Wandern.

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Folgendes möchte Nele anderen Menschen mit oder ohne MS sagen

MS zu haben, ist beängstigend, erschreckend, anstrengend und nicht der „Norm“ entsprechend, vor allem nicht, wenn es einen jungen, supergesunden Menschen trifft. ABER MS zu haben, bedeutet kein Weltuntergang und schon gar nicht das endgültige Ende aller Dinge, die man gerne gemacht hat. Wichtig ist: „MS ist die Krankheit der tausend Gesichter“ – Vergleichen bringt nichts, da jeder Verlauf anders ist. Aber ein Austausch hilft! Denn es werden immer Momente der Hilflosigkeit kommen – wie schön, wenn man füreinander da sein kann. Wenn ihr gerade frisch diagnostiziert seid – ihr werdet einen Weg finden, damit zurechtzukommen!

 
Und an alle Menschen ohne MS – MS kann auch unsichtbar sein und genauso sehr einschränken. Bitte urteilt nicht, wenn ihr den Menschen und seine Geschichte dahinter nicht kennt. Lasst uns Liebe, Verständnis und Gemeinsamkeit verbreiten, keinen Hass und keine Verurteilungen!

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Frau im grünen Top zeigt einer Gruppe von Menschen etwas auf ihrem Laptop

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