Steffi Hempen, eine Frau mit MS, mit langen dunklen Haaren und Tätowierungen in einer dreiteiligen Collage: in einem Blumenfeld, mit ihrer Katze und im sommerlichen Garten.

Steffi Hempen

An dieser Stelle möchte ich euch gerne Steffi Hempen vorstellen, die Anfang Mai 2023 an meiner Umfrage zum Thema „Stress und MS“ teilgenommen hatte. Daraufhin kontaktierte ich Steffi und fragte nach ihren Erfahrungswerten zu besagtem Thema. Ihre Antwort war damals so ausführlich und umfangreich, dass ich ihr alternativ eine Personenvorstellung auf meiner MS-Domain anbot. Darüber hinaus betreibt sie auch noch ein Autoren-Profil namens „aus_federkiel_und_tintenfass„.

MS-Themen aus dem Inhalt:

Eine Frau mit Sehbehinderung nutzt einen Stock und wird von einer anderen Person gehalten. Das Bild betont die Bedeutung von Hilfsmitteln zur Linderung von MS-Symptomen.

Hilfsmittel für Betroffene

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische neurologische Erkrankung, die verschiedene Symptome mit sich bringen kann. Diese Symptome können beispielsweise die ...
Frau leidet unter starken Kopfschmerzen als Symptom der Multiplen Sklerose und sitzt bei einem Arzt im Sprechzimmer.

Mögliche MS-Symptome

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems, die vor allem junge Erwachsene betrifft. Bei MS greift das ...
Ein Arzt überprüft die Ergebnisse von Hirntests mit einer Computerschnittstelle in einem hochmodernen medizinischen Umfeld.

MS-Diagnose erhalten?

Du hast eine MS-Diagnose erhalten und fühlst dich überfordert? Lass mich dir zunächst sagen: Du bist nicht alleine. Es gab ...

MS-Diagnose von Steffi Hempen

Steffis Weg bis zu ihrer Diagnose hat, wie bei den meisten Betroffenen, eine Weile gedauert. Im Februar 2023 bemerkte sie eines Tages ein Kribbeln in ihren Fingerspitzen, als seien diese eingeschlafen. Nach einigen Tagen breitete sich dieses Gefühl über die ganzen Arme aus. Hinzu kamen Missempfindungen am ganzen Körper sowie Taubheitsgefühle in den Füßen. Ihr erster Neurologe schob dies auf Stress, sie solle sich mal ein wenig „die Ruhe antun“. Schließlich hatte sie wegen ihrer Migräneattacken gerade eine unauffällige MRT-Untersuchung hinter sich, „demnach konnte da ja nichts sein“.

Doch auch ein paar Wochen später waren die Symptome noch da. Das Kribbeln in den Händen war mittlerweile einem Taubheitsgefühl gewichen und Steffi war dadurch nicht mehr in der Lage, am PC zu arbeiten, geschweige denn einen Stift zu halten oder sich alleine anzuziehen. Doch ihr damaliger Neurologe konnte die Ursache nicht feststellen und beschimpfte sie als Simulantin, die „nur keinen Bock hat zu arbeiten“. Unter Tränen verließ Steffi die Praxis.

 
Wie hätte sie sich diese Symptome einbilden können? Über die nächsten Monate (die Missempfindungen am Körper waren zum Großteil wieder verschwunden, bloß die Taubheitsgefühle in Händen und Armen waren geblieben) sah Steffi viele Arztpraxen von innen und versuchte alles, um die Symptome wieder loszuwerden. Denn entgegen der unverfrorenen Vermutung ihres Neurologen wollte sie möglichst schnell wieder arbeiten. Vom Hausarzt führte ihr Weg über einen Orthopäden zur Physiotherapie, Osteopathie, Chiropraktik, Liebscher-Bracht-Therapie bis hin zur Akupunktur – leider brachte nichts davon ein Ergebnis mit sich.

Nachdem Steffis Osteopathin sich dafür eingesetzt hatte, dass der Orthopäde sie nochmals ins MRT schickt (es war mittlerweile August), ging es endlich weiter. Die Bilder des MRT waren auffällig. Neben einer Syringomyelie, einer kleinen Zyste an der BWS, wurden Läsionen sowohl an der HWS als auch am Gehirn festgestellt. Sie wurde in die Neurologie des Universitätsklinikums Münster überwiesen. Dort wurde sie vielen Tests unterzogen und es wurde zu guter Letzt eine Lumbalpunktion veranlasst. Das Ergebnis war eindeutig. Am 7. September 2023 erhielt Steffi Hempen dann ihre MS-Diagnose.

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Steffi Hempen und das Thema Stress

Wie bei vielen MS-Betroffenen wurden auch bei Steffi die Symptome zunächst auf Stress geschoben. Aber wie nah beieinander liegen Stress und MS wirklich? Nun, ich bin kein Arzt, sehe aber immer wieder, dass MS und Stress scheinbar eine untrennbare Beziehung führen. Auch Steffi Hempen bildet hier wohl keine Ausnahme.

Steffis Stresslevel erreichte ab dem Herbst 2022 einen für sie neuen Höchststand. Zunächst musste ihr Körper Corona verdauen, dann stürzte sie sich am ersten Tag, an dem sie endlich wieder negativ war, in ein Assessment-Center, um beruflich weiterzukommen. Durch ihre Prüfungsangst war dieser Tag für sie allerdings die Hölle, gekrönt von mehreren Panikattacken. Dass sie das Auswahlverfahren nicht bestand, machte die Situation nicht leichter.

Doch das Stresspensum sollte nicht nachlassen. Beziehungsstress, ein plötzlich schwer erkrankter Vater und ein geklautes Auto beendeten Steffis Jahr 2022, begleitet von Migräneattacken, die sie bis zum Februar 2023 täglich heimsuchten. Diese wurden schließlich von den Missempfindungen in Steffis Fingern abgelöst. Als sich im April 2023 ihr Mann trennte, stieg ihr Stresspegel nochmals auf ein neues Level an.

In dieser Zeit erreichten auch ihre Symptome einen Höhepunkt: Missempfindungen am ganzen Körper, Taubheitsgefühle in Händen und Füßen. Steffi war nicht mehr in der Lage, sich allein und ohne Hilfe anzuziehen oder einen Stift in die Hand zu nehmen und ihren Namen zu schreiben. Heute weiß sie: Es war mindestens ein Schub, der vermutlich durch den Stress ausgelöst – oder zumindest begünstigt – wurde.

MS-Themen aus dem Inhalt:

Medizinische Fachangestellte führt einen Nervenleitgeschwindigkeitstest an einer Frau mit MS durch. Elektrische Stimulation am Unterarm und Aufzeichnung der Impulse über Klebeelektroden.

Nervenleitgeschwindigkeit

Die Nervenleitgeschwindigkeit misst elektrisch die Funktion des peripheren Nervensystems. Hierbei erfolgt die elektrische Stimulation eines Nervs an einem bestimmten Punkt ...
Frau mit Multipler Sklerose sitzt entspannt auf einer Massageliege und erhält Ergotherapie mit einem Igelball zur Linderung von Sensibilitätsstörungen.

Sensibilitätsstörungen

Multiple Sklerose (MS) ist eine komplexe neurologische Erkrankung, die das zentrale Nervensystem betrifft. Eine der häufigsten Symptome, die bei Menschen ...
Ein Symbolbild für die Diagnose und verschiedene Verlaufsformen der Multiplen Sklerose (MS). Das Bild zeigt einen Tablet-PC, ein Stethoskop, eine Tastatur und einen Diagnose-Zettel.

Verlaufsformen der MS

Gemäß Informationen auf wicker.de handelt es sich bei der Multiplen Sklerose um eine vielschichtige und variantenreiche Erkrankung des zentralen Nervensystems ...

Steffis Leben als Autorin

Nicht nur auf ihrem Instagramprofil ist Steffi aktiv und erzählt dort über ihre MS-Erfahrungen. Auch auf ihrem Autoren-Profil findet ihr etwas aus Steffis Feder. Allerdings handelt es sich hier – zum Glück (das waren ihre Worte) – nicht um wahre Geschichten. Sie schreibt leidenschaftlich gerne Kurzgeschichten, und dies vornehmlich mit eher düsteren Themen. Krimis und Thriller gehören nicht nur als Autorin zu ihren Lieblingen, denn sie liest dieses Genre laut eigener Aussage auch gerne selbst.

 
Steffi Hempen hat nicht nur bei Instagram ihre Kurzgeschichten veröffentlicht, sondern ihr könnt auch in ein paar gedruckten Büchern von ihr lesen. Diese Bücher sind Kurzgeschichtensammlungen, die einem guten Zweck dienen und mit denen weder Steffi noch die anderen Autor*innen Geld verdient haben.

Wenn ihr mehr Infos wollt, schaut bei @aus_federkiel_und_tintenfass vorbei oder schreibt Steffi eine DM. Übrigens arbeitet sie aktuell daran, ein eigenes Buch zu veröffentlichen. Trotz der MS und ihrer Probleme mit den Händen lässt sie sich dieses Hobby nicht nehmen!

Steffi Hempen privat

Steffi Hempen bei der Arbeit

Neben ihrem etwas düsteren Hobby ist Steffi ein sehr offener und kommunikativer Mensch. Sie lernt gerne neue Leute kennen und ist immer offen für einen Austausch. Auch in unserer MS-Community hat sie schon einige Bekanntschaften gemacht und freut sich stets über neue Gesichter.

Bis vor einer Weile war Steffi auch noch liebende Katzenmama, doch das Schicksal meinte es nicht gut mit ihr und hat ihr im Laufe des letzten Jahres beide plüschigen Wegbegleiter genommen. Nun überlegt sie, wann sie sich wieder ein Tier anschafft, und ein Gedanke beschäftigt sie zu diesem Thema gerade besonders: Assistenzhunde bei Multipler Sklerose. Weitere Infos zu diesem Thema findet ihr unter anderem auf der Website www.assistenzhunde-zentrum.de.

Des Weiteren ist Steffi 38 Jahre alt und arbeitet als Versicherungskauffrau in einem Service-Center für eine große Versicherung im Schadenbereich. Dort hilft sie Menschen telefonisch und schriftlich weiter, wenn diese einen Schaden melden müssen. Sei es ein Autounfall oder ein Sturmschaden am Haus: Steffi hilft! Doch auch hier machen ihr die MS und die Fatigue das Leben kompliziert, sodass sie nicht mehr so arbeiten kann wie vorher. Dies hat Steffi sehr getroffen, denn sie hat ihren Job immer mit viel Herzblut und Spaß gemacht. Derzeit verhandelt sie darüber, wie es für sie weitergehen kann, und arbeitet bis dahin in Teilzeit.

Medikamentös wird Steffi gerade mit CLIFT® behandelt und spritzt sich 3x die Woche subkutan. Bisher verträgt sie das Medikament laut eigener Aussage relativ gut und ihre letzten MRTs zeigten, dass sie zum Glück aktuell stabil ist.

MS-Themen aus dem Inhalt:

Fotocollage von Marina Seitz, einer jungen Frau mit Multipler Sklerose (MS). Auf dem ersten Bild steht sie lächelnd mit ihrem Pferd in der Natur, auf dem zweiten Bild sieht man sie glücklich in einem Flugzeug oder Hubschrauber mit Headset, und das Hauptbild zeigt sie vor weißen Blumen in der Natur – Marina Seitz, strahlend trotz MS.

Marina Seitz

Auf Marina Seitz bin ich aufmerksam geworden, als sie am 05.12.2023 auf eine meiner Instagram-Storys geantwortet hat. Thematisch ging es ...
Linkes Bild: Nahaufnahme von Monika Trettenbach, einer Frau mit Multipler Sklerose, während sie lächelt. Rechtes Bild: Monika sitzt draußen auf einer Bank, hält eine Zigarette in der rechten Hand und trägt dunkle Kleidung mit einer Black Devils Tasche.

Monika Trettenbach

Am 10.05.2023 hatte mich Monika erstmals via Facebook kontaktiert und gefragt, ob sie meine neue MS-Domain in ihrer Gruppe teilen ...
Xenia Hentschel, 32-jährige Frau mit Multipler Sklerose (MS), strahlt auf dem linken Bild im Haus und auf dem rechten Foto im Freien mit ihrem Hund.

Xenia Hentschel

Ich möchte euch gerne Xenia Hentschel vorstellen, die mir erstmals am 25.11.23 bei Instagram über den Weg gelaufen ist. Damals ...

Abschließende Worte von Steffi Hempen an alle

Steffi ist eine Kämpferin und vor allem fast immer positiv gestimmt. Auch auf ihrem Instagram-Profil liest man oft in den Beiträgen: „Aufgeben ist keine Option,“ und das lebt sie Tag für Tag. Selten trifft man Steffi laut eigener Aussage an, ohne dass sie gute Laune versprüht, und auch wenn es ihr oft nicht gut geht, sieht sie immer das Positive an jedem einzelnen Tag. Diese Einstellung ist sicherlich nicht nur für Betroffene wichtig, sondern auch für Angehörige und Freunde von MS-Patienten.

 
Laut Steffis eigener Aussage bringt es nichts, sich in Ängsten zu verlieren und sich selbst ständig zu bemitleiden. Sie legt ihren Fokus immer darauf, was sie bereits erreicht hat, auf das, was sie trotz MS noch alles kann, und darauf, was sie als Person ausmacht – mit oder auch gerade wegen der MS.

„Ich stelle mir meinen Körper wie eine Wohnung vor – und die MS ist meine Untermieterin. Klar geht sie mir oft auf den Keks, und ich wäre dankbar, wenn ich sie wieder loswerden könnte. Aber da sie bleiben wird, denke ich immer daran, dass mir die gesamte Wohnung gehört und wir zum Großteil nach meinen Regeln spielen. Nicht die MS hat das Sagen, sondern ich!“ Mit diesen Worten von Steffi Hempen möchte ich diese Personenvorstellung abschließen.

Dein Feedback für Steffi Hempen

Frau im grünen Top zeigt einer Gruppe von Menschen etwas auf ihrem Laptop

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