Mögliche MS-Symptome
Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems, die vor allem junge Erwachsene betrifft. Bei MS greift das Immunsystem das eigene Nervengewebe an und führt zu Entzündungen und Schädigungen in Gehirn, Rückenmark und den Nervenfasern. Die Symptome der MS sind vielfältig und können von Person zu Person unterschiedlich ausgeprägt sein. Einige der häufigsten Symptome sind:
- Sehstörungen: Verschwommenes Sehen, Doppeltsehen, Augenschmerzen, Verlust des Farbsehens.
- Sensibilitätsstörungen: Kribbeln, Taubheitsgefühl, Brennen, Schmerzen, Empfindlichkeit gegenüber Berührungen.
- Koordinationsstörungen: Probleme beim Gleichgewicht, Schwierigkeiten beim Gehen, Stolpern und Fallen.
- Muskelschwäche und -steifheit: Schwäche in den Armen und Beinen, Schwierigkeiten beim Greifen von Gegenständen, Muskelkrämpfe.
- Sprach- und Sprechstörungen: Schwierigkeiten beim Sprechen und Verstehen von Sprache.
- Müdigkeit und Erschöpfung: übermäßige Müdigkeit, Erschöpfung, Schwächegefühl.
- Blasen- und Darmprobleme: Harninkontinenz, Verstopfung, Durchfall.
- Kognitive Beeinträchtigungen: Probleme mit dem Gedächtnis, der Aufmerksamkeit, der Konzentration und der Informationsverarbeitung.
Zu beachten ist, dass die Symptome der Multiplen Sklerose von Person zu Person unterschiedlich sein und sich im Laufe der Zeit auch noch ändern können.
MS-Themen aus dem Inhalt:
Meine Symptome im Laufe der Zeit
Etwa acht Jahre vor meiner Diagnose mit Multipler Sklerose hatte ich bereits mit Dauerkopfschmerzen zu kämpfen. Die Schmerzen waren eine Mischung aus Druck- und Stichgefühlen und ich suchte auf Anraten eines Neurologen mehrere psychosomatische Rehakliniken sowie die Kopfschmerzklinik Kiel auf.
Während dieser Zeit traten auch noch gelegentliche Panikattacken, Tinnitus und erste leichte neurologische Ausfallerscheinungen auf. Diese führten dazu, dass ich gelegentlich Schwierigkeiten beim Gähnen hatte. Der Gähnvorgang wurde dabei unterbrochen, wodurch ich nicht in der Lage war, vollständig auszugähnen.
Die Panikattacken verschwanden nach etwa zwei Jahren aufgrund von therapeutischen Maßnahmen. Jedoch blieben die Kopfschmerzen bestehen und wurden im Laufe der Zeit sogar schlimmer. Die Schmerzen waren so stark, dass ich gelegentlich nicht in der Lage war, mich mit anderen Menschen zu unterhalten. Ich begann auch zeitweise extrem zu schwitzen, vor allem in den Handinnenflächen.
Nach ungefähr acht Jahren traten dann weitere Symptome auf, die sich langsam entwickelten. Anfangs dachte ich, dass sie Nebenwirkungen von Medikamenten sein könnten, die ich wegen meiner Schmerzen bekam. Möglicherweise könnten diese Medikamente auch der Auslöser meiner MS-Erkrankung sein, jedoch kann ich das nicht mit Sicherheit sagen. Es gibt viele mögliche Ursachen für diese Erkrankung und ich werde wohl nie erfahren, was sie ausgelöst hat.
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Verdacht auf einen MS-Schub mit 38 Jahren
Im Alter von 38 Jahren kam es bei mir zu einem dramatischen Vorfall, der mich schließlich in die Notaufnahme führte. Ich hatte auf einem Auge vollständig die Sehkraft verloren, was mich dazu veranlasste, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Augenarzt hatte zuvor den Verdacht auf Entzündungen des Sehnervs geäußert und mich in die Klinik überwiesen. Dies war jedoch nicht das erste Mal, dass ich Symptome bemerkte, die auf eine neurologische Erkrankung hinweisen könnten.
In den Monaten vor dem Vorfall hatte ich bereits mit Gleichgewichtsstörungen, Gangproblemen, Blasenproblemen und tauben Körperstellen zu kämpfen. Trotz dieser Symptome dachte ich immer noch, dass die Ursache meiner Probleme die Nebenwirkungen des Medikaments gegen meine Kopfschmerzen sein könnten. Deshalb entschied ich mich, in Absprache mit meinem Hausarzt das Medikament zu wechseln. Als ich jedoch über Nacht auf einem Auge erblindete, wurde mir schnell klar, dass es Zeit war, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Am Morgen besuchte ich meinen Augenarzt und am Nachmittag fand ich mich in der Notaufnahme wieder.
Im Verlauf der nächsten fünf Jahre besserten sich einige meiner Symptome. Meine Sehkraft verbesserte sich beispielsweise wieder von 0 auf etwa 35 Prozent. Zum Glück konnte mein gesundes Auge den Verlust des anderen Auges gut kompensieren. Die Taubheitsgefühle sind sogar fast vollständig verschwunden.
Allerdings bekam ich gelegentlich Schwindelprobleme, die möglicherweise auf die MS oder die Basistherapie zurückzuführen sind, sowie Schluckbeschwerden. Obwohl alles dorthin gelangt, wo es soll, fühlt es sich anders an, als ob sich der Kehlkopf kurz aus- und wieder einrenken würde. Ich habe auch Ohrenprobleme bekommen, die fast bei jedem Schluckvorgang knacken und manchmal Probleme beim Druckausgleich verursachen.
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Bitte keine Panik beim Lesen bekommen
Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen mit Multipler Sklerose habe ich gelernt, dass die Symptome der Krankheit sehr individuell und vielfältig sein können. Einige Symptome waren teilweise sehr belastend und schränkten meinen Alltag ein. Besonders gravierend war der Verlust meiner Sehkraft auf einem Auge.
Aber im Laufe der Zeit wurde es besser, einige Symptome verschwanden vollständig, andere traten gelegentlich auf. Ich habe gelernt, dass der Mensch ein Gewöhnungstier ist und dass man sich an fast alles gewöhnen kann. In meinem Fall helfen mir Hilfsmittel wie Körnerkissen, Wanderstöcke oder CBD-Öl, um meine Symptome zu lindern und meinen Alltag zu erleichtern. Trotz der Diagnose versuche ich, mein Leben so normal wie möglich zu gestalten.
Deine Erfahrungen mit uns teilen
Du hast auch eine MS-Diagnose erhalten und kannst „leider“ mitreden? Sehr gerne darfst Du Deine Erfahrungen mit uns teilen. Wie sehen die Symptome in Deinem Fall aus? Womit fing alles an? Wie haben sich die Symptome im Laufe der Zeit verändert?
Erfahrungsberichte von Betroffenen lesen
Hier findest du Erfahrungswerte von Menschen mit MS, die über ihre MS-Symptome berichten:
- In meinem Fall halten sich sowohl kognitive als auch körperliche Einschränkungen die Waage. Kognitiv merke ich, dass es allmählich schlechter wird, allerdings bemerke ich dies nur in gewissen Abständen selbst. Manchmal wird es erst offensichtlich, wenn mein Partner darauf hinweist, was gelegentlich zu Frustration führt, da ich einige kognitive Aufgaben nicht mehr so mühelos bewältige wie früher. Körperlich ist die Veränderung jedoch offensichtlicher. Spastiken in meiner Hand und meinem Unterarm sind schwer zu übersehen, und die Tatsache, dass trotz regelmäßigem Training meine Beinkraft nicht besser wird – im Gegenteil, ich habe sogar gemerkt, dass sie beim Schwimmen gestern schlechter war –, ist frustrierend. Beide Arten von Symptomen erzeugen Frustration, und ich gebe mein Bestes, um auf irgendeine Weise eine Verbesserung zu erzielen. Allerdings habe ich Schwierigkeiten, konkrete Ansätze zu finden, wie ich meine Beinschwäche angehen kann, und auch kognitiv stehe ich vor Herausforderungen. Zusammenfassend gesagt: Viele meiner Symptome verschlechtern sich schleichend. Alles begann einmal mit einem Initialschub, und seitdem habe ich mein Bestes getan, um mich so gut wie möglich zu stabilisieren. Leider geht es jedoch allmählich bergab. (Susanne)
- Ich hatte aufsteigende Sensibilitätsstörungen (Taubheit, Kribbeln, gestörte Tiefensensibilität), angefangen in den Füßen, später bis zum Bauchnabel. Außerdem zunehmende Kraftlosigkeit der Beine mit Problemen beim Treppensteigen. Ich hatte dann eine MRT mit Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall. Dieser erwies sich jedoch als aktive MS-Läsion der Brustwirbelsäule auf Höhe BWK 9. (Astrid)
- Rausgekommen ist es durch Sehstörungen, die geblieben sind. Müdigkeit, Erschöpfung, Blasenprobleme und einen unsicheren Gang habe ich aber schon seit Jahren. Mir wurde auch sofort eine SPMS diagnostiziert. (Christoph)
- Ich war heute Morgen meine Standardrunde laufen. Da ich immer mehr mit Fatigue und Uhthoff zu kämpfen habe und glaube, dass diese beiden Probleme bei mir durch mentalen Stress (Arbeit) verschlimmert werden, versuche ich durch Bewegung, bzw. wieder mehr Laufen, sie zu mildern bzw. zu umgehen. Heute ging es mir auch ganz gut, außer später zu Hause, als meine Hände, Finger und Füße etwas anfingen zu kribbeln bzw. zu „ameisenlaufen“… Aber vom Kopf her war alles okay, und ich hatte kein direktes Schwächegefühl. Ich konnte auch das, was ich mir noch für heute vorgenommen hatte (Chutney kochen), umsetzen. Mit der Zeit lernt man, was noch möglich ist und was nicht, wo es besser ist, einen Gang herunterzuschalten, oder so wie bei dir, einfach etwas abzusagen. Sich für andere und für sich selbst zu etwas zu quälen, ist in unserem Fall auch total kontraproduktiv. (Judy)
- „Ich habe PPMS. Im Jahr 2010 traten bei mir erstmals Symptome wie Gangunsicherheit, Beinschwäche und eine neurogene Überlaufblase auf, wodurch ich häufig Blasen- und Harnwegsinfekte hatte. Die eigentliche Diagnose wurde dann im Jahr 2012 gestellt, nachdem ich eines Tages im Sommer Doppelbilder gesehen habe (laut Neurologen durch Medikamente bedingt) und daraufhin in die Klinik eingeliefert wurde. Dort wurde schließlich die Diagnose festgestellt. Im Jahr 2015 erlitt ich unbemerkt eine Sehnerventzündung, die zu einer Sehstörung führte. Diese begann zunächst mit Flimmern und Flackern und geht seit 2018 auch mit schrägem oder verschwommenem Sehen im 2D- und 3D-Bereich einher. Gleichzeitig entwickelte ich starken Schwankschwindel und Migräne, die besonders bei warmem Wetter auftraten. Seit etwa 2020 leide ich unter leichter Fußheberschwäche, Kniespastik und zunehmenden Sensibilitätsstörungen an den Extremitäten sowie im Gesicht, vor allem in Verbindung mit dem Uhthoff-Phänomen. (Burak)
- Mein erster Schub trat im Jahr 2002 auf, begleitet von einer halbseitigen Gesichtslähmung. Anfangs gab es auch den Verdacht auf einen Zeckenbiss oder eine Hirnhautentzündung, weshalb ich zwei Wochen im Krankenhaus verbrachte. Danach schien alles in Ordnung zu sein. Doch knapp zwei Wochen später trat erneut dasselbe Problem auf. Diesmal wurde eine Lumbalpunktion durchgeführt, und der Verdacht auf MS wurde bestätigt. Es fehlte nur noch der dritte Schub, um die chronische Form der Krankheit zu diagnostizieren. Spoiler… dieser trat schließlich ein. Aktuell habe ich mit verschiedenen Ausfällen zu kämpfen. Ich spüre ein kribbelndes Gefühl wie Ameisenlaufen im linken Arm und habe gleichzeitig Kraftverlust und Probleme mit der Feinmotorik. Meine Ausdauer ist gering, und ich leide unter Gleichgewichtsproblemen. Mein linkes Bein ist ebenfalls betroffen – es gibt Schwächen im Fußheber, Kniebeuger und Beinheber. Fast hätte ich vergessen, die Blasenspastik und die Schwierigkeiten bei der Blasenentleerung sowie die erektile Dysfunktion zu erwähnen. (Stephan)
- Ich hatte Sehstörungen bzw. eine Sehnerventzündung mit Gesichtsfeldausfall. Der Visus ist seitdem vermindert und ich habe Schwierigkeiten mit dem Kontrast (dunkle Schrift auf hellem Bildschirm), aber es ist auszuhalten. Es wird nicht schlimmer, daher bin ich zufrieden. Ansonsten hatte ich seit Februar 2021 keinen Schub mehr (toitoitoi). (Lisa)
- Meine ersten Symptome waren Sehstörungen, gefolgt von der Trigeminusneuralgie. Heute tritt die Trigeminusneuralgie gelegentlich wieder auf. Von den Sehstörungen ist mir ein Schaden am rechten Auge geblieben, was mich jedoch nicht weiter behindert. (Konni)
- Die Diagnose MS erhielt ich im März 2019, als ich meinen ersten Schub hatte. Damals erlebte ich einen Komplettausfall meines rechten Arms und meiner Hand. Ich konnte nichts mehr tun, nicht einmal einen Stift greifen oder halten. Dieser Zustand hat sich dank einer Kortison-Stoßtherapie und anschließender Reha verbessert, und ich habe keine Einschränkungen mehr. Jetzt, nach 4,5 Jahren ohne Beschwerden, hatte ich meinen zweiten Schub. Diesmal ist der linke Sehnerv betroffen. Mein Sehvermögen ist beeinträchtigt – unscharfes Sehen, verblassende Farben (Rot erscheint grau) und eine eingeschränkte Sicht, als ob ich eine Folie vor meinem Auge hätte. Ich erhielt eine Kortison-Stoßtherapie mit 1000 mg, die jedoch nicht wirklich half. Nach 2 Wochen des Wartens folgte eine zweite Kortison-Stoßtherapie, diesmal mit 2000 mg. Hier bemerke ich eine Verbesserung meiner Sicht. Auch der VEP (Visuell evozierte Potenziale) hat sich bereits verbessert. Ich befinde mich jetzt in der zweiten Woche nach der Stoßtherapie und hoffe immer noch auf weitere Verbesserungen. Eine Sehbeeinträchtigung ist immer noch vorhanden, tagsüber stärker ausgeprägt als am Abend. Am Abend klingt die Beeinträchtigung ab, und es ist wesentlich angenehmer. Ich hoffe sehr, dass es noch weiterhin besser wird, da ich ungern eine Plasmapherese machen möchte. (Katharina)
- Bei mir traten 2014 erstmals kribbelnde Beine mit einem oberflächlichen Taubheitsgefühl auf. Gelegentlich treten diese Symptome immer noch auf, insbesondere wenn sie beispielsweise durch das Wetter oder Stress ausgelöst werden. Darüber hinaus habe ich aufgrund meiner Sehnerventzündung noch immer Sehprobleme und bin sehr lichtempfindlich geworden. (Lorena)
- Ich war rechtsseitig taub, am ganzen Körper. Das war im Jahr 2016, als ob jemand mit einem Lineal einen Strich durch mich hindurchgezogen hätte. Die Diagnose kam erst viel später. Aktuell geht es mir (Klopf auf Holz) sehr gut. Ich merke es eher kognitiv, weshalb ich viel lese und versuche, immer Neues zu lernen. Manchmal habe ich Taubheitsgefühle in den Händen, lasse oft Dinge fallen und leide unter Müdigkeit. (Stefanie)