Gerstenkörner und MS
Gerstenkörner mögen auf den ersten Blick wenig mit Multipler Sklerose zu tun haben. Im Kontext eines geschwächten Immunsystems, insbesondere bedingt durch MS-Medikamente und Kortison, können sie allerdings unerwünschte Begleiter werden. Dies gilt auch für mich persönlich, da ich seit meiner Tysabri®-Behandlung bereits viermal von einem Gerstenkorn betroffen war. Aufgrund meiner Eskalationstherapie bin ich wohl anfälliger für die Bakterien geworden.
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Was genau ist ein Gerstenkorn?
Ein Gerstenkorn verursacht die typischen Anzeichen einer Entzündung im betroffenen Augenlid, bedingt durch einen Bakterienbefall. Dies äußert sich in intensiver Rötung, Schmerzen, Empfindlichkeit bei Berührung und Schwellung des Lids. Die Erkrankung führt zudem zu einer verstärkten Tränenproduktion. In manchen Fällen tritt das Gerstenkorn gleichzeitig mit einer Bindehautentzündung auf, wodurch die Sehfähigkeit zwar normalerweise nicht beeinträchtigt wird, jedoch bei starker Schwellung das Gesichtsfeld unter Umständen eingeschränkt sein kann. Obwohl die Erkrankung in der Regel als harmlos gilt, ist sie äußerst unangenehm.
Die Behandlung eines Gerstenkorns ist erforderlich, wenn die betroffene Person durch die Symptome erheblich beeinträchtigt ist. Die Symptome werden in der Regel stark wahrgenommen, bis sich das Gerstenkorn nach einigen Tagen problemlos zurückbildet und keinerlei Spuren am Lid oder Auge hinterlässt. Die Beschwerden beschränken sich auf das infizierte Auge. Bei besonders schweren Fällen können jedoch allgemeines Unwohlsein, Fieber und eine Schwellung der Lymphknoten im Halsbereich auftreten. In solchen Situationen ist es ratsam, ärztliche Hilfe zu beanspruchen.
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Die zwei Arten eines Gerstenkorns
In der Medizin wird zwischen zwei Arten von Gerstenkörnern unterschieden, die von der Lokalisation der Entzündung abhängen. Das „äußere Gerstenkorn“ zeigt eine Entzündung von Talg- oder Schweißdrüsen am Rand des Augenlids. Im Vergleich dazu befindet sich das unangenehmere „innere Gerstenkorn“ im Bereich der Innenseite des Augenlids, was die Behandlung dieses Typs etwas komplizierter macht. Obwohl Gerstenkörner in der Bevölkerung relativ häufig vorkommen und im Allgemeinen unangenehm und schmerzhaft sind, sind sie in der Regel harmlos.
Die Entstehung und Entwicklung erfolgen durch Bakterien, die die Schleimhäute durch Augenkontakt besiedeln können. Da Bakterien allgegenwärtig sind, kann niemand vor einem solchen Entzündungsprozess sicher sein und grundsätzlich ist jeder anfällig für diese Bakterieninfektion. Warum tritt die Erkrankung dann nicht bei jedem auf? Jede Krankheit hat Risikogruppen, das sind Menschen, die aufgrund bestimmter körperlicher Dispositionen besonders anfällig für Krankheiten sind. Bakterielle Entzündungen wie das Gerstenkorn treten vor allem bei Personen mit einem geschwächten Immunsystem auf.
Auch Diabetes Mellitus, allgemein als „Zuckerkrankheit“ bekannt, spielt eine Rolle bei der Neigung zu entzündlichen Prozessen. Übrigens gehören auch junge Menschen mit Akne zur Risikogruppe. In den meisten Fällen kann der Körper ein Gerstenkorn selbst behandeln. Nach seiner Entstehung ist bei sachkundiger Behandlung eine Rückbildung innerhalb weniger Tage zu erwarten. Der gebildete Eiter wird vom Körper „eingekapselt“ und nach und nach abgebaut. Bei größeren Gerstenkörnern öffnen sie sich im Laufe der Zeit und der Eiter fließt ab.
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Vorsorge treffen anstatt Gerstenkorn behandeln
Das Beste ist, ein Gerstenkorn gar nicht erst entstehen zu lassen. Dies ist bereits mit wenig Aufwand möglich. Im Allgemeinen sollte der Kontakt mit den Augen und den Schleimhäuten vermieden werden. Selbst saubere Hände sind nicht völlig keimfrei. Zugluft und Tabakrauch können dem Auge schaden. Personen, die Kontaktlinsen tragen, sollten ihre Hände vor jedem Einsetzen und Entfernen sorgfältig waschen und die vom Hersteller empfohlenen Reinigungslösungen verwenden.
Wenn bereits ein Gerstenkorn vorhanden ist, sollte auf das Tragen von Kontaktlinsen verzichtet und stattdessen eine Brille getragen werden. Dies verhindert zusätzliche Reizungen des Auges und die Übertragung von Bakterien auf die Kontaktlinsen. Diese Vorgehensweise gilt generell für entzündliche Augenerkrankungen und bietet zudem den Vorteil, dass das Auge durch die Brille vor Wind und Staub geschützt ist, was die Behandlung des Gerstenkorns unterstützt. Der Hauptgrund für die Entstehung eines Gerstenkorns liegt jedoch in einem geschwächten Immunsystem.
Es gibt viele vorbeugende Maßnahmen, um das Immunsystem zu stärken. Persönliche Hygiene ist dabei entscheidend. Obwohl öffentliche Orte wie Toiletten, Busse und Behörden trotz Reinigungsbemühungen nicht keimfrei sind, kann regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit Seife das Risiko von Kontaktinfektionen verringern. Dennoch sollte der Kontakt der Hände mit den Schleimhäuten vermieden werden. Die Verwendung von Desinfektionsmitteln sollte nur bei einem geplatzten Gerstenkorns erfolgen, da sie langfristig die Hautflora schädigen können.
Eine vielfältige und gesunde Ernährung ist ein weiterer Eckpfeiler für ein starkes Immunsystem, um die Bildung eines Gerstenkorns zu verhindern. Es ist heutzutage einfach, einen ausgewogenen Speiseplan zu erstellen, wobei auf die Aufnahme entzündungshemmender Lebensmittel wie Gemüse und Obst geachtet werden sollte. Entzündungsfördernde Lebensmittel wie Fleisch, Weizenprodukte und Süßigkeiten sollten vermieden werden.
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Hausmittel beim Gerstenkorn
Eine ärztliche Behandlung ist nicht immer notwendig, wenn man an einem Gerstenkorn leidet. In der heimischen Hausapotheke lassen sich verschiedene Mittel finden, die die Beschwerden lindern und den Heilungsprozess beschleunigen können. Das Auflegen von Kompressen mit schwarzem Tee auf das betroffene Auge kann helfen, die Entzündung zu reduzieren und die Schwellung zu lindern. Ebenso erweist sich trockene Wärme, beispielsweise von einer *Rotlichtlampe, als effektiv gegen den entzündlichen Prozess. Breiumschläge, die leicht selbst hergestellt werden können, haben sich als wirksam in der Therapie von Gerstenkörnern erwiesen.
Die Basis für feuchtwarme Umschläge sind Leinsamen. Um ein Gerstenkorn damit zu behandeln, werden Leinsamen und Wasser im Verhältnis 1 zu 2 gemischt und gekocht. Nach dem Aufquellen wird die Masse in ein sauberes *Leinensäckchen gefüllt und noch warm auf das betroffene Auge gelegt. Dieser Vorgang kann bis zu viermal täglich wiederholt werden, um das Auge dabei zu unterstützen, den Eiter einzukapseln und auszuscheiden.
Die Meinungen der Mediziner zu dieser Art der Behandlung sind unterschiedlich: Einige raten davon ab, da so wenig wie möglich am erkrankten Auge geschehen sollte, um den Heilungsprozess zu fördern. Andere sehen in dieser Maßnahme unter Einhaltung bestimmter Vorsichtsmaßnahmen durchaus eine hilfreiche Unterstützung. In jedem Fall ist bei der Behandlung eines Gerstenkorns – wie bei allen Entzündungen oder offenen Wunden – größte Hygiene erforderlich.
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Gerstenkörner mit Hilfe der Medizin behandeln
Sollte sich ein Gerstenkorn nicht von selbst zurückbilden, ist ein Arztbesuch erforderlich. Die Untersuchung zielt zunächst darauf ab, andere mögliche Erkrankungen auszuschließen. Es gibt zwei Arten von Gerstenkörnern. Das „äußere Gerstenkorn“ lässt sich vom Augenarzt leicht diagnostizieren. Beim „inneren Gerstenkorn“ hingegen ist die Existenz nicht immer sofort ersichtlich. Durch vorsichtiges Umklappen des betroffenen Augenlids kann ein Blick auf die Innenseite geworfen werden. Dieser Schritt ist weniger unangenehm, als es klingen mag. Auch die Untersuchung des Auges mit einer Spaltlampe ist bei einem Gerstenkorn üblich.
Es ist wichtig, ein Gerstenkorn sorgfältig zu diagnostizieren und es nicht mit einer Entzündung der Tränendrüse oder einem Hagelkorn zu verwechseln. Im Unterschied zu einem Gerstenkorn entsteht ein Hagelkorn nicht aufgrund einer Bakterieninfektion, sondern durch die Verstopfung einer Meibom-Drüse, in der sich das Sekret ansammelt. Dieser Prozess dauert im Vergleich zur Bildung eines Gerstenkorns länger.
Das wiederholte Auftreten von Gerstenkörnern könnte auf eine zugrunde liegende Krankheit (z.B. Diabetes) hindeuten. Daher ist es entscheidend, dass der Patient beim Arztbesuch angibt, ob es sich um ein erstmaliges Gerstenkorn handelt oder ob ähnliche Probleme wiederholt aufgetreten sind. Oft bedarf die Behandlung eines Gerstenkorns keiner speziellen Maßnahmen, da der Heilungsprozess, besonders bei Augenverletzungen, in der Regel schnell erfolgt.
Eine weitere Therapieoption bei einem Gerstenkorn ist die Anwendung eines örtlichen Antibiotikums, entweder in Form von Augentropfen oder -salben. Diese Medikamente sind verschreibungspflichtig und müssen daher vom Arzt verordnet werden. Das Antibiotikum soll die Entzündung eindämmen, um eine Ausbreitung im Körper zu verhindern. Bei der Behandlung eines inneren Gerstenkorns ist Vorsicht geboten, da dies zu einer Bindehautentzündung führen kann, die mit entsprechenden Tropfen behandelt werden muss. Das Öffnen eines Gerstenkorns sollte ausschließlich von Fachpersonal durchgeführt werden, um das Risiko einer Zweitinfektion zu minimieren. Wichtige Information: Bitte niemals auf die Idee kommen, ein Gerstenkorn eigenständig zu öffnen.
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