Eine Gruppe von Menschen entspannt sich am Strand unter dem Sternenhimmel.

Freundschaften mit MS

Im Laufe meiner MS-Erkrankung bin ich des Öfteren über das Thema „Freundschaften mit MS“ gestolpert. Es war beispielsweise bei meinen Infusionsterminen gelegentlich ein Thema und wurde mehr oder weniger regelmäßig in Selbsthilfegruppen diskutiert. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschieden, diese Themenseite zu erstellen. In erster Linie möchte ich damit übrigens das Bewusstsein der Menschen ohne MS schärfen und hoffentlich zu einem besseren Miteinander beitragen. Auch ich habe so meine eigenen Erfahrungen im Bezug auf Freundschaften gesammelt.

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Bedeutung von Freundschaften

Freundschaften spielen im Leben eines Menschen aus vielerlei Hinsicht eine essentielle und bedeutsame Rolle. Hier sind einige Gründe, die verdeutlichen, warum Freundschaften eine bedeutende Funktion in unserem Leben einnehmen:

  1. Emotionale Unterstützung: Freunde bieten uns emotionale Unterstützung in guten und schlechten Zeiten. Sie sind oft eine Quelle des Trostes, wenn wir uns niedergeschlagen oder gestresst fühlen. Durch ihre Anwesenheit und ihr Verständnis können Freunde uns helfen, schwierige Zeiten zu überstehen.
  2. Stress reduzieren: Freundschaften können einen stressreduzierenden Effekt haben, da sie uns ermöglichen, Zeit mit unseren Freunden zu verbringen, uns zu entspannen und unsere Sorgen vorübergehend zu vergessen. Zudem können Freunde uns dabei unterstützen, unsere Probleme in einem größeren Zusammenhang zu betrachten und uns daran erinnern, dass wir in schwierigen Zeiten nicht allein sind. (Quelle = www.memories2make.de)
  3. Soziale Verbindung: Freundschaften ermöglichen uns soziale Interaktionen und Verbindungen. Sie bieten uns die Möglichkeit, uns mit anderen Menschen zu verbinden, gemeinsame Interessen und Aktivitäten zu teilen und ein Gefühl der Zugehörigkeit zu erfahren.
  4. Persönliche Entwicklung: Freundschaften spielen eine wichtige Rolle in unserer persönlichen Entwicklung. Durch den Umgang mit Freunden können wir unsere Kommunikationsfähigkeiten verbessern, Konfliktlösungsfähigkeiten entwickeln und wertvolles Feedback erhalten. Freunde können uns auch dabei unterstützen, neue Perspektiven zu gewinnen, uns selbst besser kennenzulernen und uns dabei helfen, unsere Stärken und Schwächen zu erkennen.
  5. Spaß und Freude: Freundschaften bereichern unser Leben und sorgen für Freude und Spaß. Durch gemeinsame Unternehmungen, Abenteuer und das Teilen positiver Erfahrungen verleihen Freunde uns ein Gefühl von Glück und Zufriedenheit. Sie bieten uns die Gelegenheit, uns zu entspannen, zu amüsieren und unvergessliche Erinnerungen zu schaffen.
  6. Unterstützung bei Zielen und Erfolgen: Freunde ermutigen uns, unsere Ziele zu verfolgen und helfen uns, unsere Erfolge zu feiern. Sie können uns motivieren, an uns selbst zu glauben und uns bei der Verfolgung unserer Träume unterstützen. Durch ihre Unterstützung und Ermutigung können Freunde uns dazu inspirieren, unser volles Potenzial auszuschöpfen.

Insgesamt sind Freundschaften wichtig, weil sie uns eine unterstützende Gemeinschaft bieten, unsere Lebensqualität verbessern und uns dabei helfen, uns als Individuen zu entwickeln. Des Weiteren habe ich bei meinen Recherchen einen Artikel über die Gesetze der Freundschaft gefunden.

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Meine Sicht der Dinge über Freundschaften

Im Vorfeld dieser Themenseite hatte ich mir viele Gedanken darüber gemacht, wie genau ich meine Sicht der Dinge beschreiben sollte. Ebenso fällt es mir nicht leicht, über eigene Erfahrungen zu berichten, weil ich halt nicht in der Anonymität untertauchen kann. Ich möchte unter anderem auch Freunde und Bekannte schützen, die mir Sachen an den Kopf geworfen hatten, die nicht alle so gemeint waren oder aus Unsicherheit und Unwissenheit gesagt wurden.

Zunächst einmal erwarte ich von „richtigen“ Freunden, dass sie sich nicht wegducken, sobald es unangenehm wird. Ebenso ist mir Akzeptanz extrem wichtig. Ich erwarte von keiner „gesunden“ Person, dass sie mich versteht, geschweige denn meine körperlichen Symptome nachempfinden kann. Es ist mir jedoch extrem wichtig, dass ich nicht belehrt oder bedrängt werde. Ich möchte auch keine Ratschläge von Personen bekommen, die nicht im gleichen Boot sitzen, es sei denn, ich frage danach. Ich gebe ja auch keine Ratschläge zu Dingen, von denen ich nichts verstehe.

 
In der Regel umgibt uns Menschen mit MS ein Netzwerk von Spezialisten und Fachärzten, die sich mit der Multiplen Sklerose ganz gut auskennen. Auch stehen wir teilweise im ständigen Austausch mit Gleichgesinnten und geben uns gegenseitig Tipps im Umgang mit der MS. Da brauchen wir, zumindest geht es mir so, keine Tipps von Freunden und Bekannten, die nicht selbst an MS erkrankt sind und ähnliche Probleme haben, ohne das jetzt böse zu meinen.

Ich möchte unter Freunden eine Art „Normalität“ genießen, wo sich nicht immer alles nur um die MS dreht. Auf der anderen Seite ist es mir aber auch wichtig, dass meine Freunde verstehen, dass ich nicht mehr so funktioniere wie vor der MS. Wenn ich beispielsweise nicht feiern kann, dann hat das seine Gründe. Ich möchte damit niemanden ärgern, sondern bin über diesen Zustand definitiv selbst nicht erfreut.

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Meine Erfahrungen im eigenen Freundeskreis

Ich selbst habe in meinem Freundeskreis noch keine krass negativen Erfahrungen gesammelt. Bereits vor meiner MS-Diagnose im Januar 2018 gab es Freunde, zu denen ich einen besseren Draht hatte als zu anderen. Davon mal abgesehen sind wir auch unterschiedliche Charaktere. Mit dem einen kann man sich halt besser über tiefgründige und emotionale Themen unterhalten als mit dem anderen.

Was ich allerdings schon beobachtet habe, ist, dass einige Freunde einfach ruhiger geworden sind. Dies ist allerdings auch verständlich, weil ich kaum noch dabei sein kann. Bei Freunden, zu denen ich schon damals einen guten Draht hatte, hat sich auch jetzt nicht wirklich etwas geändert. Am Wochenende war ich erstmals seit etwa zwei Jahren auf einer Party mit meinen Freunden und es fühlte sich für mich so an, als wäre ich nie weg gewesen. Es wurde mir auch tatsächlich einige Male gesagt: „Schön, dass du hier bist.“ Und gerade bei uns Männern ist das jetzt nicht unbedingt üblich. Ich selbst bin da übrigens auch eher zurückhaltend.

 
Mit gut gemeinten Ratschlägen und Unterstellungen wurde ich aber trotzdem hin und wieder konfrontiert. Auch auf besagter Party war das mal wieder der Fall. Mittlerweile gehe ich darauf aber nicht mehr großartig ein, schon gar nicht, wenn auch noch Alkohol im Spiel ist. Meiner Meinung nach beruht dies jedoch in der Regel „nur“ auf Unwissenheit und Unsicherheit und nicht auf böser Absicht.

So richtig blöd gekommen ist mir bis jetzt nur ein guter Bekannter und kein Freund. Aber das ist nicht weiter tragisch, weil er nie eine große Rolle in meinem Leben gespielt hatte. Er hatte halt in jungen Jahren die gleiche Gaststätte besucht und wir waren mehr oder weniger regelmäßig gemeinsam auf Partys. Trotzdem hatte mich sein damaliges Verhalten tierisch aufgeregt, und seitdem zeige ich ihm halt die kalte Schulter.

Deine Erfahrungen mit uns teilen

Freundschaftliche Momente auf dem Dach

Du hast auch eine MS Diagnose erhalten und möchtest deine Erfahrungen mit Freundschaften teilen? Wie lauten deine Erfahrungen? Hast du bereits Freunde durch die MS verloren oder selbst Freundschaften beendet? Was waren die Gründe dafür? Möchtest Du der Welt da draußen etwas Bestimmtes sagen?

Erfahrungsberichte von Betroffenen lesen

Hier findest Du Erfahrungsberichte von Menschen mit MS, die über das Thema „Freundschaften“ berichten:

  • Am Anfang, wo es mir noch gut ging, waren alle noch da. Am meisten enttäuscht bin ich von einer, die ich mitgenommen hab, da sie von vielen nicht gemocht wurde, hatte mich für sie eingesetzt. Und genau diese Person ist nicht einmal gekommen zu Besuch. Naja heute weiß ich, warum die niemand will. (Andrea)
  • Ich habe meine Freundschaften unter die Lupe genommen und ausselektiert, da ich nicht mehr genug Energie habe, um allen gerecht zu werden. (Andrea)
  • Mein ganz enger Freundeskreis geht ganz wunderbar mit der MS um. Die haben schon viel Verständnis und bauen mich immer wieder auf. Dann gibt es meinen allerliebsten besten, der manchmal nicht verstehen kann, was die MS wirklich bedeutet. Ich glaube aber, dass es eher daran liegt, dass er nicht zeigen möchte, dass ich ihm leidtue, dann gibt es diese ganz schlauen Bekannten, die natürlich durch Google alles besser wissen und Tipps geben möchten. Die genieße ich nur noch so einmal im Jahr, dann sind da einige, die ich direkt nach der Diagnose aussortiert habe, weil sie eher sehr belastend für mich waren, völlig unabhängig von der Diagnose. Und dann gehen ja immer mal Freunde andere Wege. Aber das hat bei keinem an der MS gelegen. Ich mache eher die Erfahrung, dass Leute komisch reagieren, wenn man sie erst gerade kennenlernt. Deswegen sage ich das auch immer sofort. Ich wünsche mir so oft für andere Betroffenen, dass sie auch so tolle Freunde hätten, wie ich sie habe. Sehe das als sehr großes Glück. Ganz vergessen zu erwähnen. Ich habe einen sehr engen Freund, für den das mit der MS okay ist. Der aber auch ganz ehrlich gesagt hat, dass er damit nicht umgehen kann und es ihn verletzt mich jetzt mit Rollator zu sehen und das rechne ich ihm hoch an. Wir arbeiten da jetzt zusammen dran. Denn auch das macht eine tiefe Freundschaft aus. (Anja)
  • In meinem Fall sind viele, auch langjährige Freundschaften seit meiner MS-Diagnose zerbrochen. Auf der anderen Seite sind jedoch auch neue Freundschaften entstanden. (Angelica)
  • Mein Freundeskreis hat sich überhaupt nicht verändert. Meine engen Freunde kenne ich schon vor Ausbruch meiner Erkrankung. Gerade die, die mich nicht ständig sehen, sind oftmals sehr betroffen über die zunehmende Verschlechterung meiner Gehfähigkeit. Aber wie bei meiner Familie weiß ich, dass ich jeden meiner Freunde um Hilfe bitten kann. Es gibt auch unter meinen Freunden chronisch Kranke, und wir unterstützen uns gegenseitig. Auch mein Tennisteam, in dem ich als Leistungssportlerin aktiv war, hat mich nicht ausgegrenzt, sondern als Teamcoach behalten. Ich fühle mich durch mein stabiles Netzwerk beschenkt und beschützt. Keine zwischenmenschliche Beziehung ist perfekt. Echte Freundschaft bedeutet in schwierigen Zeiten zusammenzuhalten. Da gehören Trennungen und Krankheiten eben auch dazu, so wie das Leben kommt. Es ist aber keine Einbahnstraße. Man muss schon gegenseitig bereit sein, zusammenzustehen. Ich denke, als Mensch mit MS möchte man nicht nur auf seine Erkrankung reduziert werden. Dennoch sollte man sich gegenüber seinen Freunden offen zeigen und für deren Bedürfnisse und Probleme zugänglich sein. Wenn man gute Freunde haben möchte, muss man selbst eben auch ein guter Freund sein. (Astrid)
  • Mein Freundeskreis hat sich durch die MS nicht verändert. Also natürlich kamen neue Freunde dazu und zu anderen hat man den Kontakt verloren. Aber das ist normal in den 40 Jahren, die ich mit MS lebe und sie war nie ein Grund dafür. Allerdings habe ich die meisten Freunde noch aus der Jugendzeit, bevor ich sie hatte. Manchmal werde ich irgendwas gefragt, oder mir schickt jemand etwas darüber, was er irgendwo gefunden hat. Ansonsten ist sie ist eigentlich kein Thema, es wird kaum darüber gesprochen. (Claudia)
  • Mein Freundeskreis ist mit fortschreitender Krankheit immer weiter geschrumpft. Kaum einer versteht, dass ich die Hitze nicht ab kann, so dass ich spontan Treffen absagen muss. (Claudia)
  • Etwas Verständnis wäre echt wünschenswert. Man muss nicht krank aussehen, um es zu sein. Viele verstehen einfach nicht, dass man nicht mehr so kann wie man möchte und manchmal auch einfach nicht will, da man weiß, wie es endet. Hier und da, sind Freundschaften im Sande verlaufen, da man nicht versteht, wie es einem geht und man nicht mehr so springt, wie es andere gerne hätten. Sonne, Schwimmen, Partys, Aktion und so was, geht halt einfach nicht mehr. Party ab und zu schon, aber das merke ich dann auch tagelang in den Knochen. (Dennis)
  • Langjährige Freundschaften sind aufgrund der MS zerbrochen, und ich lebe alleine in meinem Elfenbeinturm. (Dunja)
  • Ich habe festgestellt, dass die Erkrankung oft eine verbindende Kraft hat und dazu führen kann, dass man neue Menschen trifft, die einen besser verstehen können. (Farina)
  • Ich habe einen sehr großen und lieben Freundeskreis. Aber alle, die nach wiederholtem Erklären nicht kapieren, was es bedeutet, mit der Fatigue zu leben und meinen Tagesablauf ignorieren, werden rigoros weggekürzt. Ach ja … Leute, die mir irgendjemand mit den Worten: „das ist XY, der/ die hat auch MS“ vorstellen, gelten ab da nur noch als Bekannte. Was soll das auch? Als ob sich Betroffene, beim gemütlichen Grillen, unbedingt kennenlernen und austauschen müssen. Zudem habe ich keine Lust, schubförmigen MSlern stundenlang zu erklären, was PPMS bedeutet. (Fatosch Ertem)
  • Mein Freundeskreis ist seit der Diagnose nicht mehr wirklich existent. Sie haben sich von mir angewandt. Ich habe es immer wieder probiert, aber nein es gab immer etwas anderes, warum man keine Zeit hatte. (Katharina)
  • Ja, zerbrochen ist eine Freundschaft nach über 40 Jahren. Meine ehemals beste Freundin kam mit meiner Erkrankung nicht klar, vor allem nicht damit, dass ich hin und wieder Verabredungen absagen musste, weil es mir nicht gutging. (Konni)
  • Ja, es sind Freundschaften und Beziehungen zerbrochen. Selbst Familienmitglieder haben sich abgewandt. Ich gehe stark davon aus, weil man unsicher ist mit der MS Diagnose und der einfachste Weg ist immer die Ignoranz. Leider leben wir in einer Gesellschaft, in der Zusammenhalt, Toleranz und Respekt zwischen allen Gruppen stets gemieden wird. (Laura)
  • Meine Schwester Claudia hatte keine Freunde mehr nach ihrer MS-Diagnose. Es hatte nur etwa einen Monat gedauert, und dann waren alle weg. (Melanie)
  • Gute bzw. sehr gute Freunde bleiben, die schlechten gehen. (Monika)
  • Habe zwar nicht mehr viele Freunde, aber die, die ich noch habe, sind meine wichtigsten Freunde. (Nadine)
  • Ja, es sind Freundschaften zerbrochen. Der Break ist jedoch immer von mir ausgegangen. Niemand hat sich aufgrund der MS von mir aufgewandt. Ich nehme mir viel mehr Zeit für mich, meine Familie und Hobbys. Deshalb habe ich stark aussortiert. (Nicole)
  • Die Diagnose kam und viele waren verschwunden. Warum, weiß ich nicht. Vielleicht aus Angst? Eigentlich traurig, ausgerechnet jetzt, wo man sie am meisten braucht. Aber mein bester Freund ist mein Partner und mein Hund – der ist immer da. (Samy)
  • Habe MS seit 19 Jahren und war früher das totale Partybiest, immer unterwegs und auf Achse. Die ersten 6 Jahre hatte ich auch keinerlei Einschränkungen. Das hat sich nun leider geändert und ich kann nur noch ca. 300 Meter laufen. Viele Freunde akzeptieren das nicht. Mensch, wenn Du bisschen trainierst, wird das doch besser, hast Du denn auf nichts mehr Lust, wo ist die alte Sandra hin sind so manche Fragen und Kommentare die dann kommen. Es tut nur noch manchmal weh, wenn man gewisse Sachen einfach nicht mehr mitmachen kann, aber so gerne möchte. Muss auch sagen Euer Satz, man möchte nicht, weil man weiß, wie es endet, passt wirklich zu 100 Prozent. (Sandra)
  • Früher gab es keine Party ohne mich, dementsprechend hatte ich auch „Freunde“. Nach der Diagnose war ich plötzlich die Kranke … sogar meine Cousine, mit der ich Tür an Tür aufgewachsen bin, konnte nicht mehr mit mir reden. Von Krankheit will man nichts wissen. Hab so oft erklärt, dass es nicht ansteckend ist. Nur, dass ich halt nicht mehr so mithalten konnte wie früher, passte in den Augen der Anderen nicht so ganz zu mir. So sind halt einige Kontakte zerbrochen. (Sira)
  • Mein Freundeskreis hat sich sogar vergrößert durch die MS. Und alle, die ich vorher schon als Freunde hatte, gehen total süß damit um, muss ich sagen. Sie helfen ohne Worte und ich erkläre praktisch selten was. Verstehen tun es zum Glück nicht viele, was genau MS für Spielchen drauf hat. Nur die, die es auch haben. Und die kenne und liebe ich seit der Diagnose noch mehr. (Sonja)
  • Bei mir hat sich grundlegend nichts verändert. Teilweise war Aufklärung nötig, weil ich komische Nachfragen wie „Wie lang hast du noch?“ bekam. Aber ansonsten hat sich echt nichts geändert. Wieso auch? Ich bin fitter als ein Großteil meines Freundeskreises. Ich hab Freunde mit Diabetes, Rheuma, Arthrose, Hashimoto, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen … jeder und jede hat doch irgendwas. Ich muss dazu sagen, dass ich körperlich aber auch absolut fit bin und mir keine Grenzen setzen muss. Vielleicht ändert sich das, aber dann würde ich mich von Freunden ohne Verständnis halt einfach trennen. Ich wäre bei sowas rigoros. (Tom)

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Eine geräumige und gut ausgestattete barrierefreie Toilette, die speziell für Menschen mit Behinderungen konzipiert ist. Die Toilette ist leicht zugänglich und verfügt über Haltegriffe, eine erhöhte Sitzposition und andere Anpassungen, um die Benutzung für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zu erleichtern.

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Saunabesuche mit MS

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Fazit zum Thema Freundschaften

Mein Fazit über Freundschaften mit MS lautet, dass man sich glücklich schätzen kann, wenn man „echte“ Freunde hat, die einem auch in schwierigen Zeiten zur Seite stehen. Dabei ist es wichtig zu erwähnen, dass ich in meinem vorherigen Text häufig von Freunden gesprochen habe, aber natürlich auch Freundinnen einschließe. Mein Freundeskreis besteht beispielsweise aus einer Clique von Männern, wozu auch die jeweiligen Partnerinnen zählen. Das bedeutet nicht, dass ich zu einigen dieser Frauen keine freundschaftliche Verhältnis habe. Zu einigen ist die Beziehung halt enger, zu anderen etwas distanzierter.

Bei meinen Recherchen ist mir aber schon aufgefallen, dass es auch viele Beispiele gibt, wo die Freundschaften im Laufe der Zeit zerbrechen. Eine Frau (Laura) hatte es mit folgenden Worten ganz gut auf den Punkt gebracht: „Leider leben wir in einer Gesellschaft, in der Zusammenhalt, Toleranz und Respekt zwischen allen Gruppen stets gemieden werden.“ Sie schrieb auch, dass der einfachste Weg immer die Ignoranz ist.