Jacqueline Kuhnke
Heute möchte ich euch Jacqueline Kuhnke vorstellen, eine junge Frau im Alter von 26 Jahren, die mit der Diagnose Multiple Sklerose (MS) lebt. Jacqueline hatte am 24. September 2024 ihre persönlichen Erfahrungen hinsichtlich ihrer MS-Diagnose per Online-Formular übermittelt. Aufgrund ihrer ausführlichen Schilderungen habe ich ihr eine Personenvorstellung auf meiner MS-Domain angeboten und freue mich, euch Jackie nun vorstellen zu dürfen.
MS-Themen aus dem Inhalt:
MS-Diagnose von Jacqueline Kuhnke
Laut eigener Aussage fing schon alles mit ungefähr 18 Jahren an. Jacqueline hatte immer wieder Kopfschmerzen. Aufgrund einer Kopfverletzung wurden diese noch verstärkt und MRT-Aufnahmen gemacht. Dabei kam als Zufallsbefund heraus, dass es vernarbte Läsionen gab, jedoch ohne eindeutige Symptome. Ihr wurde geraten, eine Lumbalpunktion durchführen zu lassen, die auf einen entzündlichen Prozess hindeutete, mit dem Verdacht auf MS oder andere Erkrankungen.
Über die Jahre hinweg hatte Jacqueline keine weiteren Symptome, abgesehen von den Kopfschmerzen. Im vergangenen November, bekam sie dann aber plötzlich Schmerzen in beiden Händen und ein Kribbeln. Es geschah ausgerechnet an ihrem Geburtstag. Trotz des Verdachts wollte laut eigener Aussage kein Arzt die beiden Buchstaben „MS“ in den Mund nehmen. Stattdessen wurden andere Erkrankungen in Betracht gezogen, wie Probleme mit Bändern oder Sehnen sowie das Karpaltunnelsyndrom. Anfang Dezember teilte Jackie ihrem Arzt dann mit, dass irgendwas nicht stimmte.
Daraufhin wurde schließlich ein MRT der Halswirbelsäule (HWS) und der Brustwirbelsäule (BWS) angeordnet. Eine Woche später lag der Befund vor: Es wurden Entzündungen in der HWS und BWS festgestellt. Zu diesem Zeitpunkt litt sie außerdem unter Missempfindungen im Bauchbereich. Die Schmerzen in ihren Händen waren jedoch so stark, dass sie nichts berühren konnte. Aufgrund dieser Ergebnisse wurde die MS bestätigt.
Schaue doch auch bei Instagram vorbei:
Der zweite Schub und Kortison folgten
Im April 2024 hatte Jacqueline Kuhnke ihren zweiten Schub. Kurz darauf traten bei ihr im Halbschlaf immer Verkrampfungen auf, die auch den Bauchbereich betrafen. Diese Verkrampfungen führten dazu, dass Jacqueline zeitweise schlecht atmen konnte. Im Juni zeigte ein MRT ihres Kopfes Auffälligkeiten, die den Radiologen dazu veranlassten, sie umgehend weiterzuverweisen. Es folgte laut eigener Aussage eine Kortison-Therapie, da zusätzlich ihr Bein auch noch schwächer war.
Leider wirkte das Kortison nur kurz gegen die Verkrampfungen, sodass Jacqueline erneut Kortison bekam. Dieses Mal hielt die Wirkung laut eigener Aussage etwas länger an, doch nach sieben Tagen kehrten die Verkrampfungen erneut zurück. Glücklicherweise diesmal nicht im Bauchbereich, sondern „nur“ in den Armen und Händen. Zusätzlich kamen noch Zuckungen in den Beinen und Probleme mit dem linken Auge hinzu.
Es folgte die dritte Runde Kortison, die erneut nur kurz wirkte. Zudem traten auch noch Schmerzen in beiden Augen auf. Zur Abklärung ihrer Symptome wurde Jacqueline diesmal ein Bett im Krankenhaus angeboten, da sie bereits ausreichend Kortison erhalten hatte. Kurz zuvor kamen laut eigener Aussage noch Doppelbilder hinzu, jedoch nur mit beiden Augen. Im Krankenhaus wurden schließlich Messungen durchgeführt und MRT-Aufnahmen gemacht.
Laut eigener Aussage waren ihre Entzündungen noch aktiv, jedoch bereits etwas kleiner geworden. Die Ärztin erklärte, dass die Wundflüssigkeiten möglicherweise ihre Symptome verursachen könnten. Außerdem wurde eine weitere Punktion durchgeführt, die positive Banden und einen erhöhten IgM-Wert ergab. Diesmal erhielt sie Kortison über einen Zeitraum von fünf Tagen. Jetzt, zwei Wochen später, fühlt sich Jacqueline weiterhin gut, hat keine Verkrampfungen mehr, und die Doppelbilder haben sich verbessert. Auch die Schwäche im Bein hat nachgelassen, allerdings kann der linke Arm nichts Schweres tragen, da er sonst zittert. Im Mai entschloss sie sich, Kesimpta® zu spritzen, und während ihres Krankenhausaufenthalts wurde sie zudem auf Pregabalin eingestellt.
MS-Themen aus dem Inhalt:
MS-Schmetterlinge von Xenia Hentschel
Leben nach der MS-Diagnose
Bereits im Alter von 18 Jahren wurde bei Jacqueline Kuhnke von den Ärzten der Verdacht auf eine Krankheit mit entzündlichem Prozess geäußert. Sie konnte mit diesem Verdacht allerdings nicht viel anfangen und ließ es auch nicht weiter untersuchen. Abgesehen von gelegentlichen Kopfschmerzen hatte Jackie laut eigener Aussage nämlich keine weiteren Veränderungen oder Symptome bemerkt und sah deshalb auch keinen Grund zur Sorge. Das änderte sich erst im November 2023, als Jacqueline laut eigener Aussage die sogenannten „1000 Gesichter“ der Autoimmunerkrankung kennenlernte.
Nach der Diagnose führte Jacqueline ihr Leben wie gewohnt weiter. Sie nahm laut eigener Aussage allerdings regelmäßige Kontrolltermine wahr, um im Fall der Fälle schneller reagieren zu können. Sie setzte ihre Ausbildung fort und kehrte auch schnell in die Schule zurück. Jacqueline absolvierte übrigens eine Vollzeitausbildung zur Erzieherin, die zwei Jahre dauerte. Sie erhielt dafür jegliche Unterstützung und es wurde sogar ein Nachteilsausgleich angefertigt. Diese Unterstützung war für Jackie laut eigener Aussage von großem Wert und sie schloss das erste Jahr ihrer Ausbildung erfolgreich ab.
Seit dem zweiten Ausbildungsjahr stößt Jacqueline jedoch auf Schwierigkeiten aufgrund ihrer wiederkehrenden Symptome. Erst nach einem Krankenhausaufenthalt kehrte etwas Ruhe ein. Jacqueline Kuhnke geht laut eigener Aussage das Schuljahr entspannt an, da Stress die Auswirkungen der Krankheit nur verstärken würden. Zur Not hat sie auch noch die Möglichkeit, das Jahr zu wiederholen, bekommt seitens der Lehrkräfte und Mitschüler aber bereits in diesem Jahr schon vollste Unterstützung. Zudem hatte Jackie im Frühjahr mit Physiotherapie begonnen, was ihr laut eigener Aussage sehr hilft.
Abschließende Worte und private Details von Jacqueline Kuhnke
Jacqueline ist 26 Jahre alt und absolvierte zur Zeit eine Weiterbildung zur Erzieherin. Zuvor hatte sie bereits als sozialpädagogische Assistentin im Kindergarten gearbeitet. Laut eigener Aussage liebt sie das Reisen und hat Kreuzfahrten für sich entdeckt. Jackie mag es, jeden Tag in einer neuen Stadt aufzuwachen und spontan zu entscheiden, was sie machen möchte. Das Reisen wirkt sich positiv auf ihre Gesundheit aus und gibt ihr die Kraft, die Krankheit phasenweise zu vergessen.
Wie hast du die Diagnose aufgefasst und wie war es für deine Liebsten?
Für mich ist es einfacher, damit umzugehen und das zu akzeptieren als zum Beispiel für meine Familie oder andere Personen, die wissen, was die Krankheit bedeuten kann. Ich habe schnell bemerkt, dass viele auch jemanden kennen, der an dieser Krankheit leidet. Am Anfang hatte ich große Schwierigkeiten damit, die Worte „Tut mir leid“ zu hören und damit umzugehen.
Hast du einen Tipp, den du deinem jüngeren Ich geben würdest, für den Zeitpunkt der Diagnose?
Ich habe schnell eine psychologische Beratung bekommen, um alles aufzuarbeiten, besonders zum vorherigen Punkt.
Welche Entwicklung wünschst du dir im MS-Bereich für die kommenden Jahre?
Ich wünsche mir, dass die „1000 Gesichter“ der Krankheit ernst genommen werden und Menschen mit MS mehr Glaubwürdigkeit erhalten. Außerdem sollten Hilfsmittel, die den Alltag erleichtern und Therapien weiterentwickelt werden. Die Forschung zu den Ursachen dieser Krankheit darf niemals enden.
MS-Themen aus dem Inhalt:
Was Jacqueline euch noch sagen möchte
Folgende Zeilen stammen von Jacqueline Kuhnke: Ob mit oder ohne MS – ich denke, es ist wichtig, sich immer wieder bewusst zu machen, dass jeder Mensch seine eigenen Herausforderungen hat. Egal, ob diese sichtbar oder unsichtbar sind, wir alle kämpfen auf unsere Weise.
Worte an Menschen mit MS
Lass dich von den Symptomen nicht definieren und finde deinen eigenen Weg, wie du damit umgehst. Nimm die Unterstützung an, die dir zusteht, sei es von Familie, Freunden oder Fachleuten. Wichtig ist, dass du gut für dich sorgst und auf deinen Körper hörst.
Worte an alle Menschen
Selbstfürsorge ist unerlässlich. Stress ist ein großer Verstärker vieler gesundheitlicher Probleme, außerdem finden Wege, um Ruhe zu bewahren und auf dich zu achten. Bleib offen für Unterstützung und schau nach den Dingen im Leben, die dir Freude bereiten. Es gibt immer Wege, ein erfülltes Leben zu führen, auch wenn es manchmal nicht so aussieht. Herausforderungen machen uns stärker und können uns neue Perspektiven geben.
Dein Feedback für Jacqueline Kuhnke
Du möchtest ein paar Worte an Jacqueline Kuhnke richten? Beleidigungen und unmoralische Angebote werden selbstverständlich nicht veröffentlicht. Was den Namen betrifft, so kannst du entweder deinen kompletten Namen, nur den Vornamen oder einen Spitznamen verwenden, je nachdem, wie du mit deinem Kommentar auf meiner MS-Domain erscheinen möchtest. Deine Mailadresse wird nur für eventuelle Rückfragen benötigt.