Unterstützung bei MS
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wo Personen mit einer frischen MS-Diagnose Unterstützung bekommen können. Hier sind einige Optionen:
- Hausarzt oder Facharzt: Der erste Schritt sollte sein, einen Hausarzt oder Facharzt aufzusuchen, der sich mit MS auskennt. Diese Ärzte können Informationen über die Krankheit bereitstellen und auch Ratschläge geben, wie man mit der Diagnose umgehen kann.
- Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG): Die DMSG ist eine Selbsthilfeorganisation, die deutschlandweit mehr als 900 Selbsthilfegruppen betreut und sich für die Belange von Menschen mit MS einsetzt. Die Organisation bietet Informationen, Beratung und Unterstützung für Betroffene und deren Angehörige.
- AMSEL – Das Multiple Sklerose Portal: Die AMSEL ist der Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg und bietet Beratung, Information und Unterstützung für Menschen mit MS und deren Angehörige. Die Organisation betreibt auch ein MS-Informationszentrum.
- Bundesverband der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaften e.V.: Der Bundesverband der DMSG ist der Dachverband der regionalen DMSG-Landesverbände in Deutschland und setzt sich für die Interessen von MS-Betroffenen auf nationaler Ebene ein. Die Organisation bietet Informationen, Beratung und Unterstützung für Betroffene und deren Angehörige.
- MS-Selbsthilfegruppen: Es gibt viele MS-Selbsthilfegruppen, die Unterstützung und Informationen für Betroffene bieten. Hier können sie sich mit anderen Betroffenen austauschen, Erfahrungen teilen und sich gegenseitig unterstützen.
- Online-Communitys: Es gibt viele Online-Communitys, die sich mit MS beschäftigen. Hier können Betroffene Fragen stellen, Erfahrungen teilen und sich gegenseitig unterstützen. Ein Beispiel ist das MS-Forum des DMSG.
- Blogger und Influencer, die selbst Erfahrungen mit Multipler Sklerose gemacht haben, können wertvolle Ressourcen sein. Sie teilen ihre persönlichen Erfahrungen und Tipps im Umgang mit MS. Zum Beispiel habe ich zu Beginn meiner eigenen Diagnose gerne und häufig auf Samira von Chronisch Fabelhaft zurückgegriffen.
- Sozialdienste: Sozialdienste können Betroffene bei der Beantragung von Leistungen und Unterstützung, wie beispielsweise einer Reha-Maßnahme, unterstützen.
- Psychotherapeuten oder Psychologen: Ein Psychotherapeut oder Psychologe kann helfen, die emotionale Belastung, die mit der Diagnose einhergeht, zu bewältigen und Strategien zur Stressbewältigung zu entwickeln.
MS-Themen aus dem Inhalt:
Persönliche Erfahrungen der Unterstützung
Zu Beginn meiner MS-Erkrankung war mir gar nicht klar, welche Möglichkeiten mir zur Verfügung stehen. Erst nach einigen Monaten, durch den Austausch in Selbsthilfegruppen auf Facebook, wurde mir bewusst, dass es beispielsweise Krankengymnastik als Therapieoption gibt. Leider war ich zu diesem Zeitpunkt bereits seit zehn Monaten nicht mehr in der Lage, freihändig zu laufen.
Ich hatte Glück, dass mein Therapeut damals selbst an einer neurologischen Erkrankung litt und mir deshalb wertvolle Tipps und Ratschläge geben konnte. Er schlug mir beispielsweise vor, es mit Ergotherapie zu probieren, um meine Einschränkungen mit der Feinmotorik zu verbessern. Erneut war es Glück, dass ich ausgerechnet bei einem der wenigen Anbieter in Deutschland landete, wo therapeutisches Reiten angeboten wurde. Meine Freude hatte übrigens weniger mit der Affinität zu Pferden zu tun, sondern eher mit der Tatsache, dass therapeutisches Reiten sich für Patienten mit Gleichgewichtsstörungen eignet.
Nachdem sich meine Gang- und Gleichgewichtsprobleme etwas verbessert hatten, folgte ich dem Rat meines Therapeuten und probierte zusätzlich noch Rehasport aus. Ich startete zunächst mit Rehasport in der Halle und dann später auch noch mit Wassergymnastik im Hallenbad.
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Erfolgsgeschichte der Therapieangebote
Ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, dass man manchmal an seine Grenzen stößt, in Selbstzweifel verfällt und alles in Frage stellt. So erging es zumindest mir. Ich hatte fast zwei Jahre lang nahezu täglich Termine im Zusammenhang mit Rehabilitation. Das beinhaltete Krankengymnastik, Ergotherapie, zweimal pro Woche Rehasport und zeitweise versuchte ich es auch noch mit Funktionstraining, musste dieses jedoch aufgeben.
Als zusätzliches Training baute ich im Garten einen Parcours aus Stöcken, Steinen und Brettern auf, um bestimmte Defizite zu trainieren. Außerdem besorgte ich mir einige Gegenstände, um auch zuhause trainieren zu können, wie zum Beispiel Widerstandsbänder, Gleichgewichtskissen, Gymnastikbälle, Hocker und einen Spiegel zur Kontrolle meiner Rumpfstabilität. Dank all dieser Maßnahmen konnte ich einige Symptome meiner Erkrankung verbessern.
Bei meiner Diagnose konnte ich keine zwei Schritte ohne Unterstützung laufen und war auf einen Rollator angewiesen. Etwa zwei Jahre später konnte ich zum ersten Mal fünf Minuten am Stück auf einem Laufband joggen. Ein Jahr danach schaffte ich mit Unterstützung von Wanderstöcken eine Wanderung von etwa 25.000 Schritten im Bayerischen Wald. Ich möchte auch nicht unerwähnt lassen, dass ich viel Glück hatte. Wenn meine Nervenschäden an einigen Stellen zu schwerwiegend gewesen wären, hätte ich trotz all meiner Anstrengungen nicht solche Erfolge gehabt. Ich möchte damit betonen, dass Erfolg nicht nur auf Fleiß zurückzuführen ist, sondern auch auf Glück. Trotzdem lohnt es sich meiner Meinung nach, es zu versuchen und niemals aufzugeben.
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Du hast auch eine MS-Diagnose erhalten und möchtest etwas zu diesem Thema beitragen? Was hast du für Unterstützung in Anspruch genommen? Welche Erfahrungen möchtest du gerne teilen? Für Behandlungsmöglichkeiten in Form von medikamentösen und nicht-medikamentösen Therapien gibt es übrigens eine separate Themenseite, wie auch für das Thema Hilfmittel für Menschen mit MS. Auf dieser Themenseite soll es in erster Linie um Selbsthilfegruppen, Online-Communitys, Sozialdienste, Gesellschaften wie die DMSG und AMSEL, sowie MS-Blogger und MS-Influencer gehen.