Visual Evoked Potentials
Bildnachweis: © Insel Gruppe (www.augenheilkunde.insel.ch) – Vielen Dank für die Erlaubnis zur Verwendung.
Gemäß www.gesundheits-lexikon.com besteht die Möglichkeit, pathologische Veränderungen in den Fachgebieten der Ophthalmologie und Neurologie mithilfe der Ableitung visuell evozierter Potenziale (VEP) zu erkennen. Die Analyse der visuellen Reizverarbeitung mittels einer VEP-Untersuchung (Visual Evoked Potentials) eröffnet die Chance, Unregelmäßigkeiten oder pathologische Zustände im Bereich der Augenheilkunde und Neurologie zu identifizieren.
MS-Themen aus dem Inhalt:
Durchfürung einer VEP-Untersuchung
Bei der VEP-Untersuchung nimmt man Platz in einem abgeschirmten Raum vor einem Bildschirm. Im Verlauf der etwa 20-minütigen Untersuchung betrachtest du eine Art Schachbrettmuster auf besagtem Bildschirm. Während der VEP-Untersuchung wird dabei jedes Auge nacheinander durch eine Augenklappe abgedeckt, so dass du immer nur mit einem Auge auf den Bildschirm schauen und einen Punkt fixieren kannst.
Parallel dazu werden entweder Nadelelektroden (Akupunkturnadeln) unter deine Kopfhaut platziert oder alternativ Oberflächenelektroden auf die Haut geklebt. Nun erfolgt quasi ein Umkehrreiz des Schachbrettmusters. Mit anderen Worten: Die weißen und schwarzen Felder tauschen permanent und relativ zügig ihre Farben. Diese Informationen habe ich übrigens dem Kantonsspital St.Gallen (Klinik für Neurologie) entnommen.
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VEP-Untersuchungen bei Menschen mit MS
Bei Menschen mit Multipler Sklerose, so auch in meinem Fall, wird die VEP-Untersuchung bei Sehstörungen durchgeführt. Auch wenn ich kein Mediziner bin, gehe ich davon aus, dass der Grund dafür in 99,9 Prozent der Fälle eine Sehnerventzündung (SNE) sein wird. Auch bei mir wurde damals eine SNE diagnostiziert, nachdem ich morgens plötzlich auf einem Auge nichts mehr sehen konnte. Genauer gesagt war dies sogar der Grund, warum ich in der Notaufnahme landete, dort stationär aufgenommen wurde und einige Tage später meine MS-Diagnose erhielt.
Rückblickend war meine erste VEP-Untersuchung eine Art Situationskomik. Damals wurde mein gesundes Auge abgedeckt und ich sollte mich mit dem betroffenen Auge auf einen roten Punkt in der Mitte des Schachbrettmusters auf dem Bildschirm konzentrieren. Die Ironie dabei war, dass ich auf eben diesem Auge vollständig erblindet war und rein gar nichts mehr erkennen konnte. Daraufhin stellte die medizinische Fachangestellte fest, dass die Untersuchung wohl keinen Sinn machen würde. Auf diese Erkenntnis wäre ich selbst nie gekommen. An dieser Stelle bitte einen Lachsmiley hinzudenken.
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Erfahrungsberichte von Betroffenen lesen
Hier findest du Erfahrungswerte von Menschen mit MS, die über das Thema „VEP-Untersuchung“ berichten:
- Ich empfinde die Untersuchung als anstrengend und unangenehm, aber hinterher habe ich keine bleibenden Beschwerden, wie zum Beispiel Schwindel. Nur die Sehstörungen, aufgrund derer ich die VEP-Untersuchung machen muss, sind dabei und danach noch etwas intensiver. (Anna)
- Ich hatte eine VEP-Untersuchung im Krankenhaus. Allerdings bezweifelte ich das Ergebnis, da die Untersuchung am vierten Tag durchgeführt wurde. An diesem Tag hatte ich drei Nächte ohne Schlaf, enormen Stress (ich war von heute auf morgen ins Krankenhaus gekommen und wurde von völlig gesund auf die Diagnose MS katapultiert), noch kein Frühstück (und damit keinen Kaffee gehabt) und drei Dosen Kortison intus. Aus meinem Beruf weiß ich, dass Augenuntersuchungen, um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, am besten an ausgeruhten Patienten durchgeführt werden sollten. Eine Wiederholung der Untersuchung gute 4 Wochen später beim Neurologen (ich habe direkt gesagt, dass ich dieses Ergebnis anzweifle) ergab einen zwar grenzwertigen, aber noch in der Norm liegenden Befund. Daher mein Rat: Achtet darauf, wann und unter welchen Umständen diese Untersuchung durchgeführt wird. (Antje)
- Hatte ich bei meiner Sehnervenentzündung, war mega anstrengend, vor allem, wenn man den roten Punkt fixieren soll und Rot nicht Rot, sondern Grau aussieht. (Bianca)
- Hatte ich während meiner Sehnervenentzündung und ich fand es sehr anstrengend. (Constanze)
- Hatte ich nach meiner Diagnose 2018 alle drei Monate zur Kontrolle wegen Sehnerventzündung. Ich empfinde es als anstrengend; mir fällt es schwer, mich auf den Punkt in der Mitte zu konzentrieren, obwohl das ja pro Auge immer nur wenige Munuten sind. Wenn dann währenddessen, zum Beispiel, nur die Arzthelferin den Raum betritt oder andere Störungen auftreten, stresst mich das. Dann musste es auch schon wiederholt werden, weil der Arzt mit der Aufzeichnung nichts anfangen kann. Meine Sehnerven sind beide geschädigt. Bei den Untersuchungen habe ich immer Werte zwischen 140-150 Millisekunden. Wenn ich Sehstörungen habe und die Werte länger sind, kann ich mir sicher sein, dass es wieder eine Sehnervenentzündung ist. Der Normalbereich liegt laut meinem Neuro um die 100 ms. Je länger die Werte, desto schlechter reagiert der Nerv – so wurde es mir erklärt. (Elke)
- Beim aktuellen Schub, der die Augen betrifft, war es ziemlich anstrengend. Sonst ging es eigentlich. (Francesca)
- Die VEP-Untersuchung fand ich eher langweilig. (Hannelore)
- Fange da immer an zu schielen vom Gefühl. Es ist schwierig, sich nur auf einen Punkt zu konzentrieren, aber es tut nicht weh und dauert zum Glück auch nicht so lange. (Jacky)
- Ich empfand diese Untersuchung als richtig anstrengend, obwohl ich mich genau gar nicht bewegen musste, durfte oder sollte. Der Schachbretttest war für mich schlimmer als alles andere, nicht weil er schmerzhaft war, sondern so anstrengend, dass mir die Tränen vor lauter „gucken müssen“ liefen. Aber es gab keine Folgeprobleme oder -beschwerden. Sie kamen dann darauf, dass ich irgendwann mal eine SNE (Sehnervenentzündung) gehabt haben muss (oh, ok), hat und hatte nur nie jemand bemerkt. Später wurde ich noch von der Ärztin (ohne, dass ich vom Ergebnis der VEP wusste) gefragt, ob ich Probleme mit dem linken Auge hätte. Meine Antwort „Ja, beim Lidstrich ziehen fang ich an zu schielen“ klingt jetzt in meinen Ohren ziemlich blöd, aber das ist und war die Wahrheit. Interessanterweise wurde diese „Problematik“ durch einen Reha-Aufenthalt mit Orthoptik verbessert (bitte googeln, was ein Orthoptiker ist und macht: kurz gesagt, lernen deine Augen dort wieder oder besser zusammenzuarbeiten). (Jenny)
- Hatte schon sehr oft VEP-Untersuchungen, zuletzt auch in der Reha, um weiterhin Läsionen im Sehnerv zu erkennen. Ich fand es schon etwas nervig und langweilig. In der Reha haben sie mir die Elektroden in den Kopf gestochen mit einer kleinen Nadel, das war krass, aber so bekommt man wohl die besten Ergebnisse. (Kai)
- Ich hatte so etwas Ähnliches, nur eben mit einer „Akupunkturnadel“. Es war wirklich anstrengend. Dazu haben sie noch mit einem Gerät neben meine Füße geschaut, ob die Nerven von Kopf bis Fuß nicht beschädigt sind. (Katarzyna)
- Hatte schon öfters VEP-Untersuchungen. Habe ich als nicht schlimm empfunden. (Katharina)
- Ich hatte das 2005 im Klinikum und letztes Jahr in der Reha. Es war weder anstrengend, unangenehm noch irgendwie schmerzhaft. Auch gleich danach und später war nichts. (Nicole)
- Der tanzende Bär auf dem Schachbrett. Nach der Untersuchung kann man mich zusammenfegen, der Tag ist dann gelaufen. Danach war ich kopfmäßig erstmal nicht mehr klar und leistungsfähig und bin schon auf dem Heimweg im Auto eingeschlafen. Zuhause habe ich mich dann erstmal hingelegt und etwa zwei Stunden geschlafen. Dieser Test ist für mich immer wieder anstrengend. (Pasquale)
- Hatte ich mehrmals bei einer Sehnervenentzündung (SNE) und beim Verdacht auf eine. An sich war es bei mir harmlos. Nur das Anrauen der Kopfhaut, um mit so einer klebrigen Paste die Elektroden zu befestigen, fand ich immer widerlich. (Ramona)
- Wurde bei der Diagnose 2014 und danach in größeren Abständen beim Neurologen durchgeführt. Es war etwas anstrengend für die Augen, aber ansonsten unproblematisch. (Regina)
- Die VEP-Untersuchung empfand ich als etwas anstrengend, weil man ja fokussiert auf das Muster bzw. einen Punkt darauf ist. Ansonsten kann ich nichts dazu berichten. (Sarah)
- Im Verlauf der letzten 32 Jahre mit MS hatte ich dreimal den sogenannten VEP-Schachbretttest, in der Regel im Verdachtsfall einer Sehnerventzündung. Etwa zehn Minuten nach der Untersuchung hörte der Schwindel wieder auf. Nach einer halben Stunde normalisierte sich dann auch mein Blick wieder. Dabei verschwanden das Blitzen und Flunserl. Letzteres sind übrigens kleine weiße Flecken, die im Sichtfeld wie kleine Schneeflocken im Wind wabern. Alternativ könnte man sie sich vorstellen wie Staub, der in einem Zimmer bei tiefstehender Sonne sichtbar wird und durch den Raum schwebt. (Stefan)
- Ich hatte schon viele VEPs. Aber danach dreimal die Augen fest zumachen und langsam aufmachen, dann normalisiert sich der Blick wieder – so gut das eben geht mit einer Sehnervenentzündung. Mir ist nie schwindelig geworden und schon gar nicht übel. Wird jemandem übel, dann wahrscheinlich, weil ihm schwindlig ist … also nur indirekt vom VEP, denke ich. Denn ich habe schon viele Patienten kennengelernt, die ein VEP hatten, und das war immer so problemlos wie bei mir. (Susanne)
- Es war ganz okay, aber ein bisschen langweilig. Aber auch anstrengend für die Augen. (Tess)
- Unendlich anstrengend für Augen und Hirn. (Tim)
- Ich hatte schon 2x eine VEP-Untersuchung. Mit dem gesunden Auge wird mir schlecht, mit dem linken geht’s dann wieder. (Tina)
- Mein erstes VEP im Krankenhaus war übrigens unauffällig. Oder sollte ich sagen, nicht auswertbar? Durch die FFP2-Maske lief meine Brille furchtbar an, und zusammen mit 5% Sehkraft habe ich den roten Punkt quasi nicht mehr gesehen. War witzig. (Tom)
- Je länger es dauerte, desto duseliger wurde man im Kopf. (Toni)
- An sich unproblematisch. Aber es war schon für den Kopf ziemlich anstrengend. Hab mich platt gefühlt. (Xenia)