Eine Person hält eine Packung Nahrungsergänzungsmittel in der Hand. Es könnte sich um Vitamin D handeln und in Verbindung mit dem Coimbraprotokoll zur Behandlung von möglicherweise an Multipler Sklerose (MS) leidenden Personen verwendet werden.

Coimbraprotokoll

Es ist mittlerweile gut belegt, dass ein Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Spiegel und dem Risiko für Multiple Sklerose besteht. Das Coimbraprotokoll stellt eine Therapiemethode dar, bei der hochdosiertes Vitamin D zur Behandlung von Multipler Sklerose eingesetzt wird. Bisher konnten Studien allerdings keinen eindeutigen Nachweis erbringen, dass Vitamin D in höheren Dosierungen, einen Einfluss auf den Verlauf der Multiplen Sklerose hat. (Quelle: www.amsel.de)

Ich möchte an dieser Stelle übrigens ausdrücklich erwähnen, dass ich selbst keine Erfahrungen mit dem Coimbraprotokoll gemacht habe und mich nur auf die Aussagen anderer Menschen mit MS beziehe. Wie bereits erwähnt, handelt es sich hierbei um eine Therapieform, für die es keine wissenschaftliche Evidenz gibt. Ich selbst hatte mich damals für MS-Medikamente entschieden und zunächst Tecfidera®, später dann Tysabri® erhalten.

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Der CP-Arzt beim Coimbraprotokoll

Beim Coimbraprotokoll wird hochdosiertes Vitamin D verschrieben. Für jede Person wird anhand von Blutuntersuchungen die perfekte Dosis ermittelt. Samira von www.chronisch-fabelhaft.de musste beispielsweise 120.000 Einheiten täglich einnehmen. Sie war damals übrigens meine erste Anlaufstelle in puncto MS. Noch im Krankenhaus wurde ich auf ihre Internetseite aufmerksam und hatte mich ein wenig über die Krankheit erkundigt.

 
Um mit dem Coimbraprotokoll beginnen zu können, benötigt man einen CP-Arzt, der ordnungsgemäß ausgebildet und zertifiziert wurde. Eine Liste solcher Ärzte findest du auf www.coimbraprotokoll.de. Diese stehen dir dann beratend zur Seite. Anhand von regelmäßigen Blutkontrollen, Urintests und Knochendichtemessungen werden sowohl der Behandlungsverlauf überwacht als auch mögliche Nebenwirkungen des Coimbraprotokolls vom CP-Arzt im Auge behalten.

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Basistherapie oder doch das Coimbraprotokoll?

Meiner Meinung nach muss man im Umgang mit der MS, wie übrigens auch in anderen Bereichen des Lebens, Entscheidungen treffen und dann dazu stehen. Kein Mensch kann in die Glaskugel schauen und dir Garantien aussprechen. Ich hatte mich beispielsweise für eine Basistherapie entschieden. Aber ich akzeptiere und respektiere es, wenn es Betroffene gibt, die sich anders entscheiden. Davon mal abgesehen gibt es ja auch noch genug Menschen mit MS, die überhaupt keine Medikamente nehmen und auch kein hochdosiertes Vitamin D verwenden.

Wie bereits erwähnt, ich akzeptiere und respektiere jede Entscheidung. Ich möchte aber definitiv nicht belehrt werden. Ebenso belehre ich auch andere Menschen nicht. Mit meiner Internetseite möchte ich übrigens auch nicht belehren, sondern einfach nur informieren und Betroffene zu Wort kommen lassen. Bis auf wenige Ausnahmen habe ich aber generell das Gefühl, dass Menschen mit MS sehr respekt- und verständnisvoll miteinander umgehen.

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Kosten und Risiken bei dem Coimbraprotokoll

Die Kosten für das Coimbraprotokoll können individuell unterschiedlich sein und hängen von Faktoren wie dem Land, dem behandelnden Arzt und den individuellen Umständen ab. Aufgrund der Tatsache, dass das Coimbraprotokoll als alternative Therapiemethode gilt und nicht von allen medizinischen Fachleuten unterstützt wird, werden die Kosten in der Regel nicht von Krankenkassen übernommen. Die Kosten setzen sich übrigens aus den Arztkonsultationen, den notwendigen Laboruntersuchungen (wie Bluttests) und den Ausgaben für hochdosierte Vitamin-D-Präparate zusammen. Informationen zu den Kosten habe ich unter anderem auf den Seiten www.chronisch-fabelhaft.de und www.coimbraprotokoll.de entdeckt, die ich zuvor bereits verlinkt hatte.

Beim Coimbraprotokoll können folgende Nebenwirkungen auftreten, die mit der hochdosierten Einnahme von Vitamin D in Verbindung stehen:

  1. Erhöhte Kalziumspiegel: Eine übermäßige Einnahme von Vitamin D kann zu einem erhöhten Kalziumspiegel im Blut führen, was zu Symptomen wie Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung und Nierenproblemen führen kann.
  2. Nierenprobleme: Eine langfristige und hochdosierte Einnahme von Vitamin D im Rahmen des Coimbraprotokolls kann potenziell die Nieren belasten und negative Auswirkungen auf die Nierenfunktion haben. Durch die erhöhte Aufnahme von Vitamin D und Kalzium besteht das Risiko einer übermäßigen Kalziumausscheidung über die Nieren, was zu einer erhöhten Neigung zur Bildung von Nierensteinen führen kann. Diese Steine können den Harnfluss behindern und Schmerzen verursachen. Daher ist es wichtig, die Einnahme sorgfältig zu überwachen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.
  3. Hyperkalzurie: Dies bezeichnet eine erhöhte Ausscheidung von Kalzium im Urin, was zu einer erhöhten Gefahr der Bildung von Nierensteinen führen kann.
  4. Magen-Darm-Probleme: Bei einigen Personen kann es aufgrund der hohen Dosis von Vitamin D im Rahmen des Coimbraprotokolls zu Magen-Darm-Beschwerden kommen. Dies kann sich in Form von Übelkeit, Bauchschmerzen oder Durchfall äußern. Diese Symptome können auf eine Überempfindlichkeit des Magen-Darm-Trakts zurückzuführen sein. In solchen Fällen ist es wichtig den CP-Arzt zu konsultieren.

Um diese potenziellen Risiken zu minimieren, ist es wichtig, die Einnahme von hochdosiertem Vitamin D unter ärztlicher Aufsicht durchzuführen.

Worauf man während der Therapie unbedingt achten sollte

Aktive Gruppenübungen mit Widerstandsbändern

Beim Coimbraprotokoll gibt es einige Punkte, auf die man achten sollte, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen:

  1. Ernährung: Es ist von entscheidender Bedeutung, eine kalziumarme Ernährung während des Coimbra-Protokolls einzuhalten, um potenzielle gefährliche Nebenwirkungen hoher Vitamin-D-Dosen, wie Hyperkalzämie (eine zu hohe Calciumkonzentration im Blut), zu vermeiden. Dies bedeutet, dass während des gesamten Verfahrens keine Milchprodukte konsumiert werden dürfen. Es ist ebenso wichtig, während der Therapie ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, mindestens 2,5 Liter pro Tag, um eine erhöhte Kalziumkonzentration im Urin zu vermeiden. Wasser, Tee, Säfte und andere Flüssigkeiten sind erlaubt. Weitere Informationen zur empfohlenen Ernährung beim Coimbraprotokoll kannst du u.a. auch den Seiten www.pieceofcake.coach und www.msther.de entnehmen.
  2. Sport und Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität und Bewegung sind generell förderlich für die Gesundheit. Es kann sinnvoll sein, eine angemessene körperliche Aktivität in den Alltag zu integrieren. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass bestimmte Sportarten oder Aktivitäten individuell unterschiedlich vertragen werden können. Es ist ratsam, den CP-Arzt zu konsultieren, um zu besprechen, welche Art und Intensität von körperlicher Aktivität geeignet ist.
  3. Medikamenteneinnahme: Es ist wichtig, alle Medikamente, einschließlich Vitamin D-Präparate, gemäß den Anweisungen des behandelnden Arztes einzunehmen. Gegebenenfalls können Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten.
  4. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen: Um den Behandlungsverlauf zu überwachen und mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen, sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen, einschließlich Bluttests und anderen relevanten Untersuchungen, erforderlich. Diese werden in der Regel vom CP-Arzt durchgeführt.
  5. Kommunikation mit dem behandelnden Arzt: Eine offene und regelmäßige Kommunikation mit dem CP-Arzt ist von großer Bedeutung. Fragen, Bedenken oder mögliche Nebenwirkungen sollten mit dem Arzt besprochen werden, um eine angemessene Betreuung und Anpassung der Therapie sicherzustellen.

 
Jeder Patient ist einzigartig, daher ist es wichtig, individuelle Bedürfnisse, Einschränkungen und Empfehlungen zu berücksichtigen. Die genauen Empfehlungen und Maßnahmen können je nach Situation variieren, daher ist es ratsam, den CP-Arzt um spezifische Ratschläge zu bitten.

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Deine Erfahrungen mit uns teilen

Du hast auch eine MS Diagnose erhalten und möchtest deine Erfahrungen mit dem Coimbraprotokoll teilen? Was sind die Gründe, warum du dich für hochdosiertes Vitamin D entschieden hast? Seit wann bist du dabei? Wie sieht dein Alltag mit dem Coimbraprotokoll aus? Kannst du uns etwas über die Kosten sagen? Wie hat sich deine MS-Erkrankung im Laufe der Behandlung verändert? Hattest Du Schübe und Rückschläge zu verkraften?

Erfahrungsberichte von Betroffenen lesen

Hier findest Du Erfahrungsberichte von Menschen mit MS, die über das Coimbraprotokoll berichten.

  • Ich hatte mich damals sofort gegen eine Basistherapie entschieden. Ich las Bücher über MS-Erkrankte, die es schafften, mit Ernährung und Sport Schübe zu verhindern. Irgendwann suchte ich im Netz nach mehr Alternativen und stieß auf das CP. Ich packte also meinen Mut zusammen und machte einen Termin aus. Es ging beim Gespräch um Ernährung und um die vielen NEMs, die man täglich nehmen muss. Bevor man damit beginnt, werden Blutwerte genommen, die man selbst bezahlt, weil sich viele Hausärzte weigern. Außerdem muss man vor Beginn wegen Osteoporose eine Durchleuchtung machen lassen, die einmal pro Jahr gemacht wird. Wenn man damit beginnt, mindestens 40.000 Einheiten Vitamin D täglich zu sich zu nehmen, darf man keine Milchprodukte mehr zu sich nehmen (auch kein Eis oder Spinat). Man muss bereit sein, 5 Mal die Woche Sport zu machen, zum Beispiel 10 Minuten auf dem Trampolin springen, um Osteoporose zu vermeiden. Alle 3 Monate muss man zur Blutentnahme. Es wäre gut, vor Beginn beim Hausarzt die Nieren per Ultraschall kontrollieren zu lassen. Nach nur wenigen Monaten CP hatte ich schon ein sehr schönes MRT-Bild, keine neuen Herde, schrumpfende Herde. Ich hatte schon vor der Aufnahme des MRT Coimbra abgebrochen und selbst auf eigene Faust weitergemacht, bei einer täglichen Dosis von 10.000 Einheiten. Bei mir wurden Nierenzysten festgestellt, die aber – und das ist wichtig – NICHT von der Hochdosis kommen. Aber da sie jetzt vorhanden sind, möchte ich kein Risiko eingehen und meinen Nieren noch mehr Arbeit zumuten. Ich fing also frisch diagnostiziert mit einer milden MS das CP an, und es hat geholfen. Wie das bei fortgeschrittener MS ist, weiß ich nicht. Es muss alles aus eigener Tasche bezahlt werden, und die meisten Neurologen und Hausärzte raten davon ab. Im Großen und Ganzen war es eine interessante Erfahrung, die tatsächlich Wirkung haben kann. Wer es sich leisten kann und mag, kann bei Einhaltung der strengen Regeln (Ernährung und Sport) doch einiges erreichen und hinauszögern, wie auch mit einer BT, nur viel milder, da Nebenwirkungen kaum vorhanden sind. (Anne)
  • Ich bin 18 Monate dabei und begeistert. Symptome sind mehrheitlich und tageweise weg, übertreiben darf ich dennoch nicht. Aber meine Schmerzgrenze liegt ganz woanders. Früher war ich nach dem Kochen zerstört, heute esse ich mit der Familie, räume die Küche auf und jogge 30 Minuten. Danach bin ich zerstört und lege mich aufs Sofa. MS seit Juli 2020. Symptome absteigend: Fatigue (!!!!!!), depressive Verstimmung, Schwindel, Muskelschmerzen, Taubheitsgefühl, Ohrensausen, Dunkelheitssensibilität, Hemiparese, Schwäche in den Muskeln, Ameisenrennen, Angstzustände (in der Nacht, viele Menschen). Tipp: Comeback von Stefan Hainzl lesen. Nieren- und Knochendichte wird vorab geprüft. Die Werte von Calcium und Parathormon alle drei Monate. Ich bin in der Schweiz und zahle nur die NEMS. Viele zahlen auch die Arztkosten und das Labor. Bei mir zahlt das bisher die Krankenkasse. Meine Protokollärztin ist Nephrologin und hat bei 85% ihrer Patienten durchschlagenden Erfolg. Sie meint, MS schlage bei ihr deutlich am besten mit dem CP an. Es gibt auch Patienten mit anderen Autoimmunerkrankungen. (Karin)

Weitere Erfahrungsberichte zum Coimbraprotokoll habe ich auch noch auch der Seite www.esslinger-zeitung.de gefunden. Darüber hinaus kannst du auch noch die Erfahrungen von Samira auf ihrer Internetseite (www.chronisch-fabelhaft.de) lesen und dich auf der Seite www.coimbraprotokoll.de umschauen.