Eine Frau mit Sehstörungen hat einen Augenarzt aufgesucht. Die Ursache für ihre Sehprobleme könnte auf Multiple Sklerose zurückzuführen sein.

Sehstörungen bei MS

Sehstörungen sind häufige Symptome von Multipler Sklerose (MS). Etwa die Hälfte aller Menschen mit MS haben Sehstörungen als ihr erstes Symptom. Diese können unterschiedliche Formen annehmen, aber häufige Beschwerden umfassen verschwommenes Sehen, Doppeltsehen, Verlust der Sehschärfe, Farbsehstörungen und ein dunkler Fleck im zentralen Gesichtsfeld.

Die Sehstörungen treten auf, wenn die Entzündung und Schädigung der Myelinscheiden, die die Nerven im Gehirn und Rückenmark umgeben, auch den Sehnerv betrifft. Diese Schädigung kann dazu führen, dass Signale nicht richtig an das Gehirn weitergeleitet werden und somit Sehstörungen verursachen.

Zu beachten ist, dass Sehstörungen bei MS in der Regel vorübergehend sind und sich normalerweise innerhalb weniger Wochen bis Monate wieder verbessern. In einigen Fällen können sie jedoch dauerhaft sein. Eine angemessene Behandlung der Multiplen Sklerose kann dazu beitragen, das Auftreten von Sehstörungen zu verlangsamen oder zu verhindern. Bei Problemen mit den Augen sollte stets einen Augenarzt aufgesucht werden, um die Risiken zu minimieren.

MS-Themen aus dem Inhalt:

Ärzte analysieren MRT-Bilder des Gehirns und stellen eine Diagnose.

Diagnosestellung bei MS

Die Diagnosestellung bei Multipler Sklerose (MS) erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus klinischen Untersuchungen, bildgebenden Verfahren und Laboruntersuchungen ...
Frau leidet unter starken Kopfschmerzen als Symptom der Multiplen Sklerose und sitzt bei einem Arzt im Sprechzimmer.

Mögliche MS-Symptome

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems, die vor allem junge Erwachsene betrifft. Bei MS greift das ...
Junge Frau, die von einer medizinischen Fachkraft wegen Multipler Sklerose behandelt wird.

Behandlungsmöglichkeiten

Behandlungsmöglichkeiten für Multiple Sklerose (MS) unterscheiden sich je nach Krankheitsverlauf und Symptomen. Einige dieser Möglichkeiten sind:Medikamentöse Therapie: Es gibt verschiedene ...

Sehstörungen in meinem Fall

Als ich im Januar 2018 aufgrund meiner Sehstörungen in der Notaufnahme landete, quälten mich bereits acht Jahre unerklärliche Dauerkopfschmerzen. Mehr zu meiner Krankengeschichte kannst Du übrigens hier nachlesen. Im letzten Jahr kamen auch noch Blitze im Sichtfeld hinzu, die ich zugegebenermaßen nicht sonderlich ernst genommen hatte. Erst als ich plötzlich über Nacht auf meinem linken Auge erblindete, bekam ich Panik und suchte einen Augenarzt auf.

Bereits einige Wochen zuvor schmerzten übrigens meine Augen bei bestimmten Bewegungen, so dass ich versuchte nur noch geradeaus zu schauen und lästige Augenbewegungen zu vermeiden. Beim Augenarzt ging dann alles ganz schnell. Mir wurde gesagt, dass ich mich sofort in der Notaufnahme vorstellen sollte, was ich dann auch tat. Mit dem Verdacht auf MS wurde ich stationär aufgenommen.

 
Es folgten umfangreiche Untersuchungen wie eine Magnetresonanztomographie, Lumbalpunktion, VEP-Untersuchung und noch weitere Untersuchungen inklusive umfangreicher Blutkontrolle. Schließlich teilte man mir meine MS-Diagnose mit und verabreichte hochdosiertes Kortison. Die sogenannte Kortison-Stoßtherapie dauerte fünf Tage. Danach durfte ich das Krankenhaus wieder verlassen und mich für eine Basistherapie entscheiden.

Noch im Krankenhaus konnte ich wieder etwas mit meinem linken Auge erkennen. Beim Entlassungsgespräch sagte mir der Arzt, dass man noch eine höhere Dosis an Kortison geben könnte. Ich entschied mich allerdings dagegen und wollte dem Kortison noch etwas Zeit geben. Damit beabsichtigte ich zugegebenermaßen weiteren Strapazen möglichst aus dem Weg zu gehen und setzte stattdessen auf die Selbstheilungskräfte meines Körpers.

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Konsequenzen meiner Feigheit für die Augen

Es vergingen Wochen, in denen ich meine Sehstörungen nicht weiter thematisierte. Deshalb verstrich auch das Zeitfenster, in der eine weitere Gabe vom Kortison noch möglich bzw. sinnvoll gewesen wäre. Die Konsequenzen meiner Feigheit, wenn ich ehrlich bin, habe ich dann letztendlich mit bleibenden Schäden gebüßt. Eventuell hätte auch eine weitere Behandlung mit Kortison nicht geholfen, aber ich hatte es ja nicht einmal versucht.

Etwa drei Jahre später wurde festgestellt, dass die Sehleistung auf meinem linken Auge nur noch 40 Prozent betrug. Dank der Kortison-Stoßtherapie kann ich mit dem betroffenen Auge zumindest wieder Hindernissen ausweichen. Zudem habe ich glücklicherweise noch ein gesundes Auge mit 100-prozentiger Sehkraft, das so einiges kompensieren kann. Sollte es irgendwann auch mein gesundes Auge erwischen, dann hoffe ich auf Hilfe. Vor einer Erblindung habe ich große Angst.

Bei mir äußerten sich die Sehstörungen übrigens durch eine Art Nebelsehen. Vor dem Kortison war sogar alles komplett schwarz und ich konnte gar nichts mehr auf meinem linken Auge sehen. Deshalb ist leider auch meine Farbwahrnehmung getrübt und macht beispielsweise das Lesen unmöglich. Ich berichte übrigens immer nur über den Ist-Zustand, wenn ich mir das gesunde Augen zuhalten würde. In Wirklichkeit übernimmt es zusätzliche Aufgaben und kompensiert so einiges.

Dies wiederum hat jedoch zur Folge, dass ich meine Augen oft schonen muss, da ich es sonst mit Schmerzen, Schwindel oder Benommenheit zu tun bekomme. Abgesehen vom Nebelsehen kenne ich auch noch das Verschwommensehen, Flackern im Sichtfeld und Aufblitzen von Farbpigmenten. Manchmal habe ich auch das Gefühl gehabt, als würde die Pupille minimal wackeln und nicht richtig fest im Auge sitzen. Ein komisches Gefühl.

MS-Themen aus dem Inhalt:

Zwei Personen mit Bewegungsstörungen im Rollstuhl sitzend am Fechten.

Bewegungsstörungen

Bewegungsstörungen kommen laut der Domain www.msges.at bei etwa 90% der Betroffenen vor. Mobilitätsverlust ist eine Folge solcher Bewegungsstörungen. Dies kann ...
Frau mit Depressionen aufgrund der Multiplen Sklerose

Depressionen bei MS

Laut der Seite www.msundich.de leiden mehr als 30 Prozent aller Menschen mit MS an Depressionen. Dabei handelt es sich um ...
Eine rothaarige junge Frau sitzt erschöpft auf dem Küchenfußboden, nachdem sie gestürzt ist. Sie leidet an Gleichgewichtsproblemen aufgrund ihrer Multiplen Sklerose (MS). Im Hintergrund steht ein Rollstuhl, der ihr als Hilfsmittel dient, aber nicht alle Herausforderungen bewältigen kann.

Gleichgewichtsprobleme

Bei mir zählten Gleichgewichtsprobleme zu den ersten Symptomen der MS. Laut der Domain www.meinalltagmitms.de treten Gleichgewichtsstörungen übrigens häufig bei Multipler ...

Ratschläge von Betroffenen bei Sehstörungen

In einer Selbsthilfegruppe für Multiple Sklerose habe ich Betroffene nach ihren Empfehlungen bei Sehstörungen befragt. Mir persönlich hat das Tragen einer *Sonnenbrille geholfen, da meine Augen nach einem Schub unterschiedliche Sehstärken aufwiesen.

Während das eine Auge noch voll funktionsfähig war, sah ich durch das andere wie vernebelt und verblasst. Diese unterschiedliche Sehleistung führte zu Schwindel, Kopfschmerzen und Kreislaufproblemen. Als ich im Sommer meine Sonnenbrille trug, bemerkte ich zufälligerweise, dass ich fast normal sehen konnte. Vermutlich lag es daran, weil die Sonnenbrille den Unterschied in der Licht- und Farbwahrnehmung zwischen beiden Augen reduzierte.

 
Durch den Austausch mit anderen Betroffenen erfuhr ich, dass häufig auch eine *Augenklappe verwendet wurde. Zu Beginn trug ich selbst eine Augenklappe, bevor ich dann auf eine Sonnenbrille umstieg. Ich trug die Sonnenbrille übrigens fast zwei Jahre lang fast rund um die Uhr, nur beim Schlafen nicht. Mir wurde damals gesagt, dass ich das defekte Auge nicht abdecken sollte. Die Meinungen sind aber unterschiedlich.

Im Gespräch mit anderen Betroffenen wurden beispielsweise auch noch Prismafolien bei Doppelbildern erwähnt und farbiges Papier bei Problemen mit der Farberkennung. Eine Frau berichtete, dass ihre Tochter gelbe Folie in Bücher legte, um wieder lesen zu können. *Leselupen und Low Vision Lupen können ebenfalls als Sehhilfen eingesetzt werden. Auch das Entfernen bestimmter Farbtöne, wie z.B. Blautöne, von TV-, Handy- und Bildschirmen kann hilfreich sein. Für Menschen, die bei warmen Temperaturen Schwierigkeiten mit ihren Augen bekommen, wurde zudem noch Kühlkleidung empfohlen.

Sonnenbrillen hatten mir persönlich damals enorm geholfen, wie bereits erwähnt. In Spitzenzeiten hatte ich sechs unterschiedliche Modelle in meiner MS.Schublade liegen. Mittlerweile bin ich glücklicherweise nur noch im Sommer auf Sonnenbrillen angewiesen.

Deine Erfahrungen mit uns teilen

Frau im grünen Top zeigt einer Gruppe von Menschen etwas auf ihrem Laptop

Du hast auch eine MS Diagnose erhalten und leidest unter Sehstörungen? Wie äußern sich die Sehstörungen in Deinem Fall? Wann hatte es angefangen? Wie hat es sich im Laufe der Zeit entwickelt? Verwendest Du irgendwelche Hilfsmittel oder nimmst Therapien in Anspruch? Gerne darfst Du Deine Erfahrungswerte mit uns teilen. Diese erscheinen übrigens immer anonym ohne Veröffentlichung Deiner E-Mail-Adresse auf meiner Seite.

Erfahrungsberichte von Betroffenen lesen

Hier findest Du Erfahrungsberichte von Menschen, die an Multipler Sklerose leiden. Es gibt eine Vielzahl von Sehstörungen, die mit Multipler Sklerose in Verbindung gebracht werden können. Dies liegt daran, dass verschiedene Bereiche des zentralen Nervensystems und des Sehnervs betroffen sein können.

  • Bei mir waren es Doppelbilder, die in der Höhe versetzt waren. Man muss es sich so vorstellen, dass die Dopplung nicht direkt nebeneinander auftrat, sondern eher ein Bild links unten und eines rechts oben zu sehen war. Mit jeweils einem Auge konnte ich gut sehen, aber mit beiden zusammen alles doppelt und versetzt. Ich fühlte mich damals wie betrunken, aber zum Glück hatte ich keine Schmerzen. Um das Sehen zu erleichtern, kaufte ich mir eine Augenklappe, die ich auf beiden Seiten abwechselnd trug. Während dieser Zeit war meine räumliche Wahrnehmung völlig beeinträchtigt. Nach einer Behandlung mit Cortison und weiteren zwei Wochen Ruhe verschwand das Problem zum Glück wieder. Seitdem bemerke ich in stressigen Situationen ein leicht verschwommenes Sehen mit Flackern, das nun sozusagen mein neues Stressradar ist. (Anna)
  • Nach zwei Sehnerventzündungen (SNE) ist meine Sehleistung auf der linken Seite auf nur noch 10 Prozent gesunken. Letzte Woche hatte ich einen erneuten Schub und sehe jetzt wieder alles verschwommen. Wenn die Sonne scheint, benötige ich eine Sonnenbrille, da es mir sonst Schmerzen bereitet. (Birgit)
  • Meine Sicht im 2D- und 3D-Bereich ist entweder schräg auf- oder absteigend und manchmal stark flimmernd. Der Grund dafür ist eine Schädigung der Sehnervenfaser meines linken Auges, wodurch beide Augen nicht mehr synchron arbeiten. Das linke Auge bewegt sich langsamer als das rechte. (Burak)
  • Trotz einer Plasmapherese leide ich an einer Sehbehinderung auf meinem linken Auge, die mich nur noch in der Lage lässt, Hell-Dunkel wahrzunehmen. Ich lebe nun schon seit einer Weile damit und obwohl es anfangs eine große Umstellung war, habe ich mich daran gewöhnt oder besser gesagt, mein Gehirn hat sich angepasst. Natürlich ist es nicht dasselbe wie mit zwei funktionierenden Augen, aber ich laufe nicht mehr so oft gegen Dinge und der Schwindel hat auch abgenommen. Mir hat geholfen, einfach weiterzumachen und mit viel Übung kann ich sogar wieder Radfahren. Deshalb rate ich dazu, nicht aufzugeben. Ich arbeite 40 Stunden im Büro, obwohl das zunehmend schwieriger wird, weil das Auge schon sehr belastet wird. Wenn es nicht mehr geht, überlege ich mir was. (Eva)
  • Als ich 23 war, hatte ich beidseitige Doppelbilder, jedoch konnte niemand die Ursache dafür feststellen. Nach einer Weile verschwand dieses Problem von alleine. Später hatte ich zweimal auf der linken Seite eine Sicht wie durch ein Milchglas, was mit Cortison behandelt und Multipler Sklerose (MS) in Verbindung gebracht wurde. Glücklicherweise verschwand es schnell wieder. Früher hatte ich oft Augenzucken, aber ich dachte nicht viel darüber nach. Heute habe ich verzögerte Augenbewegungen, die ich persönlich jedoch nicht bemerke. (Ines)
  • Im Jahr 2018 hatte ich meine erste Sehnerventzündung (SNE). Leider wurde bei der ersten Augenärztin eine Fehldiagnose gestellt oder ich wurde nicht ernst genommen. Aufgrund dessen wurde erst neun Tage nachdem ich Symptome wie Gesichtsfeldeinschränkung, Doppelbilder, Farbveränderungen und Schleiersehen hatte, mit einer Cortison-Therapie begonnen. Seitdem habe ich Schwierigkeiten bei der Wahrnehmung von LED-Lichtern. Ich kann nicht mehr jedes LED-Licht ab und erkenne keine flüssige Bewegung mehr. Stattdessen sehe ich nur noch einzelne Bilder. Meine letzte SNE ereignete sich im Jahr 2022, bei der ich fast vollständig auf meinem rechten Auge erblinde. Zum Glück konnte meine Sehkraft wiederhergestellt werden, aber ich kann jetzt maximal zwei Stunden am Computer sitzen. Das Fernsehen und Lesen sind seitdem schwierig geworden, insbesondere bei niedrigem Kontrast. Auf meinem Handy geht es besser, da ich ständig den Abstand beliebig variieren kann. (Jana)
  • Ich hatte auf dem rechten Auge einen ziemlich großen blinden Fleck. Dieser Fleck in meinem Auge wirkte ähnlich wie ein grelles Licht, das man sieht, wenn man zu lange in die Sonne schaut. Glücklicherweise hat sich dieser Zustand zurückgebildet, und tritt mittlerweile nur noch bei Uhthoff-Symptomen auf. (Jasmin)
  • Ich leide unter Doppelbildern und trage seit ein paar Monaten eine Prismenfolie auf meinem linken Brillenglas. Obwohl die Prismenfolie eine leichte Verbesserung gebracht hat, wurde das Problem nicht vollständig gelöst. Meine Sehkraft beträgt mit Brille je 20 Prozent. Ich habe Schwierigkeiten, rot und lila zu unterscheiden und die Farben wirken auf mich blass. Habe übrigens keine meiner Sehnerventzündungen (SNE) bewusst wahrgenommen. (Julia)
  • Vor dem plötzlichen Rückgang meiner Sehkraft auf 30 Prozent nahm ich wellenförmige Blitze wahr, die sich von links nach rechts durch mein Sehfeld bewegten. Dieses Phänomen hielt über mehrere Stunden an und trat immer wieder auf. Mein Zustand verbesserte sich erst allmählich, nachdem ich Kortison bekam. (Lisa)
  • Ich hatte bei meinen Sehstörungen keine Schmerzen, sondern eher wie durch einen Schleier gesehen. Dies ist insgesamt dreimal aufgetreten, aber hat sich alles wieder zurückgebildet. Das Schleiersehen kann übrigens mit dem Versuch verglichen werden, eine Zeitung durch Milchglas zu lesen. (Lisa)
  • Ich bemerkte am 23.1.2023 Schmerzen in meinem Auge. Am nächsten Tag besuchte ich einen Augenarzt, der keine Auffälligkeiten feststellen konnte und ich bestand auch den Sehtest ohne Probleme. Eine Woche später, am 30.1., wurde der Schmerz unerträglich und ich suchte erneut den Augenarzt auf. Beim Sehtest fiel ich durch und konnte nicht einmal die größten Buchstaben/Zahlen erkennen. Daraufhin wurde ich in die Fachklinik Mainkofen eingeliefert, wo ich mehrere Untersuchungen einschließlich einer MRT-Untersuchung und einer Lumbalpunktion durchlief. Am 1.2. begann ich mit einer Kortisontherapie mit einer Dosierung von 1.000 mg und zu diesem Zeitpunkt konnte ich nur noch eine anthrazitfarbene Wand mit meinem rechten Auge sehen, die nicht mehr lichtdurchlässig war. Die Kortisontherapie linderte lediglich den Druck und die starken Schmerzen an der Schläfe und im Kopf. Am 3.2.23 wurde ich schließlich mit der Diagnose einer schubförmig verlaufenden MS entlassen. Ich erhielt fünf Tage lang Blutwäsche und durch diese Behandlung konnte ich meinen Geschmack zurückgewinnen, den ich zuvor aufgrund einer Corona-Infektion verloren hatte. Die Wand, die ich mit meinem rechten Auge sah, wurde hellgrau und manchmal tauchten schwarze Konturen als Hologramm auf und verschwanden wieder. Fünf Tage später erhielt ich eine Kortisontherapie mit einer Dosierung von 2.000 mg für fünf aufeinanderfolgende Tage. Ich konnte zuverlässig Konturen sehen und erstmals grün und blau wahrnehmen. Wenige Tage später konnte ich sogar wieder Rot wahrnehmen und meine Hoffnungen stiegen. Allerdings bemerkte ich bald darauf, dass die Farben, die ich sah, scharf waren, aber dann verblassten. Nach einer Pause von sechs Wochen erhielt ich erneut eine Kortisontherapie mit einer Dosierung von 1.000 mg für fünf Tage. Leider hat sich seitdem nichts mehr verbessert und ich sehe Konturen, nehme Farben wahr, die jedoch wieder verblassen. Mit meinem rechten Auge kann ich niemanden wirklich erkennen, sondern nur erahnen. Der Bewegungsschmerz am Auge und der Druck an der Schläfe treten immer wieder auf und ich habe fast kontinuierlich Kopfschmerzen. Lichtblitze traten zu Beginn häufig auf, verschwanden dann jedoch, als ich nichts mehr sehen konnte, und kamen später in Verbindung mit Schwindelgefühlen wieder zum Vorschein. Außerdem leide ich unter Schmerzen im ganzen Körper. (Melanie)
  • Ich litt unter Doppelbildern auf meinem rechten Auge aufgrund einer Abduzensparese. Mir wurde dann eine Prismenfolie verschrieben. (Michaela)
  • Bei mir wurde eine Augenmuskellähmung diagnostiziert, die vermutlich aufgrund einer Entzündung im Gehirn auftrat und nicht auf den Sehnerv zurückzuführen ist. Als Folge konnte ich meine Augen nicht richtig bewegen oder an die Umgebung anpassen, sondern ich fixierte meist nur einen Punkt. Dies fühlte sich ähnlich an wie in müden Momenten, wenn man irgendwohin starrt und alles verschwommen wahrnimmt. (Patricia)
  • In meinem Fall traten plötzlich Doppelbilder auf, da mein linkes Auge über Nacht stehengeblieben war. Zu diesem Zeitpunkt befand ich mich in einer psychosomatischen Reha und hatte meinen zweiten großen Schub. Mein einziger Wunsch war es damals, die Reha erfolgreich zu beenden. Um meine Sehprobleme zu lindern, empfahl mir mein Arzt, eine Augenklappe zu tragen. Zum Glück sind die Doppelbilder wieder vollständig verschwunden. Obwohl mein Sichtfeld auf der linken Seite etwas eingeschränkt ist, stellt dies kein großes Problem für mich dar. (Stephanie)
  • Im März 2013 erlitt ich einen Infarkt auf meinem linken Auge, gefolgt von einer SNE auf meinem rechten Auge im August desselben Jahres. Trotz mehrerer Behandlungen mit Kortison und zwei Plasmapherese-Sitzungen blieb eine Besserung aus. Als Folge davon leide ich jetzt unter starken Einschränkungen meines Gesichtsfeldes auf beiden Augen. Insbesondere habe ich Schwierigkeiten bei sonnigem oder schneebedecktem Wetter sowie beim Wechsel von hellen in dunkle Räume. Mehrere Ärzte haben mir mitgeteilt, dass eine vollständige Erblindung nicht ausgeschlossen werden kann. (Wolfgang)
  • Nachdem meine Tochter plötzlich auf einem Auge ihr Augenlicht verlor, trat das gleiche nach zwei Wochen auch auf dem anderen Auge auf. Derzeit hat sie nur noch eine Sehkraft von zehn Prozent. Aufgrund dieser Einschränkung kann sie nichts mehr auf weißem Papier lesen. Deshalb haben wir gelbes Papier und eine gelbe Folie besorgt, damit sie schreiben und Bücher lesen kann. Wir haben auch eine Lupe von Low Vision besorgt und einen Optiker aufgesucht, der sich auf Low Vision spezialisiert hat. Allerdings bieten das nicht alle Optiker an. Meine Tochter kann keine Farben mehr erkennen und die Wörter müssen groß genug sein, beispielsweise auf dem Handy. Sie hat häufig Kopfschmerzen und muss deshalb immer eine Kopfbedeckung und eine starke Sonnenbrille tragen. Auch nach sechs Jahren trägt sie immer noch die Sonnenbrille und verträgt die Hitze nicht mehr so gut. Deshalb haben wir ihr auch Kühlhandtücher besorgt. (Yvonne)
  • Im vorletzten Sommer bemerkte ich einen weißen Fleck in meinem Sichtfeld des rechten Auges, der zu hell war. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung von meiner Multiplen Sklerose (MS), und mein Augenarzt überwies mich zum Neurologen, wo ich schließlich meine Diagnose erhielt. Seitdem habe ich gelernt, dass dieser Fleck bei Stress, Infektionen oder heißem Wetter manchmal stärker auftritt. Ich habe auch dunkle Punkte auf meinem linken Auge bemerkt, die mal mehr mal weniger vorhanden sind. Ich denke, dass sie Überbleibsel aus der Zeit sind, als ich vermutete, dass irgendetwas nicht stimmt, aber die Ärzte nichts finden konnten und noch keine Diagnose vorlag. Im Laufe der Jahre wurde viel auf den Stress der Corona-Pandemie geschoben. Ich denke jedoch, dass die unerkannte MS eine Rolle dabei gespielt hat und durch den Stress noch verstärkt wurde. (Unbekannt)
  • Letztes Jahr im Sommer litt ich an einer Sehnerventzündung auf meinem rechten Auge. Anfang Juni hatte ich Schmerzen bei Augenbewegungen, dann begann ich verschwommen zu sehen und spürte einen sehr unangenehmen Druckschmerz in meinem Auge, sogar wenn es geschlossen war. Ich hatte das Empfinden, als ob mein Auge unter einem Druck stand und herausgedrückt werden würde. Zuerst ging ich zum kassenärztlichen Notfalldienst, wo der Augenarzt ein Haar aus meinem Auge entfernte und glaubte, damit sei das Problem behoben. Allerdings besserte sich mein Zustand nicht signifikant, so dass ich einen anderen Augenarzt aufsuchte. Meine Sehkraft fiel rapide von 110 auf 30 Prozent ab, woraufhin mich der Augenarzt in die Klinik überwies. Dort wurde ich auf Station aufgenommen und von den Ärzten gründlich untersucht. Am dritten oder vierten Tag hatte ich eine Lumbalpunktion und kurz darauf ein MRT. Zu diesem Zeitpunkt war die Diagnose MS bereits im Raum. Während meines Krankenhausaufenthalts besserte sich meine Sehkraft bereits etwas. Der Neurologe empfahl mir, eine Cortisontherapie zu beginnen, aber die Augenärztin sagte, dass ich selbst entscheiden könne und da sich mein Zustand bereits verbessert hatte, sei dies nicht unbedingt notwendig. Schließlich wurde ich am Freitag entlassen und hatte am darauffolgenden Montag eine Befundbesprechung im Krankenhaus mit dem Neurologen. Es wurde die Diagnose MS gestellt und ich wurde erneut aufgenommen, um eine Cortisonstoßtherapie zu erhalten. Der Neurologe war entsetzt, dass ich nicht sofort damit begonnen hatte. Kurz gesagt wurde ich an meinem Geburtstag nach der dritten Cortisoninfusion wieder entlassen. (Unbekannt)

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