Frau isst gesunde Mahlzeit mit Salat, Gemüse und grünem Smoothie – Symbolbild zum Thema Ernährung bei Multipler Sklerose

Ernährung und MS

Beim Thema MS und Ernährung scheiden sich die sprichwörtlichen Geister. Eine eigene Umfrage vom 03.06.2025 unter Menschen mit MS ergab, dass 62 Prozent der befragten Personen nicht auf ihre Ernährung achten. 20 Prozent haben bereits vor ihrer MS-Diagnose auf die Ernährung geachtet und 18 Prozent erst seit ihrer Diagnose. Insgesamt nahmen übrigens 443 Menschen mit Multipler Sklerose an meiner Umfrage teil.

Für die Erstellung dieser Themenseite habe ich mir fachkundige Unterstützung von Dominique Désirée Prodoehl geholt. Bei ihr wurde im Jahr 2015 Multiple Sklerose diagnostiziert. Seit Februar 2025 betreibt sie ihren eigenen MS-Podcast „Unaufhaltsam“ und ist zudem auch noch als zertifizierte Ernährungsberaterin tätig. Dominique Désirée vereint damit persönliche Erfahrung und fachliches Know-how – sie weiß also genau, wovon sie spricht.

MS-Themen aus dem Inhalt:

Frau leidet unter starken Kopfschmerzen als Symptom der Multiplen Sklerose und sitzt bei einem Arzt im Sprechzimmer.

Mögliche MS-Symptome

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems, die vor allem junge Erwachsene betrifft. Bei MS greift das ...
Ein Arzt überprüft die Ergebnisse von Hirntests mit einer Computerschnittstelle in einem hochmodernen medizinischen Umfeld.

MS-Diagnose erhalten?

Du hast eine MS-Diagnose erhalten und fühlst dich überfordert? Lass mich dir zunächst sagen: Du bist nicht alleine. Es gab ...
Zwei Ärzte in weißen Kitteln analysieren MRT-Scans und besprechen mögliche MS-Schübe.

MS-Schub erkennen

In den knapp sechs Jahren seit meiner MS-Diagnose habe ich so einiges gesehen und gelesen. Eine Frage, die mir immer ...

Ernährung bei MS – Wie die richtige Kost den Verlauf der MS positiv beeinflussen kann

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, bei der das körpereigene Immunsystem die schützende Hülle der Nervenfasern (Myelin) angreift. Dies kann zu vielfältigen Symptomen führen. Die genaue Ursache ist bis heute nicht abschließend geklärt. Neben genetischen Faktoren spielen auch Umweltfaktoren, insbesondere die Ernährung, eine zunehmend wichtige Rolle.

 
Viele Betroffene fragen sich: Kann ich durch meine Ernährung den Verlauf der Krankheit positiv beeinflussen? Die Antwort lautet: Ernährung ist kein Heilmittel, aber sie kann entscheidend dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren, das Immunsystem zu regulieren und die Lebensqualität zu verbessern. In diesem Beitrag zeigen wir, welche Ernährungsweise sich für Menschen mit MS besonders empfiehlt – und was sie lieber vermeiden sollten.

Was bei MS im Körper passiert und wie die Ernährung helfen kann

Dominique Désirée Prodoehl mit gesundem Erdbeer-Dessert
Bildinfo: Dominique Désirée Prodoehl mit einem gesundem Erdbeer-Dessert

Bei MS kommt es zu einer chronischen Fehlsteuerung des Immunsystems. Die Abwehrzellen richten sich fälschlicherweise gegen körpereigenes Gewebe – in diesem Fall gegen die Myelinscheiden der Nerven. Das führt zu Entzündungen und einer gestörten Weiterleitung von Nervenimpulsen. Je nach Ort der Entzündung entstehen unterschiedliche Beschwerden, und der Krankheitsverlauf kann stark variieren.

Ernährung kann genau an dieser Stelle ansetzen: Sie beeinflusst direkt den Zustand des Darms, die Zusammensetzung der Darmflora, das Entzündungsniveau im Körper und die Versorgung mit schützenden Mikronährstoffen. Besonders wichtig sind antientzündliche Wirkstoffe, stabile Blutzuckerwerte und eine darmfreundliche Lebensmittelauswahl. Auch das Risiko für Begleiterkrankungen wie Übergewicht oder Herz-Kreislauf-Probleme lässt sich verringern.

MS-Themen aus dem Inhalt:

Eine Frau sitzt an einem Tisch und betrachtet eine Schüssel mit frischem Obst und Gemüse neben einem gelben Wecker.

Intervallfasten mit MS

Intervallfasten ist eine Strategie der Ernährung, bei der man zwischen Phasen des Essens und des Fastens wechselt. Im Gegensatz zu ...
Bild zeigt eine Auswahl an Lebensmitteln für die ketogene Ernährung, darunter Avocado, Eier, Speck, Nüsse und grünes Gemüse.

Ketogene Ernährung

Eine ketogene Diät ist eine spezielle Form der Low-Carb-Diät, die darauf abzielt, den Körper in einen Zustand zu versetzen, der ...
Eine Frau hält einen Würfelzucker in ihrer linken Hand und zeigt mit ihrer rechten Hand den Daumen nach unten.

Zuckerarme Ernährung

Eine Ernährung mit wenig Zucker kann bei Multipler Sklerose von Nutzen sein. Dabei ist es übrigens laut www.barrierefrei-magazin.de nicht notwendig, ...

Welche Ernährung ist für Betroffene empfehlenswert?

  1. Entzündungshemmende Lebensmittel:

    Ziel einer MS-freundlichen Ernährung ist es, Entzündungsprozesse im Körper zu reduzieren. Dabei hilft eine möglichst naturbelassene, pflanzenbetonte Ernährung:

    • Viel Gemüse und Obst – sie liefern sekundäre Pflanzenstoffe, Antioxidantien und Vitamine.
    • Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse – sie fördern eine gesunde Darmflora.
    • Gute Fette wie Olivenöl, Rapsöl, Nüsse und Samen statt tierischer Fette.


    Diese Lebensmittel unterstützen das Immunsystem auf natürliche Weise und sorgen für eine bessere Regulation von Entzündungsbotenstoffen im Körper.


  2. Omega-3-Fettsäuren:

    Omega-3-Fettsäuren haben nachweislich entzündungshemmende Eigenschaften. Besonders die langkettigen Fettsäuren EPA und DHA, wie sie in fettreichem Seefisch vorkommen, gelten als hilfreich. Studien deuten darauf hin, dass Omega-3 die Anzahl der entzündungsfördernden Immunzellen senken kann. Gute Quellen sind:

    • Lachs, Makrele, Hering (2x pro Woche empfohlen)
    • Leinöl, Chiasamen, Walnüsse (pflanzliche Omega-3-Quelle)


    Alternativ kann eine hochwertige Fischölkapsel mit ärztlicher Rücksprache eingenommen werden – besonders für Menschen, die keinen Fisch essen.


  3. Vitamin D – der unterschätzte Schutzfaktor:

    Vitamin D spielt eine zentrale Rolle im Immunsystem. Menschen mit MS haben oft einen zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel, was mit einem erhöhten Risiko für Schübe in Verbindung gebracht wird. Zwar ist die Studienlage nicht ganz einheitlich, doch ein ausgeglichener Vitamin-D-Spiegel wird als günstig für den Krankheitsverlauf angesehen. Empfehlung:

    • Vitamin-D-Spiegel regelmäßig beim Arzt messen lassen
    • Bei Mangel gezielt supplementieren (Dosis individuell abstimmen)


    Ein Spaziergang in der Sonne reicht in unseren Breitengraden meist nicht aus, besonders im Winter.


  4. Ballaststoffe und Darmgesundheit:

    Der Darm ist nicht nur für die Verdauung zuständig – er ist auch ein wichtiger Teil des Immunsystems. Eine vielfältige Darmflora wirkt entzündungsregulierend und immunstärkend. Ballaststoffe aus natürlichen Lebensmitteln fördern das Wachstum „guter“ Darmbakterien. Ballaststoffreiche Lebensmittel:

    • Vollkorngetreide (z. B. Hafer, Hirse, Quinoa)
    • Gemüse (v. a. Kohlarten, Wurzelgemüse)
    • Hülsenfrüchte (Linsen, Kichererbsen)
    • Leinsamen, Flohsamenschalen


    Wer einen empfindlichen Darm hat, sollte Ballaststoffe langsam steigern und ausreichend trinken.


  5. Antioxidantien:

    Antioxidantien schützen Körperzellen vor oxidativem Stress, der bei MS eine Rolle spielt. Eine bunte Ernährung liefert diese Schutzstoffe automatisch:

    • Vitamin C (in Paprika, Beeren, Brokkoli)
    • Vitamin E (in Nüssen, Pflanzenölen)
    • Polyphenole (in Beeren, grünem Tee, dunkler Schokolade)


    Eine abwechslungsreiche pflanzliche Ernährung sorgt hier ganz natürlich für eine gute Versorgung.

Was sollte man bei MS eher meiden?

Engel in Versuchung – Symbolbild zur Ernährung bei MS
Bildinfo: Die Illustration zeigt einen Engel in Versuchung, umgeben von typischen ungesunden Lebensmitteln wie Fastfood, zuckerhaltige Getränke und Gebäck

Bestimmte Nahrungsmittel fördern Entzündungen im Körper oder belasten das Immunsystem zusätzlich:

  • Zucker und Weißmehlprodukte lassen den Blutzucker schnell ansteigen und fördern stille Entzündungen.
  • Rotes Fleisch und Wurstwaren enthalten gesättigte Fette und entzündungsfördernde Substanzen.
  • Alkohol wirkt belastend auf Leber und Immunsystem.
  • Transfette und Fertigprodukte stören Fettstoffwechsel und wirken proentzündlich.

Auch wenn absolute Verbote selten sinnvoll sind, sollte der Fokus ganz klar auf frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln liegen.

Spezielle Ernährungskonzepte bei MS – sinnvoll oder fragwürdig?

  1. Swank-Diät: Die Swank-Diät wurde in den 1950er-Jahren speziell für MS-Patienten entwickelt. Sie setzt auf sehr fettarme Ernährung (weniger als 20 g gesättigtes Fett pro Tag) und empfiehlt viel Fisch, Obst, Gemüse und Vollkorn. Langzeitbeobachtungen deuten darauf hin, dass sie den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen kann – allerdings ist sie sehr streng und nicht für jeden alltagstauglich.
  2. Wahls Protocol: Das Wahls Protocol basiert auf einer stark pflanzenbetonten, nährstoffreichen Ernährung, ergänzt durch Leber, Algen, fermentierte Produkte und einige Elemente der Paleo-Diät. Entwickelt wurde es von der US-Ärztin Terry Wahls, die selbst an MS erkrankt ist. Obwohl es beeindruckende Erfahrungsberichte gibt, ist die wissenschaftliche Basis begrenzt. Als Inspiration kann es dennoch hilfreich sein.
  3. Ketogene Diät: Die sehr fettreiche, extrem kohlenhydratarme ketogene Ernährung ist derzeit Gegenstand intensiver Forschung bei MS. Erste Studien zeigen mögliche Vorteile, z. B. auf die Energiebereitstellung im Gehirn und Entzündungsmarker – aber auch hier gilt: nicht ohne ärztliche Begleitung.

MS-Themen aus dem Inhalt:

Trauriger junger Mann blickt durch das Fenster

Einsamkeit und MS

"Gesunde Menschen verstehen dich nicht wirklich" und "Einsamkeit bedeutet auch, zuschauen zu müssen, wie Kids mit anderen das Fahrradfahren lernen" ...
Eine Frau rührt in einer gelben Schüssel um, während sie in ihrer Küche steht. Sie trägt ein Nachthemd und hat eine schlanke Figur.

Kalorienzählen mit MS

Zwischen dem Kalorienzählen und der MS gibt es auf den ersten Blick erstmal keinen direkten Zusammenhang. Gewichtsveränderungen gehören jedoch zu ...
Darstellung einer Nervenzelle mit Verknüpfungen, die Signale übertragen.

Neuroplastizität und MS

Auf den Begriff "Neuroplastizität" bin ich erstmals vor einigen Monaten durch Beiträge und/oder Storys von Victoria bei Instagram aufmerksam geworden ...

Erfahrungswerte von Menschen mit MS in Bezug auf ihre Ernährung

Für das Thema MS und Ernährung hatte ich auch die MS-Community befragt und wollte wissen, wer Veränderungen bemerkt, wenn er oder sie sich nicht ausgewogen ernährt – und unter welchen Umständen eventuell eine Verschlechterung der MS-Symptome festgestellt wird. Folgende Erfahrungen wurden diesbezüglich eingereicht:

  • Ernährung macht einen riesigen Unterschied – nicht nur bei MS. Zucker, Alkohol und Weizen sollten so wenig wie möglich konsumiert werden. Das ist reiner Nährboden für Entzündungen und somit Gift bei entzündlichen Erkrankungen. Es gelingt mir nicht immer, mich zu 100 % gesund zu ernähren, und das merke ich dann auch tatsächlich an meinem Allgemeinzustand. Ich bin jedoch überzeugt, dass meine meist sehr gesunde Ernährung dazu beigetragen hat, dass ich auch nach 12 Jahren MS immer noch super fit bin – und durch mein Yoga Dinge machen kann, die vor 12 Jahren noch undenkbar gewesen wären. (Alex)
  • Rohkost und Vollkornprodukte sind für mein Verdauungssystem eine zu große Belastung. Was mir guttut: laktosefreie Ernährung, asiatische Küche, gedünstetes Gemüse, Sauerteig-Backwaren, Honig (Manuka- oder Bio-Wabenhonig), selbstgemachte Smoothies, naturbelassene Fruchtsäfte und Kräutertees. Außerdem wenig, aber dafür hochwertiges Fleisch aus biologischer Haltung sowie regionales Obst und Gemüse. Was mir nicht bekommt: Fast Food, Weizenmehl, Toast, billige Massenbackwaren vom Discounter, industrielle Fertigprodukte, Limonaden wie Cola & Co., unregelmäßige Mahlzeiten. Die Folgen falscher bzw. ungünstiger Ernährung sind in meinem Fall Schlafstörungen, Fatigue, eine Zunahme von Spastiken und das Gefühl, als wäre mein Gehirn in Watte gepackt – teilweise treten sogar Sprachstörungen auf. (Andrea)
  • Ich esse gerne Süßes, bekomme davon aber Nervenschmerzen. (Andrea)
  • Ich merke das sehr stark: Ich lasse bewusst bestimmte Lebensmittel weg, um meine Symptome nicht zu verstärken. Ich merke besonders, wenn ich Milchprodukte esse, dass ich sehr verstärkt Nervenschmerzen habe, und auch wenn ich zu viel Fastfood und hochverarbeitete Lebensmittel esse, dann habe ich deutlich mehr Schmerzen und auch Gleichgewichtsstörungen. Wenn ich diese ganzen Lebensmittel, die meine Symptome verstärken, weglasse, kann ich vieles mehr und schaffe meine großen Runden mit meinen Assistenzhunden ohne Schmerzen. (Anna Sophie)
  • Nudeln und Brot verursachen bei mir Schmerzen, die bis in die Fußzehen ziehen. Es schleicht sich täglich ein bisschen mehr durch den Körper – und das Ganze dauert 5 bis 7 Tage. Früher habe ich den Welt-Nudeltag gefeiert, also ist das echt nicht cool. (Anni)
  • In meine Haferflocken am Morgen kommen neben Obst (Bananen, Äpfel) auch Zimt und Kurkuma – das schmeckt wirklich lecker. Seitdem geht es mir deutlich besser: Ich fühle mich fitter, bin nicht mehr so oft müde und habe weniger Spastiken. (Annika)
  • Zucker ist mein Endgegner. Grundsätzlich fühle ich mich viel besser, seit ich mich pflanzenbasiert (vegan) ernähre – Fatigue nur noch ganz selten, Verdauung perfekt. (Annika)
  • Ich merke, dass ich deutlich fitter bin, sobald ich mich wieder strikter ernähre. Vegetarisch esse ich ohnehin schon seit 25 Jahren – aber seit 4 Jahren zusätzlich zuckerfrei bzw. zuckerarm, und ich mache außerdem Intervallfasten. Es fällt mir nicht immer leicht, aber sobald ich in alte Muster verfalle, geht es mir körperlich deutlich schlechter. (Annika)
  • Ich versuche, mich gesund zu ernähren – das klappt aber nicht immer. Schweinefleisch ist für mich ein großes Problem. Nach einem guten Schweinebraten fällt mir das Gehen schwerer, die Gefühlsstörungen kommen in vollem Ausmaß zurück, und ich fühle mich am nächsten Tag wie benommen. Die ketogene Ernährung tut mir unglaublich gut: Ich bin fit, aktiv und habe Energie ohne Ende. Dennoch ist der Verzicht auf Kohlenhydrate auf Dauer (für mich) zu anstrengend. (Beate)
  • Sobald ich Weizenmehl, Schweinefleisch oder raffinierten Zucker zu mir nehme, verschlechtert sich mein Gangbild spürbar. Ähnliche Beobachtungen habe ich auch im Zusammenhang mit Aspartam gemacht. (Birgit)
  • Der Verzehr von Weizenprodukten und Zucker führt bei mir zunächst zu Verdauungsbeschwerden (z. B. Blähbauch, fettiger Stuhl). Im weiteren Verlauf kommt es zu einer Verschlechterung bestehender MS-Symptome. (Christina)
  • Mir geht es deutlich besser – ich bin insgesamt fitter und konzentrierter und habe deutlich weniger Missempfindungen. Seit ich vor sechs Monaten vollständig auf die Protein-Diät umgestiegen bin und Low Carb esse (allerdings mit mehr pflanzlichem Protein), hat das noch einmal einen 100-prozentigen Push nach vorne gegeben. Fit wie ein Turnschuh – und beim Neurotest vor einer Woche die besten Ergebnisse ever! Functional Training, Zumba, Kraftsport, Bogenschießen – alles in einer Woche: kein Problem mehr. (Corinna)
  • Da ich zusätzlich Diabetes habe, esse ich inzwischen hauptsächlich Vollkornnudeln, sehr wenig Zucker (ganz ohne geht es bei mir eh nicht) und Schweinefleisch mochte ich ohnehin nie. Was die MS angeht, merke ich allerdings keinen wirklichen Unterschied, sondern nur bei meinen Blutzuckerwerten. Meine Neurologin meinte aber auch, dass ich wegen der MS auf nichts verzichten soll, da das alles nicht zu 100 % erforscht ist. (Jasmin)
  • Ich ernähre mich seit etwa zehn Monaten ketogen. Seitdem hat sich meine extreme Müdigkeit deutlich verbessert. Andere Symptome scheinen bei mir davon zwar nicht zu profitieren – aber allein dieser Effekt ist für mich schon Gold wert. (Julia)
  • Bei mir ist es der Fleischkonsum. Seit ich mich zu 95 % pescetarisch ernähre, habe ich die Fatigue im Griff. (Katharina)
  • Ich ernähre mich seit vielen Jahren vegan – schon vor der Diagnose. Ich merke keinen Unterschied bei der MS, wenn ich mich schlechter ernähre. Dann spüre ich es im Magen-Darm-Trakt, aber nicht in Form vermehrter MS-Symptome. (Madeleine)
  • Wenn ich viele Getreideprodukte esse, schmerzen meine Oberschenkel. Deshalb lebe ich inzwischen überwiegend glutenfrei – zumindest, was Backwaren angeht. Wenn ich basenfaste, geht es mir nach etwa einer Woche richtig gut. Leider halte ich das anschließend nicht lange durch; es schleichen sich dann schnell wieder ‚falsche‘ Dinge ein. Aber ich verzichte weitestgehend auf Zucker, bin Vegetarierin und genieße nur wenige Milchprodukte. (Martina)
  • Mir wurde vom Neurologen klar empfohlen, mich zuckerfrei zu ernähren und auf Weizen zu verzichten sowie rotes Fleisch zu reduzieren. Die Sehstörungen sind deutlich weniger geworden, seitdem ich versuche, das durchzuziehen. Ich war davon ausgegangen, dass deutlich mehr MS-Betroffene auf eine strikte Ernährung achten. (Michael)
  • Mir geht es definitiv besser, wenn ich mich gesund ernähre. Vor allem Kohlenhydrate und Zucker tun mir nicht gut – also alles, was in Zucker umgewandelt wird oder Zucker enthält. Ich mache oft Clean Eating. Das bekommt mir richtig gut. Ich fühle mich fitter, weniger müde und insgesamt stabiler. Ich schlafe besser und habe deutlich weniger Schmerzen. Magen-Darm-Probleme habe ich kaum noch. Auch meine Haut ist besser geworden. Leider schleichen sich alte Gewohnheiten immer wieder ein. Ich bin eben auch nur ein Mensch – und ich liebe gutes Essen. (Nadine)
  • Ich merke eine Schmerzzunahme, wenn ich Fleisch esse – besonders Schweinefleisch. Deshalb ernähre ich mich fast vegetarisch mit etwas Fisch. Damit fühle ich mich einfach besser. (Nadine)
  • Durch ketogene Ernährung bin ich nicht mehr so müde und kann mich viel besser und länger konzentrieren. Leider fehlt mir die Selbstdisziplin, und ich schaffe es nicht, wieder in die Ketose zu kommen. (Nika)
  • Ich merke sofort, wenn ich Schweinefleisch esse: Ich sehe leicht verschwommen und bekomme leichte Doppelbilder. Mein Körper möchte inzwischen viel Salat – damit hätte man mich früher jagen können. Cola ist auch so ein Endgegner; früher habe ich sie gerne getrunken, mittlerweile komme ich nicht mehr ran, weil sie mir zu süß ist. (Peggy)
  • Nach meiner Diagnose habe ich mich schnell mit dem Thema Ernährung beschäftigt. Ich begann, mich überwiegend glutenfrei und zu etwa 80 Prozent vegan zu ernähren. Zucker habe ich stark reduziert. Zusätzlich habe ich mehr Gemüse und unverarbeitete Lebensmittel in meinen Alltag eingebaut. Auch einige Nahrungsergänzungsmittel kamen dazu. Ich achtete bewusst auf Omega-3 und andere gesunde Fette. Etwa ein bis zwei Monate nach der Umstellung ging es mir deutlich besser. Woran es genau lag, kann ich nicht sagen, da ich zur gleichen Zeit auch mit Ocrevus® begonnen habe und regelmäßig Physio- sowie Ergotherapie hatte. Vermutlich war es das Zusammenspiel all dieser Maßnahmen. Ich konnte wieder besser laufen, hatte weniger Fatigue und fühlte mich wieder mehr wie ich selbst. Nach meinem ersten Schub ging es mir wirklich schlecht. Die Besserung kam langsam – durch Geduld, Therapie und auch durch die veränderte Ernährung. Inzwischen verzichte ich nur noch auf Weizen, ernähre mich aber weiterhin vegan. Zucker wegzulassen gelingt mir derzeit nicht vollständig, aber ich gebe mein Bestes, um gesund zu kochen. (Penelope)
  • Ich war bis vor Kurzem in Reha. Dort wurde mir von der Ernährungsberatung das Wahls-Programm ans Herz gelegt. Zumindest aber sollte ich auf jeden Fall Low Carb und Intervallfasten machen. Das habe ich vor fünf Jahren schon einmal durchgezogen – von mir aus, ohne Anraten durch jemanden. Und ja, es ging mir damals wirklich deutlich besser. Dann kamen einige Schicksalsschläge, und ich habe alles schleifen lassen. (Sabrina)
  • Ich ernähre mich vegan und mache Intervallfasten. Gerade wenn ich beim Fasten nachlässig bin, merke ich das an der Fatigue. (Verena)
  • Ich merke einen großen Unterschied: Wenn ich mich mal schlechter ernähre, geht es mir auch schlechter. Mit ausgewogener Ernährung und Bewegung bin ich wesentlich fitter und weniger müde. Wenn ich mal einen faulen Tag einlege, geht es mir am nächsten Tag meist nicht so gut. Auf Schweinefleisch verzichte ich komplett, und meine Zuckerzufuhr habe ich reduziert. Obst und Gemüse esse ich viel. Natürlich gibt es auch Ausnahmen – die sind nicht schlimm. (Verena)

Eigene Erfahrungen mit Ernährung einreichen

Frau im grünen Top zeigt einer Gruppe von Menschen etwas auf ihrem Laptop

Du hast auch eine MS-Diagnose erhalten und möchtest etwas zu diesem Thema beitragen? Wirkt sich die Ernährung auf deine MS-Symptome und/oder deinen Allgemeinzustand aus? Wie lauten deine Erfahrungen in puncto Ernährung?

Fazit zum Thema MS und Ernährung

MS ist eine komplexe Erkrankung, die sich nicht allein durch Ernährung beeinflussen lässt – aber eine gesunde, entzündungshemmende Ernährungsweise kann den Krankheitsverlauf positiv unterstützen und das Wohlbefinden spürbar verbessern. Empfohlen wird eine vollwertige, pflanzenbasierte Kost mit hochwertigen Fetten, viel Gemüse, Ballaststoffen und gezielter Nährstoffversorgung – insbesondere mit Blick auf Omega-3 und Vitamin D.

Wer sich bewusst ernährt, übernimmt Verantwortung für sich selbst – und schafft eine stabile Grundlage für mehr Lebensqualität im Alltag mit MS.

 
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Personen mit MS bedanken, die ihre Erfahrungen geteilt haben – und ganz besonders bei Dominique Désirée Prodoehl. Wie bereits erwähnt, hat Dominique Désirée ebenfalls MS, betreibt ihren eigenen MS-Podcast und ist Ernährungsberaterin. Unter www.ernaehrung-mit-dominique.de (unbezahlte Werbung) kannst du auch flexible Angebote rund um das Thema Ernährung buchen.