Xenia Hentschel
Ich möchte euch gerne Xenia Hentschel vorstellen, die mir erstmals am 25.11.23 bei Instagram über den Weg gelaufen ist. Damals teilte sie ihre Erfahrungswerte bezüglich VEP-Untersuchungen. Auf meine Frage hin, ob ich ihre Erfahrungen auch auf meiner MS-Seite veröffentlichen darf, antwortete sie folgendermaßen: „Hi, Marco! Super, gerne. Ich hab mir schon ein paar Inhalte durchgelesen. Sehr interessant. Erkenne mich hier und da echt wieder. Mach weiter so.“
Im Laufe der folgenden Monate hatten wir nicht wirklich viel Kontakt, reagierten jedoch immer mal wieder gegenseitig auf Instagram-Storys. Darüber hinaus teilte Xenia aber auch noch ihre Erfahrungswerte zu weiteren MS-Themen. Besonders aufgefallen sind mir übrigens stets ihre angenehme Art und Offenheit bzw. Bereitschaft, ihr Wissen auch mit anderen Betroffenen zu teilen. Aus diesen Gründen fragte ich sie, ob sie an einer Personenvorstellung auf meiner MS-Domain interessiert wäre!?
MS-Themen aus dem Inhalt:
MS-Diagnose von Xenia Hentschel
Am Neujahrsmorgen 2022 fiel Xenia Hentschel eine merkwürdige Taubheit an einer Fingerkuppe auf. Anfangs ignorierte sie das Problem. In den folgenden Tagen verschlimmerte sich die Taubheit, begleitet von Schmerzen und Schwierigkeiten beim Schreiben. Sie schob die Beschwerden auf ihre Prüfungsvorbereitung, aber die Taubheit verschärfte sich und breitete sich bis zur Schulter aus. Mehrere Personen rieten ihr, einen Hausarzt aufzusuchen.
Der Hausarzt war ratlos und überwies Xenia Hentschel zur Neurologin. In den folgenden Tagen verschlechterte sich ihr Zustand und die Taubheit breitete sich aus. Nach einem Gespräch und diversen Untersuchungen bestätigte die Neurologin schließlich eine Störung der Empfindungen. Xenia konnte laut eigener Aussage Kälte, Hitze und Pieksen nicht mehr richtig deuten. Ein erstes Gefühl von Panik überkam sie.
Die Neurologin entließ Xenia Hentschel mit aufmunternden Worten und einer Überweisung für ein Halswirbelsäulen-MRT. Sie sollte im Uniklinikum anrufen, erreichte jedoch niemanden. In der folgenden Nacht überkam sie eine Panikattacke, begleitet von der Furcht, sterben zu müssen. Am nächsten Morgen bat sie ihren Partner, sie ins Uniklinikum zu bringen. In der Notaufnahme schilderte Xenia laut eigener Aussage unter Tränen ihr Anliegen und bat um ein sofortiges MRT.
Nach allgemeinen Checks musste sie etwa 4 Stunden warten, bevor ein Arzt sie mitnahm, da ein anderer MRT-Termin freigeworden war. Entgegen ihrer Erwartungen begannen die Ärzte jedoch mit einer Untersuchung des Kopfes statt der Halswirbelsäule. Der Arzt beruhigte sie, da er zuversichtlich war, nichts zu finden. Doch mittags stellte er ihr eine neurologische Kollegin vor, die mitteilte, dass sie im Gehirn „Schatten“ (Läsionen) bei der Untersuchung gefunden hatten.
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Momente der Panik und Untersuchungen
Nach dieser Aussage konnte Xenia Hentschel laut ihren eigenen Angaben überwältigt von Panik nicht mehr richtig zuhören. Die Ärztin erklärte ihr, dass sie direkt eine Lumbalpunktion durchführen würde und sie stimmte zu. Nach der Prozedur lag sie schließlich im Gang der Notaufnahme, isoliert von der Außenwelt und wartete auf die Ergebnisse. Am Abend wurde sie ohne Diagnose vorerst entlassen, sollte sich jedoch in einem anderen Haus der Klinik vorstellen.
In den folgenden Wochen folgten laut eigener Aussage von Xenia zahlreiche Untersuchungen: Bluttests, Elektrophysiologie, VEP, Pendeln zwischen Hausarzt und Neurologen sowie ein weiteres MRT von Kopf und Halswirbelsäule. Im Februar 2022 wurde ihr geraten, sich in der MS-Ambulanz der Klinik für eine dreitägige Kortisonstoßtherapie zu melden. Obwohl sie beteuerte, keine MS-Patientin zu sein, wurde sie nach einigen Diskussionen entsprechend behandelt und erhielt die Kortisonstoßtherapie. In einem weiteren Arztgespräch erklärte die Neurologin die MRT-Bilder und diagnostizierte schließlich eine schubförmige MS.
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MS-Schmetterlinge von Xenia Hentschel
Xenias Zeit nach der MS-Diagnose
Nach der MS-Diagnose begann Xenia Hentschel erstmals mit einer Basistherapie, konkret Vumerity®. In dieser Phase ihrer „MS-Karriere“ war sie laut eigener Aussage nervlich am Limit. Die tägliche Angst vor möglichen neuen Symptomen belastete sie schwer. Jeder Tag war von Unsicherheit geprägt und Xenia hinterfragte selbst die vermeintlich einfachsten Entscheidungen, insbesondere in Bezug auf Ernährung und Flüssigkeitsaufnahme.
Die anstehenden Abschlussprüfungen brachten kurzzeitig Erleichterung. Sie zwangen Xenia dazu, sich auf das Lernen zu fokussieren und halfen ihr, sich aus der emotionalen Belastung zu befreien. Trotz dieses vorübergehenden Aufschwungs blieben Taubheit und Missempfindungen bestehen, vor allem in der rechten Hand und den Fingern. Weitere Symptome kamen noch hinzu und machten die ganze Sache für Xenia verständlicherweise nicht leichter.
Private Details und abschließende Worte von Xenia Hentschel
Seit 14 Jahren befindet sich Xenia Hentschel in einer Lebensgemeinschaft mit ihrem Partner und geliebten Hund. Die Entscheidung, sich vegetarisch zu ernähren, spiegelt ihre bewusste Lebensweise und Tierliebe wider. Xenia hegt eine besondere Leidenschaft für das kontinuierliche Lernen neuer Fähigkeiten. Von der Kunst des Nähens mit der Nähmaschine bis hin zum Vertonen von Büchern für ihre Neffen und dem aufregenden Dogscooting, sucht sie stets nach neuen Herausforderungen.
Die Wurzeln ihrer tiefen Verbundenheit zu Hunden liegen in der Rettungshundearbeit ihrer Mutter, die diese Liebe quasi in ihre Wiege gelegt hat. Des weiteren ist Reisen für Xenia nicht nur ein Hobby, sondern eine Lebensphilosophie. Die Vorstellung, keinen Ort zweimal zu besuchen und immer Neues zu entdecken, treibt sie an. Ihre bevorzugte Art zu reisen ist mit dem Wohnmobil. Aktuell sind sie dabei, einen Van selbst umzubauen, um noch flexibler die Welt erkunden zu können.
Xenia schloss ihre kaufmännische Ausbildung ab und absolvierte trotz ihrer Diagnose eine Aufstiegsweiterbildung zur Wirtschaftsfachwirtin (nebenberuflich). Diese intensive Weiterbildung, sowohl vor als auch während ihrer MS-Diagnose, schloss sie erfolgreich als „Bachelor Professional“ ab. All das spiegelt nicht nur Xenias Entschlossenheit, sondern auch ihre Fähigkeit zur Überwindung von Hindernissen wider.
Abschließend möchte sich Xenia noch bei der MS-Community bedanken, die immer viele offene Ohren bereithält. Der Austausch bringt laut ihren Worten nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch viele wertvolle Erkenntnisse „aus erster Hand“. Ihr selbst ist es vor allem wichtig, sich nicht zu sehr von anderen (negativ) beeinflussen zu lassen. Xenia verträgt laut eigener Aussage emotionalen Stress nicht mehr so gut und versucht, nach dem Motto „Es ist, wie es ist“, zu leben.
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