Mann und Frau rauchen Cannabis als Symbolbild für medizinisches Cannabis bei Menschen mit MS

Medizinisches Cannabis

Multiple Sklerose ist eine der wenigen Krankheiten, für die ein zugelassenes Arzneimittel mit Cannabinoiden verfügbar ist. Da dieses jedoch nicht für alle Betroffenen wirksam ist, bekommen Menschen mit MS oft auch Verschreibungen für medizinisches Cannabis in Form von Blüten und Blütenextrakten (Quelle = Springer Link). Medizinisches Cannabis kann zwar das Fortschreiten der Erkrankung nicht verhindern, aber viele Begleitsymptome wie beispielsweise Schmerzen, Spastik und Schlafstörungen mildern. Diese Themenseite soll informativ und keine Empfehlung meinerseits sein.

MS-Themen aus dem Inhalt:

Frau leidet unter starken Kopfschmerzen als Symptom der Multiplen Sklerose und sitzt bei einem Arzt im Sprechzimmer.

Mögliche MS-Symptome

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems, die vor allem junge Erwachsene betrifft. Bei MS greift das ...
Ein Arzt überprüft die Ergebnisse von Hirntests mit einer Computerschnittstelle in einem hochmodernen medizinischen Umfeld.

MS-Diagnose erhalten?

Du hast eine MS-Diagnose erhalten und fühlst dich überfordert? Lass mich dir zunächst sagen: Du bist nicht alleine. Es gab ...
Zwei Ärzte in weißen Kitteln analysieren MRT-Scans und besprechen mögliche MS-Schübe.

MS-Schub erkennen

In den knapp sechs Jahren seit meiner MS-Diagnose habe ich so einiges gesehen und gelesen. Eine Frage, die mir immer ...

Cannabis und Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische, entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die zu einer Vielzahl von Symptomen führen kann. Zu den häufigsten Beschwerden zählen Schmerzen, Spastik, Fatigue (starke Müdigkeit) und Schlafstörungen. In den letzten Jahren hat sich medizinisches Cannabis als eine ergänzende Behandlungsmöglichkeit für MS-Patienten etabliert, insbesondere zur Linderung der genannten Symptome.

  1. Schmerzlinderung: Viele MS-Patienten leiden unter neuropathischen Schmerzen, die durch Schädigungen der Nerven verursacht werden. Studien haben gezeigt, dass Cannabinoide, die aktiven Inhaltsstoffe von Cannabis, die Schmerzwahrnehmung verändern und die Schmerzintensität reduzieren können.
  2. Reduktion von Muskelspastik: Muskelspastik, eine häufige Begleiterscheinung der MS, kann zu schmerzhaften Muskelkrämpfen führen. Medizinisches Cannabis hat in klinischen Studien gezeigt, dass es Muskelspastik reduzieren und die Beweglichkeit verbessern kann (Quelle = www.aerzteblatt.de).
  3. Verbesserung der Schlafqualität: Schlafstörungen sind bei MS-Patienten weit verbreitet und können durch Schmerzen und Spastik verstärkt werden. Cannabis kann durch seine beruhigende Wirkung helfen, die Schlafqualität zu verbessern (Zusatzinfo = www.doccheck.com).
  4. Verminderung von Fatigue: Während die Wirkung von Cannabis auf Fatigue weniger gut erforscht ist, berichten einige Patienten von einer Verbesserung ihrer Müdigkeitssymptome, wie auch bei meinen Befragungen der MS-Community (siehe Erfahrungswerte von Betroffenen am Ende dieser Themenseite).

 
Um medizinisches Cannabis zu erhalten, müssen MS-Patienten zunächst ihren behandelnden Arzt konsultieren. Der Arzt prüft, ob die Symptome durch herkömmliche Medikamente ausreichend behandelt werden können oder ob eine ergänzende Therapie mit Cannabis sinnvoll ist. Wenn der Arzt eine Therapie mit medizinischem Cannabis für angebracht hält, stellt er ein Rezept aus. Ab dem 01.04.2024 dürfen Ärzte folgender Fachgruppen Cannabis zu medizinischen Zwecken auf einem regulären Rezept verschreiben. Ein Betäubungsmittelrezept wird dafür nicht mehr benötigt (Infos zur aktuellen Betäubungsmittelgesetzgebung).

In Deutschland können Blüten und Blütenextrakte von medizinischem Cannabis in Apotheken bezogen werden. Die Kostenübernahme durch die Krankenkassen ist möglich, allerdings müssen Patienten oft einen Antrag bei ihrer Krankenkasse stellen und die medizinische Notwendigkeit nachweisen.

Wichtig ist, dass der Einsatz von mediz. Cannabis immer individuell und unter ärztlicher Aufsicht erfolgt. Da nicht alle Patienten gleich auf Cannabis reagieren, ist eine sorgfältige Dosierung und regelmäßige Überprüfung der Therapie notwendig, um die besten Ergebnisse zu erzielen und mögliche NW zu minimieren.

Schaue doch auch bei Instagram vorbei:Instagram Banner

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen THC und CBD?

THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) sind zwei der bekanntesten Cannabinoide, die in Cannabis-Pflanzen vorkommen. Obwohl sie ähnliche chem. Strukturen haben, unterscheiden sie sich in ihren Wirkungen und potenziellen Anwendungen erheblich:

  1. Psychoaktive Wirkung:
    • THC: Ist für seine psychoaktiven Eigenschaften bekannt ist. Es bindet an Cannabinoid-Rezeptoren im Gehirn und Nervensystem und kann ein Gefühl der Euphorie, Veränderungen der Wahrnehmung und andere Effekte verursachen, die als „High“ oder „Rausch“ bekannt sind.
    • CBD: Hat keine psychoaktive Wirkung und beeinträchtigt das Bewusstsein nicht. Es beeinflusst andere Rezeptoren im Körper, insbesondere den Endocannabinoid-System, und kann verschiedene therapeutische Effekte haben, ohne eine Rauschwirkung zu erzeugen.
  2. Medizinische Anwendungen:
    • THC: Wird oft zur Behandlung von Schmerzen, Übelkeit, Muskelkrämpfen und zur Appetitstimulation eingesetzt. Es kann auch bei Erkrankungen wie Glaukom und posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) verwendet werden.
    • CBD: Wird für eine Vielzahl von medizinischen Zuständen erforscht, einschließlich Epilepsie, Angstzuständen, Entzündungen, psychischen Erkrankungen und neurodegenerativen Erkrankungen. Es zeigt auch Potenzial in der Schmerztherapie und zur Unterstützung bei der Raucherentwöhnung.
  3. Rechtliche Aspekte:
    • Die rechtliche Lage von THC und CBD variiert je nach Land und Region erheblich. In einigen Ländern ist THC als kontrollierte Substanz eingestuft und der Gebrauch streng reguliert. CBD hingegen ist oft leichter zugänglich und wird als Nahrungsergänzungsmittel oder Medikament in verschiedenen Formen angeboten.
  4. Nebenwirkungen:
    • THC: Kann Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Verwirrung, Gedächtnisprobleme und erhöhte Herzfrequenz verursachen. In hohen Dosen kann es Angstzustände und Paranoia auslösen.
    • CBD: Wird im Allgemeinen gut vertragen und hat selten Nebenwirkungen. In einigen Fällen können jedoch Müdigkeit, Durchfall und Veränderungen im Appetit auftreten.

Insgesamt sind THC und CBD verschiedene Verbindungen mit unterschiedlichen Auswirkungen auf den Körper und Geist. Ihr Potenzial für medizinische Anwendungen und ihre rechtliche Behandlung entwickeln sich weiter, während Forscher und Gesundheitsfachkräfte ihre spezifischen Eigenschaften und therapeutischen Vorteile weiter untersuchen. Detaillierte Infos über THC und CBD kannst du u.a. der Domain www.euda.europa.eu entnehmen.

MS-Themen aus dem Inhalt:

Frau mit Brille liest einen Befund aus nächster Nähe, symbolisiert das Verständnis von Abkürzungen rund um die MS

Abkürzungen rund um MS

Wer kennt es nicht, dass man Abkürzungen liest und sie nicht versteht? Besonders im medizinischen Bereich ist dies häufig der ...
Mehrere Menschen legen ihre Hände übereinander als Symbol für Zusammenhalt bei MS

Supporter werden

Du möchtest meine Arbeit finanziell unterstützen und Supporter meiner MS-Domain werden? Damit würdest du übrigens nicht nur meiner Wenigkeit und ...
Ein Symbolbild für die Diagnose und verschiedene Verlaufsformen der Multiplen Sklerose (MS). Das Bild zeigt einen Tablet-PC, ein Stethoskop, eine Tastatur und einen Diagnose-Zettel.

Verlaufsformen der MS

Gemäß Informationen auf wicker.de handelt es sich bei der Multiplen Sklerose um eine vielschichtige und variantenreiche Erkrankung des zentralen Nervensystems ...

Was gibt es so alles für Produkte mit THC und CBD für Betroffene?

Medizinisches Cannabis ist laut www.apotheke-adhoc.de zwar kein Betäubungsmittel mehr, muss aber weiterhin ärztlich verordnet werden. Haus- und Fachärzte sind befugt, getrocknete Cannabisblüten und -extrakte sowie Medikamente mit den Wirkstoffen Dronabinol und Nabilon zu verordnen. Vor allem das Arzneimittel Sativex® zeigt eine signifikante Wirksamkeit bei Patienten mit MS und kommt bei Symptomen wie spastischen Schmerzen, Blasenfunktions- und Schlafstörungen zum Einsatz. Falls du dich für das Nutzenbewertungsverfahren von Sativex® interessieren solltest, bitte hier klicken (Gem. Bundesausschuss).

 
*Cannabisprodukte ohne THC können in Deutschland (Stand: Juni 2024) legal käuflich erworben werden. Die Anzahl der Online-Shops für CBD-Produkte wächst kontinuierlich und beinhaltet unter anderem CBD-Öl, Kapseln, Cremes, Kaffee und Tee, Lippenbalsam, CBD-Liquid, Badekugeln und Fruchtgummi. Sogar *Cannabis-Gleitgel gibt es mittlerweile schon zu kaufen, um intime Schmerzen zu lindern und somit das Sexualleben zu verbessern.

Möglichkeiten zum Rauchen der Cannabis-Produkte

Anbau von medizinischem Cannabis

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Cannabis zu rauchen, jede mit ihren eigenen Vor- und Nachteilen. Hier sind einige der gängigsten Methoden:

  1. Joint:
    • Beschreibung: Das medizinische Cannabis wird in ein Zigarettenpapier gerollt, oft zusammen mit Tabak.
    • Vorteile: Einfach herzustellen, tragbar.
    • Nachteile: Tabakzusatz kann gesundheitsschädlich sein.
  2. Blunt:
    • Beschreibung: Das medizinische Cannabis wird in ein Zigarrenblatt oder in eine leere Zigarre gewickelt.
    • Vorteile: Größer als Joints, können mehr Cannabis enthalten.
    • Nachteile: Zigarrenblätter enthalten oft Nikotin, was süchtig machen kann.
  3. Pfeife:
    • Beschreibung: Eine kleine, tragbare Pfeife, in die das medizinische Cannabis direkt eingefüllt wird.
    • Vorteile: Einfach zu benutzen, keine Vorbereitung nötig.
    • Nachteile: Kann harscher Rauch erzeugen.
  4. Bong:
    • Beschreibung: Eine Wasserpfeife, die den Rauch durch Wasser filtert, bevor er inhaliert wird.
    • Vorteile: Kühlere und glattere Raucherfahrung, weniger schädliche Stoffe.
    • Nachteile: Nicht sehr tragbar, muss regelmäßig gereinigt werden.
  5. Verdampfer:
    • Beschreibung: Erhitzt das Cannabis auf eine Temperatur, bei der die Cannabinoide verdampfen, ohne es zu verbrennen.
    • Vorteile: Weniger schädliche Stoffe, da kein Verbrennungsprozess stattfindet, angenehmer für die Lunge.
    • Nachteile: Teurer als andere Methoden, erfordert ein Gerät.
  6. Bubbler:
    • Beschreibung: Eine Kombination aus Pfeife und Bong, bei der der Rauch durch Wasser gefiltert wird.
    • Vorteile: Tragbar wie eine Pfeife, glatterer Rauch durch Wasserfiltration.
    • Nachteile: Kleinere Wasserbehälter müssen häufiger nachgefüllt und gereinigt werden.
  7. Eimer (Gravity Bong):
    • Beschreibung: Ein DIY-Apparat, bei dem eine Flasche und ein Eimer verwendet werden, um Rauch zu erzeugen und zu inhalieren.
    • Vorteile:
    • Nachteile: Kann unpraktisch und kompliziert sein.
  8. Dabbing:
    • Beschreibung: Konsum von konzentriertem Cannabisextrakt (Dabs) auf einer heißen Oberfläche und Inhalation des Dampfes.
    • Vorteile: Sehr stark, keine Verbrennung des Pflanzenmaterials.
    • Nachteile: Erfordert spezielle Ausrüstung (Dabber, Rig), kann intensiv sein.
  9. Hookah:
    • Beschreibung: Eine Wasserpfeife, die normalerweise für Tabak verwendet wird, kann auch für Cannabis verwendet werden.
    • Vorteile: Kühlere und sanftere Raucherfahrung.
    • Nachteile: Groß und unpraktisch für den Einzelgebrauch, Vorbereitung kann aufwändig sein.

Jede dieser Methoden hat ihre eigenen spezifischen Vor- und Nachteile, und die Wahl hängt oft von persönlichen Vorlieben, dem gewünschten Effekt und den Umständen ab. Alternativ findest du unter www.zamnesia.com die 10 besten Methoden, um Cannabis zu rauchen.

MS-Themen aus dem Inhalt:

Ein Arzt schreibt Krankenakten, während ein Patient im Rollstuhl wartet.

EDSS-Wert bei der MS

Die EDSS-Skala steht für die "Expanded Disability Status Scale" und wird häufig in der klinischen Bewertung von Menschen mit Multipler ...
Eine Mutter, die trotz ihrer Multiplen Sklerose (MS) einen erfüllten Kinderwunsch erlebt, wird von ihrer Tochter liebevoll auf die Wange geküsst. Ein Bild des Glücks in der Natur.

Kinderwunsch mit MS

In MS-Gruppen taucht immer wieder das Thema Kinderwunsch auf, insbesondere die Frage, ob es möglich ist, trotz der Diagnose Multiple ...
Frau beim Rauchen und Trinken trotz MS.

Rauchen trotz MS

Kommen wir zu einem Thema, das auch in meinem Leben eine bedeutende Rolle spielte. Bereits mit 16 Jahren griff ich ...

Alternativen zum Rauchen

Es gibt verschiedene Alternativen zum Rauchen von Cannabis, die ganz unterschiedliche Vor- und Nachteile haben. Hier sind einige der Methoden:

  1. Essbare Produkte:
    • Beschreibung: Cannabis-infundierte Lebensmittel wie Kekse, Brownies, Gummibärchen und Getränke.
    • Vorteile: Essbare Produkte bieten den Vorteil, dass keine Lungenschäden entstehen, da keine Inhalation erforderlich ist. Zudem hält die Wirkung oft länger an als beim Rauchen.
    • Nachteile: Essbare Produkte haben den Nachteil, dass es bis zu zwei Stunden dauern kann, bis die Wirkung eintritt. Zudem ist es schwieriger, die richtige Dosierung zu finden, was zu Überdosierung führen kann.
  2. Tinkturen:
    • Beschreibung: Flüssige Cannabis-Extrakte, die sublingual (unter die Zunge) oder in Lebensmittel getropft werden können.
    • Vorteile: Tinkturen bieten den Vorteil einer schnellen Wirkung, insbesondere wenn sie sublingual eingenommen werden. Zudem ermöglichen sie eine präzise Dosierung.
    • Nachteile: Tinkturen haben den Nachteil, dass einige Menschen den Geschmack nicht mögen. Zudem basieren sie oft auf Alkohol, was nicht für jeden geeignet ist.
  3. Kapseln und Pillen:
    • Beschreibung: Kapseln oder Pillen, die Cannabisextrakt enthalten.
    • Vorteile: Kapseln und Pillen bieten den Vorteil einer präzisen und konsistenten Dosierung. Zudem sind sie diskret, da sie einfach zu transportieren und einzunehmen sind.
    • Nachteile: Ähnlich wie bei Esswaren kann es eine Weile dauern, bis die Wirkung eintritt.
  4. Topische Anwendungen:
    • Beschreibung: Cremes, Balsame und Lotionen, die Cannabinoide enthalten und auf die Haut aufgetragen werden.
    • Vorteile: Topische Anwendungen bieten den Vorteil, dass sie keine psychoaktive Wirkung haben, was sie ideal für die Behandlung lokaler Schmerzen und Entzündungen macht. Zudem sind sie einfach anzuwenden, da sie direkt auf die betroffene Stelle aufgetragen werden.
    • Nachteile: Topische Anwendungen haben den Nachteil, dass ihre Wirkung lokal begrenzt ist und keine systemische Wirkung erzielt wird.
  5. Transdermale Pflaster:
    • Beschreibung: Pflaster, die auf die Haut geklebt werden und kontinuierlich Cannabinoide freisetzen.
    • Vorteile: Transdermale Pflaster bieten den Vorteil einer lang anhaltenden Wirkung durch die stetige Freisetzung von Cannabinoiden über einen längeren Zeitraum. Zudem sind sie diskret, da sie einfach unter der Kleidung getragen werden können.
    • Nachteile: Transdermale Pflaster können teurer sein als einige andere Konsummethoden und die Wirkung kann langsamer eintreten als bei anderen Verfahren.
  6. Tees und Getränke:
    • Beschreibung: Cannabis-infundierte Tees und Getränke.
    • Vorteile: Cannabis-infundierte Tees und Getränke sind einfach zu konsumieren, da sie wie ein normales Getränk eingenommen werden können. Zudem bieten sie eine lang anhaltende Wirkung, ähnlich wie bei Esswaren.
    • Nachteile: Cannabis-infundierte Tees und Getränke haben den Nachteil einer verzögerten Wirkung, da es länger dauern kann, bis die Effekte eintreten. Zudem ist die Dosierung oft schwierig zu kontrollieren, was die genaue Anpassung der Wirkung erschwert.

Jede dieser Methoden bietet eine Alternative zum Rauchen von Cannabis und hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Die Wahl der Methode hängt von den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ab. Falls du dich für Cannabis-Rezepte interessieren solltest, habe ich beispielsweise die Domain www.alchimiaweb.com entdeckt. Bei Facebook gibt es sogar eine spezielle MS-Gruppe mit dem Namen „Backen mit medizinischem Cannabis bei Multiple Sklerose“ zu diesem Thema.

Deine Erfahrungen mit uns teilen

Frau im grünen Top zeigt einer Gruppe von Menschen etwas auf ihrem Laptop

Du hast auch eine MS-Diagnose erhalten und möchtest etwas zu diesem Thema beitragen? Aufgrund welcher Symptome nimmst du Cannabis-Produkte oder hast es in der Vergangenheit genommen? Hat es dir geholfen? Gab es eventuell auch irgendwelche Nebenwirkungen? Hast du Cannabis auf Rezept bekommen?

Erfahrungsberichte von Betroffenen lesen

Hier findest du Erfahrungswerte von Menschen mit MS, die über das Thema „Cannabis-Produkte“ berichten:

  • Ich nehme Cannabisblüten zum Verdampfen. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für die Blüten, und auch der Verdampfer wird im Rahmen der Kostenübernahme von der Krankenkasse bezahlt. Die Cannabisblüten bekomme ich hauptsächlich gegen die Spastik. Das Cannabis verschreibt mir meine Schmerztherapeutin, bei der ich vor allem wegen der Nervenschmerzen in den Beinen in Behandlung bin. Zu Beginn der Therapie musste ich die Kosten selbst tragen, habe jedoch relativ schnell eine Kostenübernahme bei der Krankenkasse beantragt. Dabei hat mich meine Schmerztherapeutin auch hervorragend unterstützt. (Aidan)
  • Ich nehme medizinisches Cannabis gegen meine Bauchkrämpfe und Schmerzen, und es hilft mir sehr gut. Obwohl es mir vom Arzt verschrieben wurde, musste ich die Kosten selbst tragen. Der Konsum erfolgt durch Rauchen. (Aline)
  • Ich habe mit Sativex® angefangen, konnte es jedoch nicht vertragen, da es die Mundschleimhaut angegriffen hat. Anschließend habe ich Tilray verwendet und nehme mittlerweile Vayamed Cannabis-Extrakt mit THC 10 und CBD 10 dreimal am Tag. Ich hatte starke Nervenschmerzen und Spastiken und habe alles ausprobiert, von Tizanidin und Baclofen bis hin zu Opiaten. Nachdem ich bei der Krankenkasse Cannabis beantragt hatte und der Antrag zunächst vom medizinischen Dienst abgelehnt wurde, wurde er nach einem Widerspruch genehmigt. Die Krankenkasse übernimmt nun die Kosten. Seitdem habe ich weniger Schmerzen und schlafe wie ein Stein. (Andreas)
  • Seit Anfang April verdampfe ich medizinische Blüten. Zunächst hatte ich eine Indica-Hybrid-Sorte. Dann hat mir der PTA geraten, tagsüber eine Sativa-Sorte und abends eine Indica-Sorte zu verwenden, um die Fatigue zu bekämpfen. Daher nehme ich jetzt tagsüber 2 × 200 mg Tilray Spotlight Porto Island Sweet Skunk 22/1 und abends 200 mg IMC Gorilla Glue 27/1. Diese Kosten bezahle ich selbst. Ich nutze es gegen Fatigue, Schwindel, Fibromyalgie, allgemeine Schmerzen, Schlafstörungen, Migräne und Stress. Mein Hausarzt bildet sich in diese Richtung gerade weiter, während mein Schmerztherapeut wenig von dieser Methode hält. Ich selbst bin gegen Schmerztabletten und hätte als nächste Stufen Tilidin und danach Oxycodon bekommen sollen – keine Option für mich. Und was soll ich sagen? Es hilft mir wirklich gut. Ich kann eine ganze Nacht mit Freunden ausgehen, ohne schlapp zu machen, verschlafe nicht mehr den Tag und bin endlich fast schmerzfrei. Das ist wirklich toll. (Anja)
  • Ich habe mit Sativex® angefangen, um einen hohen Muskeltonus und Schmerzen zu behandeln, aber es hat meinen Mund extrem in Mitleidenschaft gezogen. Nach Beantragung und Genehmigung durch meine Krankenkasse nehme ich jetzt Canabistada 25 THC/1 CBD. Ich habe deutlich weniger Schmerzen und auch etwas weniger Muskeltonus. Damit komme ich gut zurecht. (Anna)
  • Aufgrund meiner Angstzustände nehme ich jeweils morgens, mittags und abends einen Tropfen 5%iges CBD-Öl. Bei Schmerzen verwende ich 20%iges CBD-Öl, das ich normalerweise mit einem Stück Zucker oder in Form von sieben Tropfen im Tee einnehme, da mir der Geschmack nicht zusagt. Allerdings vertrage ich das CBD-Öl nur, wenn ich mich nicht in einer depressiven Phase befinde, da es sonst meine Depression verschlimmert. (Christine)
  • Ich habe mit Sativex® angefangen, das gut gegen die Spastiken und Schmerzen wirkte, mir aber die Mundschleimhaut kaputt gemacht hat. Dann bekam ich Dronabinol, das bei mir gar keine Wirkung zeigte, nur wenn ich CBD-Öl dazunahm. Deswegen verschreibt mir mein Neurologe jetzt ausgewogene Blüten, die meistens ganz gut helfen. Manchmal hilft leider gar nichts, und ich weiß auch nie genau, wo die Schmerzen herkommen – neurologisch, muskulär usw. Ach ja, ich habe die Kostenübernahme der Krankenkasse. Zuvor habe ich fast alle verfügbaren Medikamente ausprobiert, aber leider hatten die meisten schulmedizinischen Medikamente bei mir mehr Nebenwirkungen als Wirkung. (Gabbie)
  • Ich bekomme das von meiner Schmerztherapeutin auf Privatrezept. Den Kampf mit der Krankenkasse tue ich mir nicht an. Seit 3 1/2 Jahren konsumiere ich die Blüten via Verdampfer gegen Schmerzen, Nervenschmerzen, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen. Seit dieser Zeit nehme ich jeden Abend die gleiche Sorte. (Jule)
  • Ich sollte eigentlich laut der Schmerztherapie reine Blüten bekommen, was aber abgelehnt wurde. Begründet wurde es damit, dass ich keine schwerwiegende Erkrankung hätte und auch nicht oft bei der Arbeit fehle, also könnte es ja nicht so schlimm sein. Weil ich Spastik bei meiner Diagnose mit drin habe, hat mir später die MS-Ambulanz Bochum dann Sativex® auf Rezept verschrieben. Damit komme ich super klar, weil ich es nicht dauerhaft nehme und somit keinen Spiegel aufbauen muss. (Justine)
  • Ich verwende CBD-Tropfen, um besser schlafen zu können, und eine Creme gegen Schmerzen, beides selbst bezahlt. Es hilft mir sehr gut, insbesondere das Myriams Muskel & Gelenk CBD Gel. (Katja)
  • Zum einen konsumiere ich schon seit meiner Jugend Cannabis, und zum anderen sind Cannabis-Tropfen sehr effektiv. Sie helfen mir bei Migräne und Schlafstörungen. Veränderte MS-Symptome sind mir bisher nicht aufgefallen. (Laura)
  • Wenn es eskaliert, gibt es einen Joint gegen Schmerzen und Spastik. Das hilft mir, und ich zahle es aus eigener Tasche, da ich es nicht verschrieben bekomme. Ich möchte meine Teilhabe am Arbeitsleben bei der DRV nicht riskieren. (Laura)
  • Ich habe von meinem Neurologen Sativex® (ein Spray zur Anwendung in der Mundhöhle) verschrieben bekommen. Ich nehme abends vor dem Schlafengehen zwei Sprühstöße. Die Schmerzen sind jedoch am nächsten Morgen immer noch da, aber ich habe etwas besser geschlafen. Seitdem ich das Spray benutze, muss ich nachts kaum noch zur Toilette, da ich auch eine spastische Blase habe. Allerdings kämpfe ich seit Beginn der Einnahme von Sativex® Anfang dieses Jahres verstärkt mit Fatigue tagsüber. An den etwas komischen Geschmack habe ich mich mittlerweile auch gewöhnt. (Manu)
  • Ich verwende seit etwa 6 Jahren 5%iges CBD-Öl wegen meiner Kopfschmerzen. In den ersten Jahren habe ich es regelmäßig genommen (morgens, mittags, abends). Seit etwa 2 Jahren nehme ich es nur noch bei Bedarf. Es hat mir sehr gut gegen meine Dauerkopfschmerzen geholfen, und ich hatte keinerlei Nebenwirkungen. Den Geschmack fand ich persönlich auch okay und nicht schlimm oder ekelig. (Marco)
  • Ich hatte das Sativex®-Spray gegen die Spastik genommen, jedoch mit mäßigem Erfolg. (Maximilian)
  • Bei CBD habe ich etwa 4 bis 5 Stunden weniger Kribbeln. Mit THC sind es 18 Stunden. Wenn ich abends THC rauche, habe ich morgens keine Rückenschmerzen (Nervenschmerzen) und komme besser aus dem Bett, finde schneller mein Körpergefühl. Das mache ich allerdings nur, wenn ich am nächsten Tag nicht früh Auto fahren muss. (Michaela)
  • Ich rauche Cannabis, da es zu meiner Entspannung beiträgt und mir bei meinen Schmerzen in den Beinen hilft. Ich zahle es selbst, da meine Neurologin keine Betäubungsmittelrezepte ausstellt. Allerdings weiß ich nicht, ob sie das seit der Legalisierung inzwischen tut. Ich werde sie beim nächsten Mal fragen. (Natascha)
  • Ich habe seit 2022 Sativex® gegen die Spastik verschrieben bekommen und nehme es nach wie vor. Seit ein paar Monaten verdampfe ich auch Blüten oder benutze sie in der Shisha. Die Blüten zahle ich jedoch noch selbst. (Nicole)
  • Gegen Spastik hilft es unglaublich gut und zum Schlafen ist es auch top. Ich ziehe selbst Indica-lastiges Cannabis, da ich aus der Schweiz komme. Leider ist es bei uns noch nicht legal. Auch wenn ich diesen Sommer wahrscheinlich keine große Ernte einfahren werde – solches Wetter mag Cannabis nicht –, habe ich die Möglichkeit, an medizinisches Cannabis zu kommen. Ich muss es jedoch selbst bezahlen, da es bei uns noch schwierig ist, eine Kostenübernahme durch die Krankenkassen zu bekommen. Ich rauche jeden Abend einen Joint und habe auch einen Verdampfer, mit dem ich mich aber noch anfreunden muss. Ich weiß, dass viele auch mit Cannabis backen, zum Beispiel Cookies. (Sonja)
  • Ich habe, neben der Tatsache, dass ich an MS erkrankt bin, auch noch multiple Bandscheibenvorfälle, die ein paar Mal im Jahr richtig Ärger machen. Dazu habe ich MS-bedingt eine Neuropathie, das heißt Nervenschmerzen in erheblichem Umfang. Um diese Schmerzen sicher zu bekämpfen, habe ich – vor Cannabis – verschiedene Schmerzmittel ausprobiert, bis ich bei Oxycodon landete. Oxycodon ist ein Morphin mit zwei- bis vierfacher Wirkpotenz gegenüber Morphium. Die Anwendung von Morphinen/Opiaten hat einige grundlegende Nachteile. Einer davon ist die Obstipation. Der Darm wird quasi gelähmt und es kommt sehr schnell zu Verstopfungen. Dies wiederum führt zu Schmerzen und gegebenenfalls zu ärztlicher Behandlung. Es ist also – aus meiner Sicht – eine unangenehme Methode. Zudem werden die Spastiken vom Morphium nicht reduziert und es kann zum Harnverhalt kommen. Auch die Zuhilfenahme von Baclofen als Muskelrelaxans konnte diesen Effekt bei mir zumindest nicht bremsen. Dasselbe erlebte ich mit den weiteren, üblichen Verdächtigen. Ein zusätzlicher Effekt ist, dass ich kognitiv bei Einsatz von Morphium für den nächsten Tag, wenn die Schmerzen zwar zurückgegangen sind, aber die Wirkungen noch teilweise vorhanden sind, deutlich eingeschränkt bin. Auf diesem Wege sind wir auf Cannabis gestoßen. Cannabis hat – zumindest bei mir – eine erheblich schmerzstillende Wirkung und eine stark spastikreduzierende Wirkung. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich deutlich besser durchschlafe in diesen Schmerzphasen und am nächsten Tag erheblich weniger Beeinträchtigungen habe. Nun war die Konsumform für mich noch wichtig. Ich bin ehemaliger Raucher. Rauchen kam also nie in Frage. Muffins oder Kekse backen ebenfalls nicht. Ich suchte nach einer Möglichkeit, Cannabis als Tee zu trinken. Das geht recht einfach. Cannabisblüten müssen, um den Wirkstoff THC freisetzen zu können, zwingend dekarboxyliert werden. Das ist ein chemischer Vorgang, der aus dem in den Pflanzen in Form von Cannabinoidsäuren vorhandenen Wirkstoff durch Abspaltung von Kohlenstoffmolekülen die für die therapeutische Wirksamkeit erforderlichen Cannabinoide erzeugt. Danach kann man den Sud über ein Teesieb abgießen und mit etwas Honig süßen. Die Wirkung tritt zeitverzögert ein. Also nicht denken, es wirkt nicht sofort, ich nehme noch eine Portion. Abwarten, wie stark die Wirkung ist. Das ist individuell verschieden! Daher ist die Dosis auch individuell verschieden. Dann mit dem Arzt absprechen, wie die persönliche Dosis bis zur gewünschten Wirkung ist, damit der Arzt das per Rezept anpassen kann. Nur wenn er weiß, wie viel benötigt wird, kann er das richtige Rezept ausstellen. Cannabis ist kein Medikament unter dem Betäubungsmittelrecht mehr, da es als Rauschmittel freigegeben wurde. Anders als Opiate reicht für die Cannabisverordnung ein normales Rezept. Meine persönliche Dosierung liegt bei 0,3 g Blüten. Das führt dazu, dass der Schmerz im Hintergrund ist (reicht mir persönlich) und die Spastiken gut zurückgefahren sind. Ich kann am nächsten Tag mehr laufen (ist vielleicht nur bei mir so) und habe weniger Beschwerden. Die Rückenbeschwerden werden deutlich reduziert, weil auch hier die Verkrampfungen sich lösen. Alles in allem ist die Cannabis-Therapie für mich in meiner individuellen MS-Situation mit Gold nicht aufzuwiegen, weil ich keine andere Therapie gefunden habe, die das zu leisten vermag. (Thorsten)
  • Ich habe Sativex® gegen meine Nervenschmerzen ausprobiert, aber es hat mir nur bedingt geholfen. Der Nutzen hat gegenüber den Nebenwirkungen – wie Heißhunger, Müdigkeit und Benommenheit – nicht überwogen, weshalb ich es wieder abgesetzt habe. Mit dem Verschreiben des Rezepts hatte ich keine Probleme. (Yvonne)

* = Affiliatelink: Wenn du über einen solchen Link Produkte bestellst, dann bekomme ich dafür eine kleine Provision vom jeweiligen Verkäufer.